Eternit Dach unter neuem Dach  -  üblich?
BAU-Forum: Dach

Eternit Dach unter neuem Dach  -  üblich?

Moin! Wir interessieren uns für ein Haus, das früher Stallgebäude war und 1995 zum Wohnhaus umgebaut wurde. Im Exposé steht, dass das frühere Faserzementplattendach, eternithaltig, sich noch unter der neuen Dachkonstruktion befindet. Ist das üblich? Ich vermute, dass das aus Kostengründen getan wurde. Was müssen wir fragen, wenn wir das Objekt besichtigen? Auf was müssen wir achten? Kann man pauschal sagen, ob in den nächsten 15-20 Jahren eine Erneuerung des ganzen Daches auf uns zu kommen wird? Kommt das Haus in Frage, würden wir natürlich noch einen Sachverständigen durchschicken.

Vielen Dank für Antworten!

  • Name:
  • Alina
  1. nicht üblich

    Wenn ein Dach über ein Dach gebaut wird, will man etwas verstecken. Zu vermuten sind Schadstoffe, konkret bedeutet das Asbest im Eternit. Eine Sanierung bedeutet: zwei Dächer runter, dann eines neu. Das mit dem SV ist gut, konkret das Eternit auf Asbest prüfen und auch prüfen wie das zweite Dach befestigt ist. Dächer unterliegen bei Sturm einem Sog.
  2. Eternit Dach unter neuem Dach

    Es ist alles eine Frage des Preises. Ist das Objekt entsprechend günstig, kann man es kaufen. Sonst Finger weg.

    Die Beschreibung "eternithaltig" stinkt zum Himmel. Auch ohne Gutachter kann man von Asbest ausgehen. Das Material wurde wegen seiner guten Eigenschafen einst auch für feuerfeste Kleidung eingesetzt.

    Dann merkte man die vielen Erkrankungen von Lungenkrebs und es wurde verboten. Die Gesetze waren so scharf, dass man es nirgends mehr deponieren durfte. Auch öffentliche Bauten konnten nicht mehr rückgebaut werden. Also baute man ein Dach darüber weil die Entsorgung zu teuer wurde.

    Daraufhin wurden die Vorschriften gelockert, ohne dass Asbest harmloser geworden wäre. In den großen Säcken darf es vermutlich wieder auf die Hausmülldeponie gebracht werden.

    Fragt einen Entsorger was der Rückbau kostet, und berücksichtigt das beim Kaufpreis.

    Wenn man es nicht, wie damals üblich, jahrelang mit dem Winkelschleifer zuschneidet und sich dem Staub aussetzt, sondern im feuchten Zustand in die Säcke packt, halte ich es für harmlos.

  3. Na die Überlegung des Käufers ist doch sicher ...

    "Kann ich beide Dächer übereinander einfach die nächsten 50 Jahre so liegen lassen? "

    Denn wer wird bei einem Hauskauf schon gleich 50.000 € für ein neues Dach einplanen, wenn doch laut Exposé alles schick neu und voll funktionsfähig ist? Wenn man das vom Kaufpreis abziehen will ist man sicher gleich runter von der Bieterliste.

    Unabhängig davon stellt sich mir die Frage wann und wie das neue Dach auf dem asbesthaltigen Faserzementdach (Wellasbest oder Schindeldeckung) befestigt worden ist?!? War die Bearbeitung also u.a. auch das Durchbohren durch die asbesthaltigen Bauelemente zur Ausführungszeit des Überdaches nicht bereits verboten?

    Das würde auch erklären weshalb es sich NICHT um eine übliche Praxis im Umgang mit alten asbesthaltigen Dachdeckungen handelt!

  4. schlicht verboten

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,

    asbesthaltige Werkstoffe durften noch nie  -  seit des Verbots der Verwendung von Asbest  -  überbaut werden. Das ist schlicht eine Straftat, die u.U. hohe Geldbußen zur Folge haben kann.

    MfG Stefan Ibold

  5. Peng

    ... und mit dieser Information klären Sie jetzt mal den Makler auf. Diese Info über einen nunmehr bekannten erheblichen Mängel am Objekt sollte er dann auch dem Verkäufer und allen anderen Kaufinteressenten mitteilen.

    Wird sicher eine interessante Entwicklung ...

  6. neue Dimension

    Der Verkauf von etwas illegalem ist strafbar, auch der Versuch. Ein Expose" dazu anzufertigen ist eine Anstiftung zur Straftat. Mit dem "Peng" sollte man den Einschlag hören.
  7. Möglich

    Kann gut sein und ist auch oft verbreitet, wenn Dächer bereits nach der Eternit-Dachverlegung nochmals neu gestaltet wurden hat man das öfter gemacht um das Eternit nicht abtragen zu müssen.

    Sei es aus Gesundheitlichen Gründen sei es aus finanziellen.

    Auf jeden Fall kommt das vor!


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