Wasser in Baugrube mit Kies zuschütten und dann betonieren?
BAU-Forum: Tiefbau und Spezialtiefbau

Wasser in Baugrube mit Kies zuschütten und dann betonieren?

Hallo, liebe Experten,
Anfang Mai haben wir unseren Hausbau gestartet und die Baugrube ausgehoben. Da der Statiker neu rechnen musste, ist das Thema mehrere Wochen so stehengeblieben und zwischenzeitlich mit Wasser vollgelaufen (Regen als auch gekappte Trinkwasserleitung  -  die neuen Nachbarn haben sich gefreut über den neuen Badesee).
Ein Teil des Wassers ist versickert bzw. dann auch verdunstet, ein nicht unerheblicher Teil trotz Hochsommerwetter stehengeblieben (durchgängiger Fels in der Baugrube). Jetzt haben unsere Herren vom Bau dieses restliche Wasser aber nicht abgepumpt, sondern direkt in die Soße Unmengen von Kies geschüttet (als Sauberkeitsschicht ca. 15-20 cm. Dort hinein kommen jetzt auch die Grundleitungen). Das Wasser ist jetzt zwar noch da, man sieht es aber nicht mehr (außer in unserer Grube für die Hebeanlage).
Frage: macht man das so? Hätte man das Wasser nicht vorher abpumpen sollen? Drunter ist Fels, das Wasser wird doch nie mehr irgendwohin ablaufen.
Besten Dank und viele Grüße
Thomas
  1. Wasserzufluss

    Ob das Wasser, was in die Baugrube geflossen ist, sinnigerweise vor Auffüllung mit Kies abgepumpt wird oder nicht, ich hätte es schon gemacht, allein um die Grundleitungen nicht in der nassen Pampe verlegen zu müssen, ist meines Erachtens zweitrangig.
    Sie sollten sich vielmehr Gedanken machen, wo das Wasser verbleibt, dass nach Erstellung des Hauses infolge Niederschlags einsickert und wie Ihr Keller ausgebildet wird.
  2. Das Wasser muss raus ...

    Wenn Sie schreiben, Sie sehen das Wasser im Bereich der Hebegrube  -  die ja wohl mit betonieert werden soll  -  muss das Wasser abgepumpt werden, sonst können Sie den Beton vergessen! Oder die Firma nimmt Beton für Unterwasserbetonage ;-)).
    An sonsten, w ie Kollege Volquardsen schon schrieb: Wie sieht denn Ihr Abdichtungskonzept aus?
  3. geplante Kellerabdichtung

    Das Abdichtungskonzept sieht aus wie folgt:
    Solplatte von unten nach oben:
    15-20 cm Kies (wohl als Sauberkeitsschicht)
    PU-Folie (vollflächig verklebt)
    Flies
    WU-Beton
    Die Kellerwände ebenfalls aus WU-Beton (von innen nach außen)
    Bitumenanstrich
    Dämmung 12 cm
    Noppenbahn
    Drainage wird ebenfalls verlegt.
    Wie würde man denn das Wasser überhaupt wieder rausbringen?
    Muss da nicht zuerst der gesamte Kies wieder raus?
    Besten Dank bis hierher.
    Viele Grüße
    Thomas
  4. Wat ist denn ...

    Schon wieder nen WU-Keller mit Dränung?
    Au weia!
    Also, wenn Sie eine WU Konstruktion haben, haben Sie noch lange keine Weiße Wanne.
    Eine WU-Konstruktion mit Bitumenanstrich ist nicht geeignet für stauendes Sickerwasser (das Sie bekommen werden)! Selbst wenn aus dem Anstrich eine Dickbeschichtung wird, was ist dann mit der Sohle? Und wohin soll das Drainwasser laufen? Ist ein Anschluss bei Ihnen überhaupt zulässig?
    Wenn's eine weiße Wanne wird, braucht es keine Dränung!
    Das Wasser kann in der Hebegrube bis unter OK Kiesabgepumpt werden.
    Sie scheinen da echte Bauexperten am Werke zu haben ;-((((
  5. Keller Mischmasch

