Gips und radioaktivität
BAU-Forum: Ökologisches und biologisches Bauen

Gips und radioaktivität

guten tag!
ich habe neulich mal gelesen, dass es einen prizipiellen Unterschied zwischen "natürlichem" Kalk und "künstlichem" Kalk gibt. Ich kann mir darunter nur begrenzt was vorstellen, aber der "künstliche" Kalk soll angeblich um zehnerpotenzen mehr radioaktiv strahlen. hat davon schon mal wer gehört, oder kann man das als Scherz auffassen. auf verschiedenen herstellerpages habe ich darüber gar natürlich nichts gefunden, weil sich ja gerade Gipsfaserplatten ohnehin rühmen besonders biologisch zu sein.
sollte es diesen Unterschied geben, wer weiß welche Produkte welchen Gips verwenden.
MfG
Marcus
  • Name:
  • gnarf
  1. kalk, "strahlend" weiß ...

    Vorab, habe keine Ahnung, bin selber nur Bauherr.
    Der Kalk wird wohl immer natürlichen Ursprungs sein. Die Frage ist, wie wird er zum Gips?
    Die Bedenken gegen REA-Gips halte ich persönlich für lächerlich bis volksverdummend.
    Anbei noch nen Link
  2. Gips kann ticken

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    Man unterscheidet zwischen natürlichem Gips und Gips aus Rauchgasanlagen. Beide Sorten können mehr oder weniger strahlen.
    Beim Naturgips können natürliche Ursachen (radioaktive Beimengungen aus der Umgebung und entsprechende Isotope des Schwefels und des Calciums) möglich sein, bei Rauchgips ist es ähnlich, nur ist es da Kalkmilch und Rauchgas.
    Eine generelle Aussage Gips aus natürlichem Abbaus sei weniger verstrahlt als Rauchggasgips kann nicht getroffen werden.
    Ob es überhaupt eine relevante Strahlungsmenge ist, kann duirch eine Analyse geklärt werden.
  3. Nur die Dosis macht das Gift ... (radioaktiver Gips)

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    ... wusste schon Paracelsius. Im Erzgebirge ist die natürliche Radioaktivität viel höher als in der norddeutschen Tiefebene  -  aber in der Regel gibt es nicht mehr Kranke (bis auf Orte, wo durch Baufehler der Häuser hohe Konzentrationen mit der Bodenluft eingesogen werden).

    Also nicht verunsichern lassen. Zwar hat ein Kohlekraftwerk einen höheren radioaktiven Ausstoß als ein Kernkraftwerk, aber der REA-Gips (REA als Abkürzung für Rauchgas-Entschwefelungs-Anlage) ist genauso natürlich wie anderer Gips. Im einen Fall ist es Gipsgestein, das durch Erhitzen teilweise entwässert wird, damit es zu dem wird, was wir als "Gips" kennen. Im anderen Fall ist es Kalkgestein, dem durch Erhitzen CO2 ausgetrieben wird und das in REA dann zu Gips wird.

    Noch eine Bemerkung: Es gibt keine Wohnung und freie Natur ohne eine gewisse Grundradioaktivität. Was meinen Sie, welcher Aufwand in kerntechnischen Messlabors getrieben werden muss, um diese natürliche Strahlung zu drücken, damit empfindliche Messungen überhaupt möglich sind. Und dann hörte ich mal (konnte es aber nicht zur Quelle zurückverfolgen), dass einige Mitarbeiter über Kopfschmerzen klagten, die verschwanden, als in den Pausen schwach radiaktive Präparate im Raum gelagert wurden (hängt evtl. mit der Ionisierung der Luft zusammen).

  4. danke

    danke für die interessanten Antworten. Ich bin auch nicht in Versuchung sämtliche leichtbauwände aus meinem Haus zu reißen, fand nur das Thema interessant und zum Forum passend.
    also nochmal danke.

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