Dampfbremse korrekt angebracht?
BAU-Forum: Dach

Dampfbremse korrekt angebracht?

Guten Abend,

Ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt. Unser Dachboden  -  ein Spitzdach eines in 2014 gebauten Hauses  -  ist seit jeher als Wohnraum ausgewiesen. Dadurch, dass meine Frau und ich nun langfristig von zu Hause aus arbeiten müssen, bauen wir diesen Raum jetzt aus.

Das angehängte Bild zeigt den Aufbau: Vom 1. OGAbk. zum Dachboden haben den Aufbau Rigips => Lattung => Dampfsperre/Bremse => Dämmung (Mineralewolle, WLG 035,240 mm) zwischen den Kehlbaken. Direkt auf den Kehlbalken hatte der Zimmerer direkt Rauhsprund aufgebracht.

Das Dach war bisher ungedämmt und hat den Aufbau Ziegel => Unterspannbahn.

Die Dämmung zwischen den Kehlbalken stößt direkt an die Dämmung hinter dem Verblendmauerwerk an (s. Zeichnung). Das Verblendmauerwerk reicht ca. 12 cm über den Ringbalken hinaus an die Dämmung heran, endet also ca. 12 cm unter dem Fußboden ab.

Nun haben wir die Handwerker, die damals den Innenausbau gemacht haben, beauftragt das Dach zu dämmen, die Dampfbrems anzubringen und Rigips ranzumachen. Heute war Schwiegervater da, der mich doch verunsichert hat: Die Zimmerleute haben nämlich die Dampfbremse am Boden mit dem Dichtkleber verklebt. Schwiegervater ist skeptisch, sagte er doch, dass die Hütte "dicht” sein muss und die Dampfbremse mit dem Mauerwerk oder der anderen Dampfbremse verklebt werden muss, schließlich ist ja jetzt ein Loch da (s. Blauer Pfeil in der Zeichnung): Rauspund ist ja nicht Diffusionsdicht und ich habe nun Angst, dass sich dann unter dem Rauspund Feuchtigkeit sammelt.

Meine Frage: Muss das dicht gemacht werden oder ist das so OK? Und wenn das dicht muss, was sollte ich am besten machen? Dampfbremse unter dem Fußboden um den Raum im Dachboden dicht zu machen?

Danke für Eure Einschätzung und ich hoffe, dass meine Ausführung so verständlich war.

Herzlichen Danke,

Anhang:

  • BAU.DE / BAU-Forum: 1. Bild zu Frage "Dampfbremse korrekt angebracht?" im BAU-Forum "Dach"
Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  • Name:
  • Jan
  1. Schwiegervater hat Recht

    Die Dampfbremse der Dachschräge ist innen runter zu führen und am Mauerwerk dicht anzuschließen (MW sollte vorher verputzt sein). Das "Fummelproblem" sind dabei die vielen Deckenbalkenauflagerpunkte deren Durchdringungen allesamt luftdicht mit Folie umklebt werden müssen  -  darauf hatte der Zimmerer wohl keinen Bock.

    Der Anschluss auf die Rauspundschalung ist Müll (Mangel).

  2. Dampfbremse am Boden als Alternative?

    Vielen Dank für die super schnelle Antwort. Der Betrieb war heute inkl. Chef da um Material anzuliefern, da habe ich das Thema angesprochen.

    Der Chef sagte mir, dass meine Bedenken korrekt seien  -  allerdings verlegt er (und das war auch im Angebot/dem Ausführungsplan so beschrieben) auf dem Rauspund eine weitere Dampfbremse und schließt diese an die Dampfsperre der Dachschrägen ansprechend fachgerecht an. Er sagt, dass die Dämmung zwischen OGAbk. und DGAbk. somit fachgerecht isoliert seien und sich somit diesbezüglich für die Dämmung nichts ändert:

    Von unten kommt keine Kondenswasser ran und von oben auch nicht.

    Klingt für mich logisch. Er hat auch nochmal gezeigt, dass es fast nicht möglich ist, die Dampfbremse an den Innenwänden anzubringen, der Platz bzw. Spalt um da reinzugehen ist begrenzt durch das Verblendmauerwerk.

    • Name:
    • Jan
  3. interessante Lösung

    Ich habe als Bauchgefühl ein wenig Angst vor einem Schnellschuss, kann aber kein wirkliches Argument sehen, was gegen die Lösung spricht.

    Da die Temperaturen Ober- und Unterhalb (Oberhalb, Unterhalb) der Decke annähernd gleich sind, dürfte das Thema Diffusion gegen Null tendieren. Durch Komplettierung der Luftdichtschicht ist auch Konvektion nicht mehr das Thema.

    Es bleiben noch der Bereich der Treppe und der wirksame Schutz der Dampfbremse auf dem Fußboden als Unsicherheitsfaktoren.

  4. Dampfbremse am Boden

    Wenn der "blaue Weg" nicht luftdicht abgedichtet wird, kann warme Luft nach außen strömen und ihre Feuchtigkeit auskondensieren. Dies soll eine Dampfbremse verhindern.

    Man macht sie immer auf die warme Seite der Konstruktion, weil dann die Luft gar nicht erst erst in die Dämmschicht eindringen und dort abkühlen kann.

  5. Klingt so, als ob das so funktioniert

    Hallo alle zusammen,

    danke für die Antworten.

    Volker Stöckel: Den Übergang der Treppe würde der Zimmermann ja auch komplett verkleben und dann verblenden, dass es gut aussieht. Inwiefern sehen Sie da eine Unsicherheit?

    Pauline: Lese ich Ihren Post korrekt, dass Sie sagen, durch die Dampfbremse am Boden würde der Luftstrom ausreichend unterbunden und somit das herunterführen und die Verklebung am Mauerwerk ausbleiben könnte?

    Vielen lieben Dank, Jan

    PS: Ich habe meinen BSV von damals angerufen, er guckt, ob er ggf mal vorbeikommen kann und will das mit mir besprechen. Er sagt, er hätte sowas durchaus schon gesehen  -  wichtig ist einzig, dass keine Warme, mit Feuchtigkeit angereicherte Luft an die Dämmung kommt, wo diese kondensiert. Wie das erreicht wird, ist eigentlich egal, Hauptsache es passiert. Dass da dann zw. DGAbk. und 1. OGAbk. ein "Dämmungssandwich" liegt ist nicht so dramatisch, da es von allen Seiten gleich belüftet wird.

    • Name:
    • Jan
  6. Dampfbremse am Boden

    Nein, im Gegenteil. Wenn entlang des blauen Weges die Luft strömen kann, besteht die Gefahr einer Kondensation des in der Luft vorhandenen Wasserdampfes.

    Die Frage ist, wie stark die Luft auf diesem Wege gebremst wird und wenig Luft das wenige Wasser ausfallen lässt. Außerdem nimmt das Mauerwerk das Wasser auf und keiner sieht die Durchfeuchtung. Deswegen fühlen sich die Handwerker sicher, dass es nicht bemerkt wird.

    Aber grundsätzlich muss das abgedichtet werden.


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