Hausbesitzerneuling und fast Komplettsanierung  -  wie anfangen und worauf achten?
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Hausbesitzerneuling und fast Komplettsanierung  -  wie anfangen und worauf achten?

Hallo liebe Forumler,
als absoluter Hausbesitzerneuling und Laie und darüber hinaus als misstrauischer Mensch (Produktvertreter loben ihre Waren selbstverständlich immer ...) möchte ich nun auch Eure Meinungen hören und so Eure Hilfe in Anspruch nehmen.
Bei der Immobilie handelt es sich um ein Einfamilienhaus, 10 m x 8,5 m, Baujahr 1954, Fundament und Sockel Beton, Umfassungswände Hohlblock (steht so im Baugesuch; der von mir hinzugezogene Architekt schreibt von ungedämmten 24er Mauerwerk), das Dach unisoliert (nur im oberen Geschoss sind Zeitungsbälle im Bereich der Dachschrägen eingebracht worden) voll unterkellert mit 2 Etagen + unausgebauter Bühne.
Die Zentralheizung wurde wahrscheinlich in den 60er Jahren installiert, der Brenner 98 und der Kessel Anfang der 90er Jahre erneuert. Zusätzlich wird es mit Kachelofen beheizt. Derzeitiger Verbrauch der Mieter ca. 2000 l Öl + 3 Kubik Holz pro Jahr.
Nun sollten die doppelverglasten Fenster (Holzverbundfenster laut Architekt) mal wieder gestrichen werden und da ich plane, in einigen Jahren selbst in das Haus zu ziehen, denke ich über eine größer angelegte Renovierung nach. Dazu zählt:
  • Auswechseln (gedacht wurde an Kunststofffenster) und teilweise Vergrößerung der Fenster (einige sollen zukünftig bis zum Fußbodenniveau reichen, da sich durch eine evtl. Wandisolierung und Dämmung der Leibung die Glasfläche verringern wird)
  • Dachsanierung (Dämmung/Neueindeckung/Neulattung/Höhenausgleich Sparren/Dachvorsprung an Giebel verlängern, beträgt nur ca. 15 cm am Ortgang/neue Dachfenster)
  • und evtl. eine Außenwanddämmung mit Wärmedämmverbundsystem und Perimeterdämmung.

Später soll dann die Heizanlage (Geothermie) samt Heizkörper/Fußbodenheizung und die Installationen im Innenbereich gemacht werden.
Mir ist jedoch nicht klar, welche Auswirkungen solche Maßnahmen auf das Raumklima haben werden, ob dann erst recht Probleme auftreten werden bezüglich Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Solche Fälle sind mir nämlich zu Ohren gekommen ...
Auch weiß ich nicht, ob ich einen Architekten für die Planung und Ausführung brauche, ob es ausreicht, einzelne Handwerker zu organisieren oder ob die ganze Sache besser in die Hände eines Renovierungsunternehmens gehört, das dann alles koordiniert und mit "seinen" Handwerksbetrieben zusammenarbeitet.
Welche Fenstertypen und -Hersteller sind zu empfehlen?
Auf was ist unbedingt zu achten, um später nicht eine mängelbehaftete Immobilie zu haben?
Ich hoffe, dass ich mich nicht zu umständlich ausgedrückt habe und Ihr mir Tipps und Meinungen sagen könnt. Wie gesagt, ich bin absoluter Neuling, fühle mich deswegen ziemlich hilflos und möchte nicht im Nachhinein sagen müssen, dass ich mich besser hätte informieren sollen.
Für Eure Geduld beim Lesen und hoffentlich auch für Eure Tipps und Meinungen möchte ich mich vorab schon ganz herzlich bedanken! Es ist schwer, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht ...
Viele Grüße
Petra Wenisch

  • Name:
  • Petra Wenisch
  1. Also

    was mir so einfällt wäre:
    1. Alle Dämmamßnahmen vollenden und erst DANN eine neue Heizung (nach genauer Berechnung der dann notwendigen Heizlast. z.B. Pellets (da ÖL/Gas in Zukunft richtig teuer wird).
    2. Bodentiefe Fenster sind zwar nett, aber das untere 1/4 träg laut div. Infos recht wenig zu "mehr" Licht bei. Eher größere Fenster.
    3. Fenster wäre ich, falls notwendig VOR der Dämmung erneuern. Dann ist nur einmal der Aufwand mit "Leibung" notwendig
    4. Ich denke mal, dass hier Verkabelung und Leitungsrohre auch komplett neu müssen. Ich würde z.B. Leerrohre in ALLE Räume legen und diese Zentral in Keller (siehe z.B.
  2. Danke und trotzdem noch Fragen