    Wie der Kollege Dühlmeyer schon schrieb, Ihr Bauunternehmer traut wohl seiner eigenen Ausführung nicht. Entweder wird es ein WU-Betonkeller in sauberer Ausführung als weiße Wanne, oder falls das nicht klappt, haben wir ja immer noch die Dickbeschichtung (ist es eine?) und die Drainage zur Wasserabführung. Fragen Sie Ihren BU, was er eigentlich bauen will!
  6. @ Herr Volquardsen

    Die Antwort kenn ich schon:
    Das machen wir immer so, damit hatten wir noch nie Probleme, funktioniert super.
    Diese blöden Architekt's mit Ihren spinnerten Konstruktionen, braucht doch kein Mensch sowas, deswegen können Architekt's ja auch nicht preiswert bauen, die sollen mal in die Praxis kommen.
    Lassen Sie uns mal machen, wir bekommen das schon hin, dafür haben Sie ja ein so gutes Unternehmen beauftragt, dass alles gut läuft.
    > ;-(((
  7. Hallo Kollegen @RD und @JPV

    Entweder ich lese etwas anderes als Ihr, oder?
    Ich lese nun mal nichts von weißer Wanne oder einer Wasserundurchlässig-Konstruktion. Ich lese nur Wasserundurchlässigen-Beton.
    Der Kies ist keine Sauberkeitsschicht, sondern eine kapillarbrechende Schicht. Diese wiederum macht nur Sinn, wenn keine weitere Abdichtung der Kellerssohle geplant ist. (wenn also tatsächlich eine weiße Wanne dann ist dieser Überflüssig).
    Dieses wiederum ist nur zulässig, wenn der gesamte Keller als untergeordnete, nicht beheizte und nicht zum dauernden Aufenthalt von Personen bestimmt ist.
    Was mir aber definitiv fehlt ist die Tatsächliche Sauberkeitsschicht. Diese dann aber bitte schön Zementös laut DINAbk. 1045, wenn keine andere Gleichwertige Sauberkeitsschicht erstellt wird.
    PU-Folie (doch wohl eher eine PE-Folie  -  oder?) Vollflächig verklebt (Bildungslücke?)
    Die Gesamte Aufstellung der Leistungen, dass Vorgehen bei der Erstellung (mit oder ohne Architekt  -  auch hier haben die meisten KA über weiße Wanne  -  immer nur Wasserundurchlässig-Beton) ist in Frage zu stellen.
    Wenn Sie ein wenig über die Materie eine weiße Wanne lesen wollen:
  8. Nochmal ...

    Werter Fragesteller
    Sie haben mit der von Ihnen beschriebenen Konstruktion eigentlich gar nichts!
    WU-Beton ohne weitere Maßnahmen ist Perlen vergraben. Dann lieber "normalen" Beton und Abdichtung, denn letztere braucht es auch bei WU-Beton.
    Oder richtig als Weiße Wanne.
    ALLES andere ist Pfusch (außer MW mit Abdichtung ;-))
    Aufbau der Sohle (ohne Abdichtung)
    Baugrund (Boden)
    Kies- / Sandplanum
    Magerbeton oder Noppenfolie als Sauberkeitsschicht  -  KEINE PE-Folie! . Da drücken sich die Abstandshalter der Eisen durch!
    Bewehrung und Beton
    ! Bewehrung nicht auf Steine verlegt! Sehe ich im Sohlbereich immer wieder, leider. Pfusch²
    Zwei Ratschläge
    Baubegleiter suchen
    BU auf ein funktionierendes Abdichtungskonzept festnageln  -  wenn's sein soll, mit Mehrkosten  -  ist billiger als jahrzehntelang den Keller abdichten.
  9. aktueller Stand

