Was tun bei überhöhter Rechnung für Erdabfuhr?
BAU-Forum: Tiefbau und Spezialtiefbau

Was tun bei überhöhter Rechnung für Erdabfuhr?

Wir sind dabei, eine Doppelhaushälfte zu bauen (in der Nähe vom Frankfurt/Main / Hessen). Gerade ist der Keller fertig geworden. Für die Erdabfuhr hatten wir ein Angebot, das (inkl. Deponiekosten) bei 12 € + MwSt. je m³ lag. Der Unternehmer schätzte, dass es etwa 300 m³ werden würden und damit ca. 4000-4500 € kosten würde. Man muss dazu sagen, dass in dem Baugebiet, in dem wir bauen, mehrere ähnliche Häuser vom gleichen Bauträger gebaut werden und auch die Erdabfuhr vom gleichen Unternehmer gemacht wurde. Das heißt er sollte eigentlich in etwa wissen, wieviel Aushub dabei rauskommt. Mit der Rechnung kam dann der Schock: wir sollten ca. 7100 € für 510 m³ bezahlen.
Das sehen wir jetzt nicht so richtig ein. Meine Frage: hätte er uns nicht zumindest informieren müssen, dass es wesentlich mehr wird, und nachfragen, ob er die Erde trotzdem weiter abfahren soll? Müssen wir die Rechnung so bezahlen, oder gibt es irgendwelche Möglichkeiten, den Betrag zu mindern? (Wir haben vorerst nur den Betrag für die 300 m³ überwiesen.) Der Unternehmer hat uns ja eindeutig eine bewusst niedrige Schätzung abgegeben (von unserem Bauträger haben wir erfahren, dass derjenige mit dem kleinsten Keller schon 4500 € bezahlt hat).
Vielleicht kann mir auch noch jemand sagen, ob die 12 € je m³ ein angemessener Preis sind (es ist schwierig, Vergleichsangebote zu finden.)
Grüße und vielen Dank schon mal
Sylvia
  • Name:
  • Sylvia Wolter
  1. Auftrag erteilt!

    Hallo Sylvia,
    wenn Sie einen Auftrag erteilen und der Preis pro Kubikmeter
    festgelegt wird, muss auch nach der tatsächlichen Abfuhr abgerechnet werden. Die Rechnung ist somit nicht "überhöht". Natürlich steht außer Frage, dass Sie über den Tisch gezogen wurden  -  und sich auch haben ziehen lassen! Warum hätte der Unternehmer seinen Auftrag abbrechen sollen, wenn er den Auftrag nach Kubikmetern bezahlt bekommt. Das anfallende Volumen lässt sich doch leicht vorab berechnen. Grundfläche Haus + umlaufender Arbeitsraum, Tiefe des Kellers, Böschungswinkel (je nach Bodenbeschaffenheit), Auflockerung bei Aushub  -  alles bekannte Größen und somit eine leichte Rechnung. Der Preis an sich (12 € netto, inkl. Abfuhr) ist nur nach Kenntnis aller Gegebenheiten zu beurtelen (Bodenklasse, Lage der Baustelle, ...) Bei "normalen" Gegebenheiten erscheint mir der Preis zu hoch. Unternehmer wollen Gewinn machen  -  Beratung finden Sie an anderer Stelle!
    Trotzdem schöne Ostern wünscht
  2. Festmassen

    oder aufgelockerte Massen?
  3. worauf

    beruhte die Schätzung des Bauunternehmers? Hat er sowas wie ein Aufmaß gemacht? Oder am Telefon auf ihre frage: "Was kostet es, den Keller für eine Doppelhaushälfte auszuschachten? " Pi mal Daumen was geschätzt? Was steht in der Rechnung? Wie wird das berechnete Volumen nachgewiesen? Aufmaß oder Lieferscheine der Deponie?
    Also, sie wissen, dass der Preis ca. passen muss, da andere für kleinere Keller nur 4500 € gezahlt haben. Warum also vor der Zahlung drücken? Das sollten sie als erstes Lehrgeld verbuchen. Kann mich da dem Vorredner nur anschließen. Beim nächsten mal Augen auf beim Häuserkauf und jemanden mit der Ausschreibung / Auftragsvergabe betrauen, der die Kniffe der Jungs und Vergelichsangebote kennt ...
  4. Wo genau bauen Sie

