Unbelüftetes Dach ohne Dampfsperre: Fiktion oder Möglichkeit?
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Unbelüftetes Dach ohne Dampfsperre: Fiktion oder Möglichkeit?

Frage: ein unbelüftetes Dach (Neigung 20 Grad v.a.n. in Metalldeckung Antidrönschutz Schalungsholz) soll eine Zwischensparrendämmung erhalten, weil der Architekt nicht aufgepasst hat.
Experten raten: es kommt auf eine sorgfältig dichte Dampfsperre an. Dämmmaterial ist nicht entscheidend.
Andere Experten sagen: es gibt keine sicher dichte Dnpfsperre.
Kann man bei einem großen nicht sehr feuchtigkeitbelastetem Raum von 14x8x6 m auch eine PURAbk. Dämmung direkt unter die Schalhölzer machen und die ohne Dampfsperre von unten mit Lehmbauplatten zumachen. (im Winter Feuchtigkeitsspeicher/ im Sommer Feuchtigkeitsabgeber) Wirkt eine nicht ganz dichte Dampfsperre nicht auch als Feuchtigkeitsfänger?
Wäre sehr ineterressiert an provokativen Äußerungen. Bin zwar bemüht aber sonst Laie.
  • Name:
  • n. limberg
  1. ganz zweierlei ..

    wird mir, um zweierlei geht's überhaupt:
    1.
    diff. offene Konstruktion muss! auch luftdicht sein  -  ohne Abstriche.
    basteln ist nich.
    2.
    Metalldeckung ohne Hinterlüftung? was sagt denn da der Dachdecker? :-)
  2. Naturgesetze MÜSSEN eingehalten werden

    Hallo,
    die Blechdeckung ist nahezu dampfdicht.
    Die Raumluft hat eine gewisse Menge an Feuchtigkeit gespeichert. Mit Abkühlung der Raumluft infolge der Dämmung kann sie weniger Wasser "tragen". Bei Erreichung der Taupunkttemperatur fällt Wasser aus  -  es "regnet".
    Die Dampfsperre hat die Aufgabe, den Wasserdampf im warmen Raum zu halten. Je dichter sie ist desto besser.
    Ihre Idee mit Lehm wird wahrscheinlich nicht einmal einen Winter halten, spätestens aber nach 5 Jahren runter kommen.
    Wenn der Architekt gepennt hat, muss er sehen wie er klar kommt. Im Zweifel hat er ein Haftpflichtversicherung.
    Wenn Blechdeckung, dann nur mit Hinterlüftung.
    Mit freundlichen Grüßen
  3. Naturgesetze können NICHT überlistet werden

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Kleine Änderung in der Aussage. Juristische Gesetze MÜSSEN eingehalten werden, aber es ist möglich, sie nicht einzuhalten. Wer das tut, hat aber eine Strafe zu erwarten.

    Bei Naturgesetzen gibt es diese Möglichkeit nicht. Insgesamt wäre die richtige Formulierung: Wer die Gesetze (Natur- und juristische Gesetze) nicht beachtet, hat Strafe zu erwarten.

    In diesem Fall wahrscheinlich Schimmel und weitere Schäden.

  4. Wird

    in diesem Fall eine absolut diffusionsdichte Dampfsperre eingebaut kann es bei kleinsten Leckagen zu einem massiven Tauwassereintrag kommen. Diese Feuchtigkeit kann nicht wieder aus dem Bauteil entweichen  -  die Folge ist Schimmelbildung und Fäulnis. Wesentlich sinnvoller ist es auf der Innenseite eine Dampfbremse mit einem sd-Wert zwischen 2 und 3 m oder OSBAbk.-Platten (15 mm  -  z.B. Sterling OSB) anzuordnen. Diese bringen wesentlich größere Sicherheiten bei außerplanmäßigem Feuchteeintrag.
    Es kommt NICHT darauf an wie diffusionsdicht eine Dampfbremse/-sperre ist, sondern es kommt darauf an, dass diese Ebene luftdicht ausgeführt wird.
    Bei derartigen bauphysikalisch recht ansruchsvollen Konstruktionen ist es ebenfalls zu empfehlen, nach dem Anbringen der Luftdichtungsebene einen Unterdrucktest durchzuführen, damit evtl. vorhandene Leckagen frühzeitig entdeckt werden (und nicht erst wenn der Schaden da ist).
    Das Dämmmaterial hat übrigens sehr wohl einen pos. Effekt. Nachwachsende Dämmstoffe sind in der Lage große Mengen an Feuchtigkeit zu speichern, ohne das die Brühe wieder aus der Konstruktion herausläuft (Stichwort: Feuchteflecken am Drempel; undichte PE-Folie/hohe Bauholzfeuchte mit Mineralwolle). Eine PE-Folie verhindert das austrocknen von Feuchtigkeit aus der Konstruktion heraus und die Mineralwolle kann nichts speichern.
    Besser eine Rücktrocknungsmöglichkeit zulassen und einen feuchtetoleranten Dämmstoff verwenden.
    Vergessen Sie PURAbk. (es ist nicht nur preislich billig).

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