Dachdecker hat Dampfsperre nicht verklebt
BAU-Forum: Dach

Dachdecker hat Dampfsperre nicht verklebt

Mein erworbenes Haus hat ein klassisches Spitzdach von 2005. Das wurde von einem prof. Dachdecker in Eigenleistung erbaut, der bewusst die Dampfsperre großzügig überlappend verlegt hat aber nirgends verklebte. Über der Folie und den Sparren ist eine Querlattung mit Gipskarton und dünnem Mineralputz. Ich weiß, dass man das luftdicht verkleben sollte aber es scheint dort, wo ich hinter dem Gipskarton nachschaue gut zu gehen. Da ist keine Ansammlung von Feuchtigkeit in der Wolle oder am Holz. Woran kann das liegen? Ist das hinterlüftet? Kann sich der Dachdecker dabei etwas gedacht haben (jenseits der akademischen Meinung) oder ist der einfach nur inkompetent? Ich würde das wirklich gerne mal verstehen, bevor ich alles rausreisse.
  • Name:
  • Neufeld
  1. Ehe wir hier den Dachdecker steinigen

    würden ich gerne den kompletten Schichtenaufbau des Daches inkl. aller Matrerialangaben sowie inkl. Dachneigung kennen. Also bitte genau auflisten:
    • Ziegel
    • Lattung
    • Konterlattung
    • Unterspannbahn (Welche?)
    • Sparrenhöhe
    • Schichtdicke der Zwischensparrendämmung und Material?
    • Dampfsperre Material?
    • Querlattung
    • Gipskarton
    • Tapete + Anstrich

    Du schreibst "Spitzdach"  -  meinst du ein Steildach mit Satteldachform oder meinst du ein Zeltdach

  2. Mal aus Neugier

    Foto von wiki

    Alle Infos bekomme ich nicht. Das meiste bis Mitte nächster Woche. Aber aus Neugier: Welche Faktoren oder Kombinationen können die Verklebung eher vernachlässigbar machen? Was passiert dann physikalisch mit der Feuchte?!
  3. Wenn wenn wenn

    • das Dach außenseitig sehr diffusionsoffen und gut unterlüftet ist
    • die raumseitige Bekleidung mit GK-Platten überall luftdicht ist (Zugerscheinungen/Konvektion ausgeschlossen sind)
    • zumindest sämtlich Durchdringungen (z.B. Fallrohrbelüftungen, Dachflächenfenster usw.) in die Dampfsperrebene mit Klebeband eingedichtet sind

    ... dann kann das Dach ggf. tauwasserfrei funktionieren, auch wenn die Ausführung nicht den Regeln der Technik (Fachregeln des DDH, DINAbk. 4108-7, etc.) entspricht.

  4. hmm, naja

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,

    von einer Ausführung, die nicht fachgerecht ist, kann man m.E. nur dann sprechen, wenn die Luftdichtheit nicht gegeben ist. Das kann auch die GKP-Bekleidung in Verbindung mit dem Putz sein. Keine Norm oder Verordnung schreibt vor, wie ich die Luftdichtheit erreiche.

    Bei der Diffusion geht der Wasserdampf geradlinig, d.h. die Verklebung der DS ist hierfür nicht erforderlich.

    MfG Stefan Ibold

  5. Interessant

    Foto von wiki

    Danke für die interessanten Analysen vom Fach. Heute hatte jemand für mich vor Ort reingeschaut, der kein Sachverständiger ist aber "Ahnung" hat und meinte, das Dach wäre großzügig hinterlüftet, sodass der Bauherr diese Variante wahrscheinlich ganz bewusst für sein Haus ausgewählt hatte. Ist natürlich eine andere und vielleicht Philosophie als ein luftdichtes Haus und streitbar. Und da der Gipskarton lückenlos aufgebracht ist, beruhigt mich das halbwegs und ich würde jetzt alles so drin lassen und verschönern anstatt rausreißen.

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