    Hallo Frau Wolter,
    wo genau bauen Sie. Ich könnte Ihnen dann recht genau sagen wo der reguläre Preis für die Abfuhr (Feste Masse) liegt.
    Was genau steht im Angebot oder was wurde vereinbart.
    Feste Masse oder Abfuhr als lose Masse x mal Lkw a'15 m³.
    Gruß Jenson
  5. Mensch "Leute" (!)

    im Grunde fängt doch "hier" bei Freihändiger Bauherrnvergabe der Beschiss schon an ... PI mal Daumen iss angesagt tief stapeln mit den Massen den Auftrag holen und zu den Einheitspreisen (hier nach m³) dann feste abrechnen ... "des" iss nichts ausgewöhnliches solange sich Bauherrn stets "nur" von den Angebotspreisen blenden lassen (!)
    "das" billigste Angebot bekommt stets den Auftrag ... ob die geschätzten Massen stimmen oder nicht ist zu dem Zeitpunkt (Entschuldigung) scheiß egal ... was zählt iss der vermaledeite Angebotspreis und solange das so abläuft wird's deren Threads immer wieder geben (!)
    "so" wie geht's nun weiter ... ich wette dass die "nun" besagten 510 m³ für den Bauherrn auch "nicht" nachvollziehbar sind ... nen
    Fachbetreuer (Architekt/Bauleiter) der seine Interessen wahrt und diese Massen prüft hat man sicher auch wieder eingespart ... da hilft kein "plärren" da hilft kein "murren" da hilft "nur" das abnicken und bezahlen (!)
    "naja" mancher verbucht sowas unter Lehrgeld ... "ich" verbuche des unter "das Geld sitzt so locker man braucht sich nur bedienen (!) "
  6. nana Herr Thalhammer

    >"ich" verbuche des unter "das Geld sitzt so locker man braucht >sich nur bedienen (!) "
    ich dachte immer, sie sind nicht so ein schlimmer ;-) Spaß beiseite. Sie haben natürlich genau recht. Bei mir hat übrigens der TEUERSTE Tiefbauer den Zuschlag bekommen, da seine Massenberechnungen am ausführlichsten und mit hohen Sicherheitszuschlägen versehen waren. Bei der tatsächlichen Abrechnung war er hinterher dann sogar günstiger als die Mitbewerber. Leider scheint der Mann, der das Angebot damals gemacht hat, nicht mehr bei dem Laden zu arbeiten. Hat wohl zu viele Kunden abgeschreckt :-( Da habe ich gemerkt, dass man als BH von solchen Sachen selbst die Finger lassen sollte.
    Wenn die BH es jetzt noch als LEHRGELD verbuchen und was draus LERNEN (Lehrgeldzahlen zahlen heißt ja nicht immer unbedingt lernen) haben sie es an der günstigesten Stelle getan. Der Großteils des Baus steht ihnen noch bevor ... je nachdem, was schon alles unterschrieben ist ...
  7. "hinterher" wird's koa fünferl anders (!)

    "nach" dem Erdbauer kommt der Rohbauer selbes Zinereo ... "wer am meisten vergisst bekommt den Auftrag" sprich wieder nichts für redschaffende Leid (!)
    "und" was ich da schon alles erlebt hab:
    • Perimeterdämmung gar ned auf'n Angebot
    • Lichtschächte ned enthalten ... man kann ja sagen man war der Meinung es kommen Lichtgräben :-)
    • 10 m³ weniger Massen beim Einfamilienhaus bei einem EFHAbk.
    • 2 to. Stahl und Matten bei einem 2stöckigen Einfamilienhaus samt WW
    • Angebot ohne Kamin braucht es ja ned
    • usw. usw. usw. usw.

