Lage Horizontalsperre / Sanierung erste Steinlage
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Lage Horizontalsperre / Sanierung erste Steinlage

Hallo,
wir haben vor kurzem ein Haus Bj67 gekauft. Im Keller ist der Putz auf der ersten Steinreihe fast komplett zebröselt. Auf dieser ersten Steinlage (Hohlblock) befindet sich eine Teerpappe, die den weiteren Feuchtigkeitsaufstieg wohl verhindert, denn der Putz an den Wänden oberhalb der ersten Reihe ist bombenfest. Der Kellerboden selbst ist aus Beton.
Frage 1: Was ist der Grund für die Lage der Sperre auf dem ersten Stein? warum wurde sie nicht auf dem Betonboden aufgebracht?
Frage 2: Ich hoffe nicht, dass ich das Häuschen ausgraben muss um den Schaden zu beheben. Es geht ja nur um die erste Steinreihe, und der Keller bietet sonst ein sehr angenehmes Klima. Wie kann ich die erste Reihe dauerhaft sanieren?
Vielen Dank im Voraus,
  • Name:
  • G. Sauerwein
  1. Negativabdichtung

    Hallo,
    warum das so gemacht wurde, müssen Sie die Fragen die es gemacht haben ;-)
    Eine Negativabdichtung (Heydi, Deitermann, Remmers, Schomburg usw. usw.) sollte das Problem lösen.
    Die genauen Verarbeitungsvorschriften variieren bei den Systemen etwas. Hier sollte dann beim Hersteller das Datenblatt abgerufen werden.
    Mit freundlichen Grüßen
  2. Die Lage macht vielleicht doch Sinn ...

    Hallo,
    als einzigen Grund für Sperre ab 2. Steinlage würde ich im nachinein die Prävention von aufsteigenden Wasserschäden sehen (Rohrbruch o.ä.). Die Frage ist natürlich woher die Feuchte der 1. Lage kommt. Wenn die Steinlagen x+1 trocken sind deutet das doch auch auf eine funktionierende Außenwandisolierung hin, von der ich nicht glaube, dass sie vor der untersten Steinlage endet. Kommt die Feuchte dann etwa durch die Zementbodenplatte? Auf dem sonst mit in Zement gelegten Fliesen bedeckten Boden sind keine feuchten Stellen zu sehen.
    Negativsystem schön und gut, aber wird durch die Feuchte nicht auf Dauer die Substanz geschädigt? Also vielleicht doch Haus ausbuddeln?
  3. ausbudeln und was dann?

    Klingt erstmal als ob das Wasser als kapillar aufsteigende Feuchte vom Fundament in die unterste Steinlage zieht. Vermute mal, dass die Betonplatte nur ein Zementestrich auf Sandboden ist und nicht eine dichte Bodenplatte aus WU-Beton.
    Innenabdichtung ist schon der richtige Gedanke. Es sollte nur sicher sein, dass der HGW möglichst niedrig ist, sodass nicht die Gefahr von zeitweise drückendem Wasser besteht, welche die Innenabdichtung vom Untergrund abdrückt.
  4. HGW scheidet aus

    Hallo Hr. Tilgner,
    HGW ist sicherlich kein Problem, das Haus liegt recht hoch am Hang. Hier ist Weinanbaugebiet und ich kann mir nur vorstellen, dass das Wasser durch die spezielle Bodenstruktur nicht schnell genug abfließen kann (Lehm/Lössboden?). Im Endeffekt muss ich dankbar sein, dass eine Horizontalsperre überhaupt vorhanden ist (WU-Beton bei dem Baujahr. ist wohl illusorisch :)
    Letzte Frage: kann die Substanz der Teerpappe oder der ersten Steinlage soweit geschädigt / zersetzt werden, dass die Funktion beeinträchtigt wird?
    Vielen Dank & Gruß,
    G. Sauerwein
  5. keine wirkliche Gefahr

    Hallo,
    ich glaube nicht, dass eine wirkliche Gefahr besteht.
    Natürlich kann eine Schädigung der Steine und/oder der Pappe eintreten. Diese rührt jedoch nicht vom Wasser, sondern von den darin gelösten Ionen (i.d.R. Salze) her.
    1.) Der Stein ist zwar dauerhaft feucht aber keinem Frost-Tau-Wechsel ausgesetzt.
    2.) Die Salze können wegen der Negativabdichtung nicht kristallisieren, da die Feuchtigkeit nicht nach innen entweichen kann.
    3.) Die Abdichtung wird demnächst wohl spröde werden und der kapillar aufsteigenden Feuchtigkeit dann Wege öffnen. Dies kann aber durch eine nachträgliche Horizontalsperren (in Ihrem Fall Bohrlochinjektion) repariert werden.
    4.) Sollten Die Steine jetzt schon mürbe sein, so kann man Sie abschnittsweise auswechseln. Ist zwar eine sch ... Arbeit aber möglich.
    Negativabdichtung ggf. kombiniert mit Bohrlochsperre  -  alles idealerweise vom Fachbetrieb  -  und ruhig schlafen.
    Mit freundlichen Grüßen
  6. "Aufsteigende Feuchte" bei Beton sicher (k) ein Thema

    Foto von Edmund Bromm

    Es ist schon sonderbar woher die Mähr der aufsteigenden Feuchte in Beton kommt.
    Die kapillaren Saugmöglichkeiten in Baustoffen sind sehr begrenzt.
    Es muss die "richtige" Größe des Kapillardurchmessers sein. Nicht zu groß und nicht zu klein. Sonst saugt überhaupt nichts.
    Bei Beton kann geringfügig ein benetzen der Oberflächen (wenige cm) stattfinden, aber nie und nimmer durch einen Betonboden!
    Weiter Stelle ich die Behauptung auf, dass es sich sowieso meist um Tauwasser handelt.
    Daher ist auch zu erklären, dass über einer ansonsten dichten Sperre Feuchtigkeit zu finden ist.
    Da ich zu diesem Thema schon ausführlich berichtet habe bitte ich die Suchmaschine zu bedienen oder auch die Beiträge auf meiner Homepage unter Schriften zu lesen.

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