Gipskarton weiß und grün ---- = Märchen und Myten!?
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Gipskarton weiß und grün ---- = Märchen und Myten!?

Foto von Thorsten Bulka

es wird immer wieder angesprochen, das in Feuchträumen oder Häuslichen Bädern usw. Gipskartonplatten in "Grün" (Feuctraumgeeignet) genommen werden sollen.
Sie sind angeblich hydrophob (Wasserabweisend) eingestellt.
Was ist da dran?
Nach dem ich schon mehrere Schäden sehen konnte, allerdings auch schon mehrere Bäder bei den eine "weise" Platte funktionierte, musste ich mal ein paar Tests durchführen. Da mir kein Hersteller eine zugesicherte Eigenschaft über diese Platten geben wollte  -  alle wichen aus!
1. Test die Hydrophobe Einstellung des Kerns.
Wenn man einen Wassertropfen auf den Gipskern aufbringt dringt dieser bei beiden Platten in relativ kurzer Zeit ein. Es gab allerdings Unterschiede bei der Dauer von Hersteller zu Hersteller. Alle konnten aber nicht über mehrere Minuten ein eindringen verhindern. Bedeutet das Wasserabweisende jetzt genau so viel wie: "Mein Taschentuch ist auch Wasserabweisend, es stößt wesentlich mehr Wasser ab, als es aufnimmt! "
2.
Auf was kommt es noch an? Wohl insbesondere auch darauf, ob  -  und wie gut die Aufgebrachte Schicht auf der Platte hält.
Also wurden Fliesen (5/5 cm) aufgeklebt. Die Platten (Verschiedene Hersteller) wurden über einen längeren Zeitraum in zwei verschiedenen Bädern gelagert, oder eingebaut. Ein längerer Zeirtraum weil sie später ja auch lange Funktionsfähig sein sollten. (Wer es genau wissen sill, es wahr über die Wintermonate)
Die Haftzugwerte wahren dann erschreckend, so wurden zum Teil noch nicht mal 50 % der nach Norm geforderten 0,3 N/m²m gemessen. Es kam also wohl zu einem starken Verlust der Festigkeit! Lag es an dem Feuchtraum Häusliches Bad, für was sie eigentlich geeignet sein sollen?
Also mal messen, wenn sie bloß im trockenen gelagert wurden!
Auch hier halten die Hersteller wohl ihre Norm Anforderungen nicht ein. Auf anfragen hieß es, das die Platten wohl beim Transport mal feucht geworden sein müssen. So muss der Lkw wohl mal durch Nebel gefahren sein ... ich spar mir mein Kommentar an dieser Stelle!
Was ist sonst noch wichtig?
Gibt es einen Unterschied bei der Ausdehnung wenn die Platten unterschiedliche Feuchtigkeistwerte aufweisen?
Gelieferte Platten wurden 3 Tage lang im Trockenen Raum gelagert, dann in die Messstelle eingelegt, und mit Wasserdampf befeuchtet, danach wieder getrocknet, die Werte wurden erfasst, und ... wenn man Messtoleranzen abzieht, könnte man grob sagen es ist kein Unterschied festzustellen!
Es wurden noch weitere Versuche gemacht ...
Warum gibt es jetzt diese Art der Platten?
Lag es daran, das vor langer langer Zeit, die Industrie diese Platten auch im Bad usw. einsetzen wollte? Es kam aber immer wieder zu Problemen, so das sie ganz spezielle "Grüne Platten" erfunden hat, die hierführ geeignet sein sollen? Gleichzeitig wurde gesagt, das diese vor Feuchtigkeit geschützt werden müssen. z.B. durch den Einsatz von Dichtklebern  -  alternative Abdichtung kam damals erst auf, und das wahren die ersten versuche damit!
Jetzt konnte man beim Schadensfall sagen, das wohl eine Schwachstelle in der Abdichtungsschicht gewesen sein muss, den wir hatten ja sprzielle Platten entwickelt (Vorteile siehe Test oben)
Andersrum gefragt, warum Funktionieren die weißen Platten auch?
Kann mir jetzt einer sagen, welche Test (Normen) es speziell für diese Platten gibt, und vor allendingen, über welchen Zeitraum laufen diese, den auch der Gips braucht Zeit bis er sich zersetzt!
Welcher Hersteller gibt zugesicherte Eigenschaften über seine Platten?
  1. *grins*