    "aber" solch einer hat die besten Chancen den Auftrag wegen billigen Angebot zu holen ... und dann liest man hier: "Hilfe meine Schlussrechnung iss 30 % teurer wie das Angebot" ... als normal sterblicher kannst doch da bloß noch nen Vogel zeigen (!)

  8. Aufmaß des Baugeländes / Baugrube

    Foto von Dipl.-Ing.(FH) Uwe Cerny

    Ich glaube ich habe es schon mehrfach geschrieben: Ein Geländeaufmaß des Baugrundstücks dauert meist keine Stunde, die Baugrube wird dann beim Schnurgerüst einschneiden mit aufgemessen. Die Erdmassenberechnung stimmt dann auf den halbem Kubikmeter. Kosten für die Massenberechnung ca. 2 Stunden, d.h. ca. 150 €. Dieses Geld zahlt sich locker wieder aus und es bleibt einem jede Menge Ärger erspart.
  9. "hihi" Uwe :-)

    du weißt des und ich weiß des ... "und" der erfahrende Hobbybauherr sagt "brauch ma ned kostet "nur" und bringt nix" ... also reden wir lieber über's schöne Osterwetter und die Bauherrn sollen weiterhin auf gut dünken Ihre Baugruben zahlen ... fängt ja schon bei der Massenermittlung an "welche" Schalung welche Böschung nach BG, feste Masse lockere Masse ... usw. pla pla pla ...
  10. "ahja"

    Zitat:

    =>"Vielleicht kann mir auch noch jemand sagen, ob die 12 € je m³ ein angemessener Preis sind (es ist schwierig, Vergleichsangebote zu finden.) <="
    5.50 € / m³ feste Masse inkl. Aushub samt Kippgebühr kriegst du bei uns ... mehr leider ned es sein ... :-)

  11. Kippgebühren von 5 €/t

    Im Rhein-Main-Gebiet liegen die Kippgebühren für reinen Erdaushub schon meist bei 5 €/to also ungefähr 10 €/m³ feste Masse.
    Der Preis von 12 €/m³ kann also nur lose Masse sein.
    Dann nach Lkw abgerechnet, Lkw nicht vollgeladen, 15 m³ für den Vierachser und 20 m³ für den Zug abgerechnet und schon ist die Differenz da.
    Gruß Jenson
  12. 5 €/m³

    kriegt man schon bei entsprechenden Mengen (reine Kippgebühr). Der Erdbauer will allerdings auch noch was verdienen. Wenn dann evtl. noch Auffüllung dabei ist wird's auch teurer. Und die Verwertungsmaßnahmen liegen vorwiegend westlich von Frankfurt (Transportkosten).
  13. Die Kippe wüsste ich gern

    Hallo Herr Ackermann,
    geben Sie mir doch mal Beispiel für das Rhein-Main-Gebiet, wo die Kippgebühr 5 €/m³ (ergibt ja auch 6,25 €/m³ feste Masse) beträgt.
    Wenigstens 3 Beispiele.
    Gruß Jenson
  14. "Mensch"

    was habt ihr nur für Traumpreise ... den Münchner Raum wird nachgesagt das er am teuersten in Ganz Deutschland ist ... 2.50 €/m³ wird hier genommen ... und all diejenige die selbst eine Kippe haben bieten 5.50 €/m³ feste Masse samt Aushub an, die Kampfpreise derer trau ich mir hier ned auszusprechen ... "aber" bei wiederverwertbaren Kies wird mitunter für nothing ausgehebt samt Abfuhr des Kieses (!)
    von solchen Preisen würden wir "hier" (regional) alle träumen : (
  15. Kriftel

    ist ein Beispiel, das muss reichen (4,50 €). Aber nur "gewachsener Boden" und nur Z0. Und vielleicht nicht für jeden.

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