    Hallo Kho,
    vielen Dank für die Tipps. Das mit den Fenstern war mir neu, doch ich denke dass es doch bestimmt unproblematischer wäre, die Fenster zu verlängern als generell größer zu machen, da man ja auch den Sturz dann neu machen müsste, oder täusche ich mich da? Schließlich bedeutet ein noch größerer Mehraufwand noch mehr Geld ...
    Ansonsten ist das geplante Vorgehen schon in der beschriebenen Richtung: Fenster, Dach, Wanddämmung. Irgendwann später eben die Heizung und den gesamten Innenbereich (das mit den Leerrohren habe ich mir auch schon überlegt, da wir einen Bau in Italien miterleben durften und dort die Leitungen wie Kraut und Rüben verlegt wurden und im Nachhhinein wieder neue gelegt werden mussten usw. :-)).
    Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie sich die Wanddämmung auf das Raumklima auswirkt. Mein Mann hat das unangenehme Gefühl, dass es dann in etwa wie in einer "Plastiktüte eingesperrt" wäre. Und da ich auch schon von Leuten gehört habe, die daraufhin Schimmelprobleme bekommen haben, bin ich am Recherchieren. Kann ja nicht sein, dass man alles aufs Feinste isoliert und dann aber ständig (etwas übertrieben ...) die Fenster aufreißen muss, um die Feuchtigkeit rauszubekommen.
    Kann mir denn dazu keiner was sagen? Erfahrungsberichte vielleicht?
    Und wo bekommt man realistische Informationen bezüglich der einzelnen Hersteller von Fenstern her? Gibt es in den Bereichen Produktvergleiche oder kann man von vorneherein schon welche ausschließen (gern auch per E-Mail) auf Grund Materialschwächen oder Mängel? Oder doch lieber mehr Geld investieren und Holz/Alufenster nehmen? Sind die besser?
    Und die Sache mit Architekt und Co (siehe oben)? Mir schwirrt schon richtig der Kopf ...
    Viele Grüße
    Petra Wenisch
    • Name:
    • Petra Wenisch
  3. Komplettsanierung

    Hallo Frau Wenisch,
    Vorgehensweise  -  Architekt Suchen  -  Beratung  -  Konzeptentwicklung zur Sanierung Ihres Hauses  -  Bestandspläne -
    evtl. Entwurf  -  Kostenschätzung. 1. ter Schritt.
    2. ter Schritt
    Aufgrund der Kostenschätzung haben Sie den ersten Anhaltspunkt was Sie an finanziellen Mitteln aufwenden müssen oder sollten.
    Genehmigungsplanung kommt darauf an wieviel Sie umplanen oder auch nicht. EnEVAbk.-Berechnung sollten Sie aber auf jeden Fall machen lassen.
    a) Handwerker selber suchen und auch alles selber verantworten.
    b) Architekt macht Ausschreibung, Preisspiegel u. Vergabe und Koordination, gemäß Vorgaben Ihrerseits.
    Wie Sie dann das Ganze umsetzen, ist ganz allein Ihre Entscheidung und Verantwortung.
    Mit freundlichen Grüßen
  4. Architekt besser als Renovierungsunternehmen?

    Hallo Herr Rieder,
    auch ihnen vielen Dank! Die Beratung mit dem Architekten habe ich schon hinter mir und er hat mir für eine Komplettsanierung (auch mit allen Innenarbeiten und Geothermieanlage) eine Kostenberechnung von ca. 198 000 € vorgelegt.
    Was halten Sie von Renovierungsunternehmen? Ich weiß ja nicht, wieviel ein Architekt bezüglich einer Renovierung inklusive der ganzen auftretenden Probleme versteht ...
    Viele Grüße
    • Name:
    • Petra Wenisch
  5. Renovierungsunternehmen?

    Hallo Frau Wenisch,
    Ich möchte hier den Renovierungsunternehmen nicht zu nahe treten, aber da habe ich schon viel Käse gesehen, im Prinzip arbeiten diese wie Bauträger (viele nicht alle).
    Vorteil beim Architekten  -  Er ist nur Ihnen gegenüber verpflichtet und sonst niemanden und Sie haben einen kompetenten Ansprechpartner. Bezüglich der Qualifikation von Architekten scheinen Sie ein wenig Vorbehalte zu haben, kenne ich  -  landläufige Meinung  -  mehr als Striche aufs Papier zeichnen und ein bisschen auf der Baustelle rumstehen  -  ist das Bild eines Architekten. Aber eins können Sie mir glauben, es steckt doch ein wenig mehr Arbeit dahinter als viele glauben.
    Ich denke schon, wenn Sie mit der Kostenschätzung zum Renovierer gehen, wird dieser die Arme über dem Kopf zusammenschlagen und wird Ihnen im nächsten Satz versichern, dass er das Ganze viel viel günstiger machen kann. Nur was für eine Qualität und wie gut ist der Preis und was fehlt dann alles im Angebot, welches dann über Nachträge abgerechnet wird  -  denn auch er möchte damit seine Brötchen verdienen.
    Mit freundlichen Grüßen

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