WDVS / Fassade nur einmal gestrichen / Schimmelbefall
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WDVS / Fassade nur einmal gestrichen / Schimmelbefall

Hallo,
nach ca. 4 Jahren trat ein Schimmelbefall auf der Westfassade (Baujahr. 2002 / Bayern) auf, vorwiegend dort, wo der Putz rauer ist (Gerüstverlauf). Nun stellte sich heraus, dass die Fassade seinerzeit nur einen einmaligen Anstrich (gem. Leistungsverzeichnis zwischen Bauträger und ausführender Malerfirma) erhalten habe. Kann ein einmaliger Anstrich einer Fassade als fachgerecht bzw. ausreichend angesehen werden?
Für Erfahrungen/Meinungen hierzu wäre ich sehr dankbar.
  • Name:
  • Constantin G.
  1. Es gibt sogar ...

    WDVS-Fassaden, die OHNE Anstrich fachgerecht sind.
    Ob dieses System ohne, mit einem oder nur mit X Schichten Anstrich fachgerecht ist, sollte der Systemgeber sagen können/müssen.
  2. Mangel oder nicht Mangel ...

    Mangel oder nicht Mangel das ist die Frage.
    Ich denke, dass es weniger Schimmel ist, sondern eher, das es Algen sind.
    Durch den Vorteil der wärmedämmenden Eigenschaften eines WDVSAbk. ergibt sich oft der Nachteil, dass sich bei entsprechend kalter Witterung Aufgrund der starken Auskühlung der äußeren Putzschicht oft Kondensationsfeuchte an der Oberfläche bildet und dies Algenbewuchs begünstigt. Evtl. vorh. algizide Mittel im Putz können nach einiger Zeit ausgespült werden. Dann gibt es noch Standortfaktoren (Verschattung, Umgebungsvegetation), die Algenwachstum begünstigen.
    Deshalb ist es aus technischer Sicht nicht so einfach, ein WDVS als mangelhaft zu bezeichnen, nur allein weil es Algen aufweist. Man könnte aber überprüfen, ob die Vorgaben der Systemzulassung hinsichtlich Putzschichtdicken, Beschichtung usw. eingehalten wurden. Die Praxis zeigt, dass viele Verarbeiter einfach viel zu dünne Schichtdicken aufziehen, um Material und Zeit zu sparen. Zu dünne Schichten könnten eher zu Rissen führen und somit zu Schäden. Auch die von Ihnen beschriebene uneinheitliche Oberflächenstruktur im Bereich der Gerüstlagen könnte einen Mangel darstellen. Allerdings dürfte die Gewährleistungszeit rum sein, wenn Sie einen wirksamen VOBAbk.-Vertrag mit dem Verarbeiter hatten.
    Gruß
  3. Hallo Constantin, . auf der Rechnung dürftest Du ...

    Hallo Constantin,
    auf der Rechnung dürftest Du das WDVSAbk.-System benannt finden und auch, welche Fassadenfarbe aufgetragen wurde. Das könnte ein Hinweis sein. Aus der Gewährleistung dürften die Beteiligten längst heraus sein und wenn Du nicht innerhalb der Gewährleistungsfrist gerügt hast, dürfte es schwierig werden etwaige Forderungen durchzusetzen.
    Handelt es sich tatsächlich um Schimmel oder nicht eher um einen auf WDVS immer wieder vorzufindenden Algenbewuchs? Auf raueren Putzstellen kann eher Schmutz anhaften und eine Lebensgrundlage für Algen und Moose bieten.
    Gruß aus Wiesbaden,
    Christoph Kornmayer
  4. Es hängt vom Vertrag ab

    Foto von Martin Kempf

    was denn vereinbart wurde. Wenn Sie einen vollständigen, fungiziden Fassadenanstrich bestellt und bezahlt haben, dann ist natürlich ein einmaliges Überstreichen nicht fachgerecht. Wenn Sie einen eingefärbten Mineralputz mit Egalisierungsanstrich bestellt haben, dann zählt dieser Anstrich nicht als vollständiger Anstrich im Sinne der VOBAbk., sondern ist als einmaliges Überstreichen des eingefärbten Putzes durchaus fachgerecht. Bei einem SV-Arbeitskreis habe ich jedoch schon vor zwei oder drei Jahren von Technikern der gelben Fraktion zu hören bekommen, dass selbst bei fungizid eingestellten Anstrichstoffen beim einmaligen Egalisierungsanstrich keine sonderlichen Erfolge hinsichtlich der Veralgungsfreiheit erzielt werden können, da die Farbschicht auf dem strukturgebenden Korn schlicht zu dünn ist um ausreichend Fungizid für die Bewitterung zu enthalten.
  5. WDVS / Fassade nur einmal gestrichen / Schimmelbefall/stoWDVS Mineralputz + StoSilcoColor

    Hallo,
    zuerst mal vielen Dank für alle Antworten. Es handelt sich um einen Bauträgervertrag, der eigentlich nur darauf hinweist, dass es sich um einen mehrlagigen Putz handelt, dessen letzte Lage eingefärbt sei. Darüber hinaus erhielt ich die Angabe, dass es sich beim Außenputz um ein StoWDVS mit Mineralputz handelt (Polystyrol 12 cm DINAbk. 18164-1, WLG 040, DIN 4108, Armierungsschicht auf mineralischer Basis). Als Farbe sei StoSilco Color seinerzeit verwendet worden.
    Vom Systemgeber (Sto) erhielt ich den Hinweis auf das Technische Merkblatt (Stand 2008). Demnach gibt es eine Zwischen- und eine Schlussbeschichtung (= 2 maliger Anstrich?). Der Stand für 2002 liegt mir allerdings nicht vor. Zu diesem Punkt hätte es damals (laut ausführender Firma) auch keine Vorgabe/Empfehlung (für einen zweimaligen Anstrich) gegeben.
    Übrigens, es handelt sich nach näheren Untersuchungen tatsächlich um einen Pilzbefall, der sich i.W. auf diese sehr rauen Stellen konzentriert. Anzumerken ist noch, dass  -  worauf Sie hingewiesen haben  -  der Farbauftrag tatsächlich nicht immer gleichmäßig gewesenen zu sein scheint (Lufteinschlüsse, Korntäler, wo die Farbe nicht so richtig eingedrungen zu sein scheint). Hieraus ergab sich für mich die Frage nach einem evtl. systemseitig notwendigen, zweiten Anstrich.
    Grüße,
    • Name:
    • Constantin G.
  6. Einmaliger Anstrich auf WDVS

    Wenn vertraglich ein einmaliger Egalisierungsanstrich vereinbart ist und es mit den Herstelleranleitungen konform geht ist das OK. Nach 7 Jahren einen scheinbaren Algenbewuchs zu rügen wäre abenteuerlich.

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