    Hallo an alle,
    herzlichen Dank für die tolle Unterstützung.
    Habe selbst viel gelernt und natürlich meinen Rohbauer auf die Themen angesprochen.
    Nach Aussage Rohbauer wollen die eine "echte Weiße Wanne" herstellen (30 cm dicke Bodenplatte mit dem dafür erforderlichen Beton, entsprechender Bewehrung, druckwasserdichten Rohrdurchführungen, etc.)
    Das alles auf einer vollflächig verklebten PE-Folie (nicht PU, war mein Fehler), darunter ein Vlies und darunter kein Kies, ebenfalls mein Fehler, sondern Splitt.
    Der Splitt deshalb  -  so die Argumentation meiner Bautruppe, dass die "Drunterkonstruktion" eben nicht einsinken kann.
    Einziges Problem  -  so der Rohbauer  -  könne der Pumpensumpf werden, der als Fertig-Beton-Teil bereits in der Grube sitzt und alleine schon von der Wandstärke (ca. 10 cm) nicht die Anforderungen an die Weiße Wanne erfüllt. Hier wollen die Kollegen nun von innen bereits vorbeugend mit Kunstharz oder so was ähnlichem die Dichtigkeit herstellen (obwohl "wohl" laut Hersteller Maßnahmen zur Dichtigkeit des Fertigteils getroffen worden sind).
    Werde das mit der PE-Folie und evtl. durchdrückender Abstandshalter nochmal prüfen.
    Was heißt: Bewehrung nicht auf Steine verlegt?
    By the way: gestern Abend bin ich dann doch noch selbst in die Grube geklettert, habe den Splitt an zentraler Stelle beiseite geschaufelt und sage und schreibe 5 Eimer Wasser rausgepumpt.
    Danke nochmal an alle.
    Viele Grüße
    Thomas
  10. wozu das Vlies?

    und noch eine Frage  -  machen die das sooo aus dem bauch raus  -  oder gibt es da auch eine Planung? und eine Empfehlung des Bodengutachters  -  gibt es die?
    MfG
    jens
  11. Das Vlies..

    soll wohl die Folie schützen (vor dem Splitt).
    Steine unter Bewehrung heißt das, was es sagt. Oft genug werden an Stelle von Abstandshaltern Steine untergelegt  -  und das ist Pfusch.
    Sorgen würde mir der Anschluss Pumpenschacht-Sole bereiten, wenn da kein Fugenband drin ist. Echter Schwachpunkt.
    Andererseits, sollte es eine Grube mit Pumpe sein, die sowieso mit Wasser emhr oder weniger vollsteht, ist es egal, wenn die nicht ganz dicht ist  -  Wasser läuft ja nicht die Wand hoch. Hier wäre eher Gefahr für den Boden, sofern es sich um Schmutzwasser handelt.
  12. ok verstehe

    Vlies zum Schutz der Folie. und wozu die Folie?
    zum Schutz der Sauberkeitschicht?
    warum verklebt? so richtig verstehe ich den Aufbau noch nicht.
    Gruß
    jens
  13. Dat ...

    sollte der Maurer doch nun wissen ;-)) )
    Folie gegen das Ausbluten des Betons bei nicht verlegtem Magerbeton. Warum die nun noch vollflächig verklebt ist, weiß der Kuckuck. Da frage er bitte nicht mich danach ;-)).
  14. dat ist es aber gerade

    wat ich net versteh?
    Gruß
    jens
  15. weiterer Status:

    Hallo allerseits,
    und wieder: danke für die zahlreichen Beiträge.
    Folgendes wollte ich noch beisteuern:

    1) Vlies in der Tat zum Schutz der Folie

    2) Bodengutachter hat sich zur Bodenpressung und weiterer Kennzahlen geäußert, nicht zur konkreten Umsetzung (aber auch nicht abgeraten von der jetzt realisierten Bodenplatte)

    3) der Anschluss Pumpensumpf hat ein Fugenband  -  ist also i.O.

    4) die Bewehrung liegt übrigens nicht direkt auf der PE-Folie. Hier sind breite Kunststoffleisten dazwischen, wodurch das Eindrücken des Stahls verhindert wird und die Kräfte besser verteilt werden.

    5) die PE-Folie ist nur zur Sicherheit verklebt (Hosenträger und Gürtel Prinzip).
    Danke nochmal und viele Grüße
    Thomas


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