Wie lange darf Feuchtigkeit ohne Schimmelbildung bestehen?
BAU-Forum: Bauphysik

Wie lange darf Feuchtigkeit ohne Schimmelbildung bestehen?

Im Nord-Westen enthält die Außenluft oft sehr hohe rel. Feuchtigkeitswerte. Ohne Luftentfeuchter kann eine rel. Feuchte von 80 % nicht ständig eingehalten werden. Wie lange dürfen Perioden mit höherer Feuchte ohne Schaden bestehen bleiben?
  1. Da fehlt wohl etwas Verständnis

    Es heißt RELATIVE Luftfeuchtigkeit! Wenn sie die Außenluft mit 0 °C und 80 % rF in die Wohnung holen und auf 20 ° C erwärmen sinkt dabei die rF auf unter 50 %.
  2. Hohe Luftfeuchtigkeit der Außenluft

    Im Juli und August gibt es häufig 100 % rF und auch lange Werte über 80 % bei Außentemperaturen über 25 °C. Die Wandtemperaturen sind infolge kühlender Einflüsse (z.B. durch Kaltwasserleitungen) stellenweise nur 20 °C warm. Im Oktober haben wir oft Außentemperaturen von 16 °C bei 100 % rF. Bei Innentemperaturen von 18 °C kämen wir nach einem Luftwechsel dann auf 88 % rF. Heizen wir auf 20 °C, kämen wir auf 77 % rF bei 11,3 g Wasser/kg Luft. Bei 80 % rF wären es 11,7g/kg. In einem Raum von 4 m x 5 m und 2,5 m Höhe bei 1,2 kg/m³ und einem Wassereintrag von 30g/h im ruhigen Schlaf müsste dann alle 48 Minuten ein Luftwechsel stattfinden. Das ist sicher ohne Lüftungsautomatik oder ohne Entfeuchtungsanlage nicht zumutbar.
    • Name:
    • Helmut Börjes
  3. Haben Sie ein Schimmelproblem

    oder wollen Sie hier nur ein Verkaufsgespräch für Lüftungstechnik anzetteln?

    Klar gibt es Sommerkondensat und klar gibt es mancherorts auch schimmelpilzkritische Wärmebrücken  -  aber worum geht es bei Ihnen eigentlich?

    Man redet davon, dass die meisten Schimmelpilze zum auskeimen mindestens an 5 aufeinanderfolgenden Tagen durchgehend ein geeignetes Klima brauchen, also Feuchte, Nährstoff und Temperatur.

  4. Relative Luftfeuchte bei uns in Oberbayern ist sehr hoch

    Foto von Edmund Bromm

    Nun was heißt sehr hoch? Wir hatten in den letzten Jahren ständig über 80 %. 2014 waren es 84,7 %. Die Schwankungen sind im Monatsmittel nicht sehr unterschiedlich, meist zwischen 75 und 90 %. Nur dies ist außen gemessen. Bis vor ca. 7 Jahren lag der Mittelwert meist noch unter 80 %. Die akteullen Zahlen vom letzten Jahr habe ich noch nicht  -  dauert noch ein paar Tage. Ich denke jedoch auch Herr Tilgner hat die Frage richtig verstanden und sein Kommentar ist aufschlussreich.
  5. Die Fragestellung des TE ist im Prinzip

    Foto von wiki

    doch gerechtfertigt.

    Bei Außenluftzustănden mit einem absoluten Wasserdampfgehalt von x>8,6g/m³ kann das lüften von Wohnräumen kontraproduktiv sein.

    Derartige Außenluftzustănde sind oftmals in der "Übergangszeit" gegeben.

    Inwieweit dies jedoch bez. einer Schimmelpilzausbildung dann auch Schadenstrăchtig sein kann, ist jedoch dann auch von der energetischen Qualität der thermischen Gebăudehülle abhängig.

    Es ist schade das darauf sachverständig nicht eingegangen wird, eigentlich eine sehr interessante Thematik.

  6. Die aufgeführten Luftzustände,

    Foto von wiki

    Außenluft 25 °C, bei 80 % r.F. Wandoberfläche 20 °C

    und

    Raumlufttemperatur 20 °C, bei 77 % r.F.

    sind kritisch, es könnte sich auf den Wandoberflächen ein Milleu ausbilden, dass Schimmelpilzwachstum befördern würde.

    Der durch lüften verursachte Feuchteeintrag ist abhängig von der Luftwechselrate.

    Kompetente Auskunft wird ihnen jedoch nur ein ausgewiesener Fachmann vor Ort erteilen können.


Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN