Fußboden / Bodenplatte ungedämmt
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Fußboden / Bodenplatte ungedämmt

Hallo,
wir wollen ein recht gut erhaltenes, massives Gartenhaus zum Büro umfunktionieren. Nun haben wir beim Einbau von Wasser/Heizungsleitungen festgestellt das der Fußboden völlig ungedämmt ist. Da gibt es nur die Betonbodenplatte, eine ordentliche Schicht Bitumen und darauf den Estrich ... Also ganz und gar nicht optimal.
Nun gibt es 3 Möglichkeiten:
1. Wir lassen es so.
2. Wir reißen den Fußboden/Bodenplatte raus und bauen es neu auf, diesmal aber gedämmt.
3. Wir lassen den Boden und bauen darauf neue Dämmung auf.
zu 1. Dir Folge sind vermutlich sehr hohe Heizkosten und trotzdem kalte Füße
zu 2. Dabei habe ich "Angst" das mir das Häuschen einstürzt wenn innen der FuBo rausgenommen wird.
zu 3. Lassen wir den Boden drin, dann müssen Fenster und Türen höher gesetzt werden. Für die Fenster kein Problem, die müssen eh getauscht werden und eine neue Türe wäre auch fällig. Aber, wir müssten auch das Dach anheben ;-(
Was meinen die Bauprofis? Ist es unbedingt nötig den Boden zu dämmen? Wieviel höher sind die Heizkosten durch einen ungedämmten Boden? Wir wären gerne "faul" und würden Lösung 1 vorziehen ... wenn dies aber auf Dauer genauso teuer kommt wie Lösung 3, dann gehen wir gleich auf Lösung 3.
Ich bitte um Tipps ...
  • Name:
  • R. Steigner
  1. Bodenaufbau

    Zu erst müsste man wissen, wie dick der Estrich ist.
    Die Ermittlung des Wärmeverlustes muss gerechnet werden. Hierbei ist dann auber auch im Vergleich der Verlust der anderen Umfassungsteile (Wände  -  Dach) wichtig. Für diese Antwort werden Sie einen Fachingenieur einschalten müssen. Ob sich das lohnt bezweifle ich.
  2. lohnt sich immer

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Nicht so bescheiden Herr Christensen, die Einschaltung eines Fachmanns lohnt sich immer! Ob der Estrich nun 4 oder 6 cm dick ist, macht vom U-Wert betrachtet so gut wie keinen Unterschied. Ich schätze, Sie verheizen ungedämmt ca. 10-15 Liter Heizöl pro m² und Jahr zusätzlich. Warme Hausschuhe brauchen Sie trotzdem. Geht es von den Höhen so knapp her? Keine 5 cm Luft? Ich würde einen Bodenbelag, z.B. Laminat, schwimmend auf Dämmung verlegen. Die ersten 2-3 cm Dämmung bringen enorm viel. Damit erfüllen Sie zumindest schon die Mindestanforderungen der DINAbk. 4108 an den Wärmeschutz. Das Beiziehen eines Fachmanns ist deshalb zu empfehlen, weil die Folgen des Beheizens eines dafür ehemals nicht vorgesehenen Gebäudes zu Tauwasserproblemen an allen Außenbauteilen führen kann. Das muss untersucht werden.
  3. Fachmann hinzuziehen

    Hallo Herr Stubenrauch,
    von der technischen Betrachtung her gebe ich Ihnen vollständig Recht. Ich hatte mich hier wohl nicht deutlich ausgedrückt. Nur um zu wissen, wieviel Energie man spart, lohnt es sich nicht bei diesem kleinen Objekt einen Fachmann hinzuzuziehen. Es ging mir ausschließlich um die Berechnung der Energieeinsparung durch Dämmmaßnahmen am Boden.
    iIn den anderen Punkten haben Sie vollständig Recht.
  4. Warme Füße  -  ein Rätsel

    Wo sind ihre Füße wärmer im 20grädigen Raum? Auf dem Steinboden oder auf dem Teppich? Beide haben übrigens die gleiche Zimmertemperatur: 20 Grad. Und jetzt legen wir einen Kilometer Dämmstoff unter die Bodenplatte. Werden Sie nun auf dem Steinboden wärmere Füße haben? Oder auf dem Teppich?
    Der ganze Dämmstoffverbau unter den Bodenplatten (und nicht nur dort) ist Blödsinn. Vom Wirtschaftlichen her, da sich selbst bei irgendwelchen 'berechneten' Ersparnissen die Baukosten niemals amortisieren. Und weil Leichtbaudämmstoffe sowieso nicht dämmen i.S. von Verringerung des Wärmeabflusses. Die Details auf dem Link:
  5. dämmen

    Hallo Herr Fischer,
    ich war eben im Keller und habe das mal ausprobiert mit dem Teppich. Das fühlte sich wärmer an den Füßen an, als wie auf dem nackten Boden mit der Dämmung darunter. Wie erklären Sie uns dieses Phänomen?
    Ich habe das dann auch mal mit einer 20 mm Styroporplatte gemacht. Ich meine dieses Wohlbefinden an den Füßen war hier noch angenehmer. Das kann und darf doch gar nicht sein.
    Was habe ich falsch gemacht?
    War der Teppichboden zu dünn?
    Ist Styropor nicht auch ein Leichtbaudämmstoff?
    Mir kommen da so leichte Zweifel, sollte Bruno eventuell doch Recht haben?
    Gruß
  6. Es ist eben ein Unterschied,

    ob es um Energieeintrag durch direkten molekularen Kontakt zwischen Ihrer warmen Haut und kühleren Oberflächen unterschiedlicher Dichte geht, oder um Energietransporte imFestkörper selbst durch Photonen/Phononen/Ladungsteilchen im Kristallgitter. Genau das wird nicht beachtet durch die U-Wert-Fanatiker. Die wesentlichen Details dazu können Sie auf der Webseite nachlesen, ebenso ein aktuelles Forschungsegebnis Vom CERN Grenoble, das Wärmetransport im Festkörper durch Magnetfeld ablenken konnte.
    Fragen dazu können wir dann später hier behandeln.
  7. Teppich

    Hallo Herr Fischer,
    vielen Dank für den Link auf Ihre Seite. Ich habe mich dort leider hoffnungslos verlaufen. : o (
    Ich möchte auch mal in Zweifel stellen, ob es mir etwas gebracht hätte, da ich kein studierter Physiker bin. Wie die meisten Leser dieser Forums.
    Beantworten Sie mir doch ganz einfach und auch für den Ottonormalverbraucher verständlich meine Fragen.
    Es ist ja eigentlich Ihre Frage in Beitrag 4, Zitat:
    "Wo sind ihre Füße wärmer im 20grädigen Raum? Auf dem Steinboden oder auf dem Teppich? Beide haben übrigens die gleiche Zimmertemperatur: 20 Grad. Und jetzt legen wir einen Kilometer Dämmstoff unter die Bodenplatte. Werden Sie nun auf dem Steinboden wärmere Füße haben? Oder auf dem Teppich? "
    Und Ihre Feststellung, Zitat:
    "Und weil Leichtbaudämmstoffe sowieso nicht dämmen i.S. von Verringerung des Wärmeabflusses. "
    Wird hier nicht doch der Wärmeabfluss verringert?
    Und in welchem Bezug auf das Teppichexperiment spielt der Kiolometer Dämmstoff unter der Steinplatte hier für eine Rolle?
    Was bewist das?
    Taschenspielertricks?
    Gruß
  8. Müssen Sie mir Taschenspielerei vorwerfen?

    Und meine Texte sind bestimmt nicht nur für Physiker verständlich, wenigstens was die Resonanz darauf mir gegenüber belegt. Natürlich sind sie nichts für Leute, denen schon die Bild zu viel Stoff bietet. Aber die gehen auch kaum ins Net.
    Also: Natürlich sind die Füße immer wärmer auf dem Teppich, und natürlich spielt dabei eine Unterbodenisolierung keine Rolle.
    Und ansonsten muss man trennen von direkter Wärmeaufnahme in Oberflächen unerschiedlicher Dichte  -  da stimmt halt mal der U-Wert, weil dichtere Oberflächen einem bestimmten Volumen Warmluft mehr Energie abnehmen können als geringer dichte  -  und dem Transport dadurch. So schwer sollte das nicht zu verstehen sein. Bedenken Sie auch, dass die erwärmten Oberflächenmoleküle die Energie nur zu einem gewissen Teil weitergeben und zu einem wesentlichen Teil  -  je dichter umso mehr  -  auch speichern und an den Raum zurückstrahlen können.
  9. "Bild" Dir Deine Meinung!

    Hallo Herr Fischer,
    die Bild habe ich mir schon Jahren abgeschminkt, weil die Inhalte meist immer etwas Anderes wiedergaben, als die Titelschlagzeilen. Bild sprach zuerst mit dem Toten. : o) ) Ebenso wie manche Internetseiten.
    Taschenspielertricks? Der Gedanke kam mir bei dem Teppichexperiment, weil ich nicht einordnen konnte, was der Kilometer Dämmstoff unter der Bodenplatte für Auswirkungen auf das Ergebnis haben sollte. Aber dies haben Sie ja nun Richtig gestellt.
    Fazit für den Leser: Eine Dämmschicht unter der Bodenplatte hat keine spürbare Auswirkung auf die gefühlte Bodentemperatur. Um ein Wohlbefinden durch gefühlte Temperatur zu erhalten, müsste also der Boden temperiert werden oder mit einem Bodenbelag bekleidet werden, welcher einen schlechten Wärmedurchlass hat. Und hier hat Bruno einen vernünftigen Vorschlag gemacht.
    Unstrittig ist doch, dass Wärme immer zur Kälte geht.
    Und unstrittig ist, dass handelsübliche Dämmstoffe einen erheblich schlechteren Wärmedurchgang haben als z.B. eine Estrichplatte.
    Folglich wird der Wärmedurchgang durch eine eingebaute Dämmschicht unter einer Estrichplatte gebremst, verringert.
    Ihre Behauptung, Leichtbaudämmstoffe dämmen sowieso nicht im Sinne von Verringerung des Wärmeabflusses, ist also falsch.
    Und nun möchte ich Sie bitten, mir noch folgendes zu erklären:
    Ihr Zitat:
    " Bedenken Sie auch, dass die erwärmten Oberflächenmoleküle die Energie nur zu einem gewissen Teil weitergeben und zu einem wesentlichen Teil  -  je dichter umso mehr  -  auch speichern und an den Raum zurückstrahlen können. "
    Welche Chance hat ein ungedämmter Steinboden, bei einer Raumtemperatur von 22 °, Wärme zu speichern und zurückzugeben. Dazu müsste die Raumtemperatur doch erheblich absinken, in etwa auf Bodentemperatur unter der Bodenplatte, welche doch in etwa bei 11 ° liegt.
    Gruß
  10. Na ja,

    solange Sie das so sehen: "unstrittig ist, dass handelsübliche Dämmstoffe einen erheblich schlechteren Wärmedurchgang haben als z.B. eine Estrichplatte. "  -  und das in Anbetracht des Lichtenfelser Experiments und der Gegenargumente, ist weiteres Erläuterungsfeuerwerk vergeblich. Genau das ist nämlich strittig. Die Infos auf den Links haben Sie sich eben gespart. Und eindeutiger geht es doch gar net.
  11. Bodenplatten

    Hallo Herr Fischer,
    schade, dass Sie sich meiner ltzten Frage nicht gestellt haben. Vielleicht sind Sie ja doch noch bereit dazu.
    Ihr Lichtenfelser Experiment. Ich sehe hier keinen Zusammenhang.
    Zitat von Claus Meier:
    "Das Ziel des "Lichtenfelser Experimentes" war es, die unmittelbaren thermischen Reaktionen unterschiedlicher Materialien bei Aufheizvorgängen (Temperaturveränderungen) festzustellen. Dies war wichtig, denn die erzielten Ergebnisse zerstören die weit verbreitete Vorstellung, bei energetischen Fragestellungen sei nur eine "gute" Dämmung anzustreben. Nein, die Speicherfähigkeit ist wesentlicher Bestandteil eines klimagerechten Hauses, das den großen Temperaturveränderungen Widerstand entgegensetzen muss. Nicht der "stationäre" Zustand nach langer Zeit, sondern der "instationäre" Zustand sofort nach Einwirken einer Temperaturveränderung ist entscheidend. "
    Ich Zweifel ja nicht das Resultat des Experiments an, allenfalls die Auslegung. Die Ergebnisse waren denke ich auch schon vor 2002 bekannt. Mir fehlt der Bezug zu unserem konkreten Fall.
    Wo haben wir hier die gravierenden Temperaturunterschiede?
    Unbestritten ist, dass eine Estrichplatte mehr Wärme speichern kann als ein handelsüblicher Dämmstoff.
    Aber unbestritten ist auch, dass die Estrichplatte ein wesentlich besserer Wärmeleiter ist als ein Dämmstoff.
    Wie soll Ihrer Meinung nach der Wärmedurchgang von der gut wärmeleitenden Estrichplatte ins Erdreich gemindert werden?
    Oder nimmt das Erdreich annähernd Raumtemperatur an?
    Behindern kann ich den Wärmefluss vom temperierten Raum durch die Estrichplatte nur durch einen Dämmstoff.
    Gruß
  12. Da haben Sie aber das Lichtenfelser Experiment gar nicht verstanden.

    Sonst wüssten Sie mehr von der Frage, wie Wärmetransporte ablaufen. Es ist überwiegend Wärmestrahlung. Und die Leichtstoffdämmung dämmt halt nicht dagegen. Die Details sind alle auf meiner Webseite. Es hat keinen Sinn, hier immer wieder das selbe zu widerholen.

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