    Servus,
    hm, was soll ich sagen. Die GK-Industrie schreibt in ihren Unterlagen das die GKBI Platten in Feuchträumen einzusetzen sind.
    Ein "handelsübliches" Badezimmer mit natürlicher Belüftung ist m.E. kein Feuchtraum. Also sind die grünen Platten auch m.E. auch nicht notwendig.
    In der Fläche passiert bei GK-Platten sehr selten ein Schaden, wenn dann an den Durchdringungen, Innen- und Außenecken (Innenecken, Außenecken) und dann fast immer nur im Bereich von Dusch, Waschbecken oder Badewanne, wo halt der Wasseranfall ist.
    Dagegen kann man ja etwas tun mit flüssiger Abdichtung, Eckbändern und noch viel wichtiger die Durchdringungen der Armaturen und Abflussleitungen abdichten.
    Einige Armaturenhersteller haben Abdichtflansche an ihren Teilen dran, klasse. Wenn sie nicht zur "Montageerleichterung" abgeschnitten werden, oder wie diese Woche erst wieder gesehen, in den Hohlraum reingewürgt werden, so das man sie gar nicht mehr andichten kann.
    Fazit aus meinen Erfahrungen, die "Grünen" sind im normalen Badbereich, rausgeschmissen Geld. Wichtiger ist eine saubere Abdichtung der kritischen Zonen:
    Offenen Schnittkanten, Durchdringungen der Platten, halt überall, wo der Gips rausschaut, da ist ja auch kein grünes Imprägnierpapier
    Da liegt das Problem, in der Fläche nicht.
  2. DIN 18180: Gipskartonplatten; Arten, Anforderungen, Prüfung

    Foto von Martin Kempf

    "Prüfung
    8.2.1 Die zur Prüfung verwendeten Gipskartonplatten müssen dem Durchschnitt der Hersteller entsprechen. Für die Probenahme im Rahmen der Gütesicherung müssen deshalb mindestens 50 Gipskartonplatten derselben Plattenart zur Verfügung stehen.
    8.2.2 Zu entnehmen sind für die Prüfung nach den Abschnitten 8.3.1 bis 8.3.6 drei Gipskartonplatten bzw. Plattenstücke. Die entnommenen Gipskartonplatten bzw. Plattenstücke sind zu kennzeichnen.
    8.3 Durchführung der Prüfung
    8.3.1 Maße
    Länge, Breite und Dicke werden an allen nach Abschnitt 8.2.2 entnommenen Gipskartonplatten bzw. Plattenstücken im Anlieferungszustand gemessen. Länge und Breite sind jeweils an den Rändern und in der Mitte auf 1 mm zu messen. Die Dicke wird auf 0.1 mm in der Nähe der vier Kanten an je drei 80 bis 100 mm vom Rand entfernten Stellen gemessen.
    (...)
    8.3.5 Wasseraufnahme
    Für die Prüfung sind 3 quadratische Proben mit 300 mm Seitenlänge erforderlich; diese sind aus 3 Gipskartonplatten nach den Abschnitten3.1.3 bzw. 3.1.4 herauszuschneiden und nach Abschnitt 8.3.3 zu lagern und zu wiegen (bei 40 ° trocknen bis zur Massekonstanz, dann ohne Möglichkeit der Feuchteaufnahme abkühlen lassen). die Proben werden dann in horizontaler Lage etwa 50 mm tief in Wasser (20 °) so eingetaucht, dass sie allseits von Wasser umgeben sind. Nach zweistündiger Wasserlagerung werden die Proben aus dem Wasser genommen, das oberflächlich anhaftende Wasser wird entfernt und die Massezunahme bestimmt. Die Wasseraufnahme als Massenanteil in % wird als Mittelwert aus den 3 Messungen angegeben.
    5.3 Wasseraufnahme
    Bei der Prüfung nach 8.3.5 darf die Wasseraufnahme von (imprägnierten) Gipskartonplatten einen Massenanteil von 10 % nicht überschreiten.
    noch was?
  3. Mystische Prüfmethoden

    Was sollen solche Eigenversuche bringen? Da werden graue und grüne Platten mit ein paar Tropfen Wasser benetzt, bei beiden ziehen die Wassertropfen ein, und schon folgert man, die Wasseraufnahme unterscheidet sich nicht. -
    Klasse Versuchsauswertung, echt brauchbar für die Praxis!
    Danke an Hr. Kempf der das normierte Prüfverfahren eindrucksvoll darstellt.
    Übrigens 10 % Wasseraufnahme in Masse bei einem Flächengewicht
    von 12,5 kg/m² bedeuten 1,25 kg= 1,25 l, wohl etwas mehr als ein paar Tropfen.
    Entscheidend ist auch nicht das grüne Papier, sondern die Zusätze im Kern die die Wasseraufnahme verzögern, nicht verhindern, auch an Schnittkanten.
    Beispiel: Kapillare Steighöhe von Wasser, Tauchzeit 30 min,
    GKB (grau) 3-4 cm, GKBI (grün) 0 cm!
  4. Und was ist von nachträglicher Imprägnierung weißer Platten zu halten?

    Da wir für unser Haus 1989 keine grünen Platten erhalten hatten, hatte ich reichlich Imprägnierung mit dem Quast draufgeklatscht (viel hilft viel?). Dann wurde deckenhoch gefliest (mit normalem Kleber) und nicht wasserdicht verfugt (außer am Boden). Probleme: Keine.
  5. Nachträgliche Oberflächenimprägnierung

    @ Herr Stodenberg, es geht hier doch nicht darum, ob bei Verwendung grauer Gipskartonplatten in Bädern zwangsläufig ein Schaden entsteht.
    Wurde hier auch nicht behauptet.
    Es geht schlicht darum, dass es nun mal zwischen GKB und GKBi unterschiedliche Materialeigenschaften gibt, die nicht durch die Farbe der Kaschierung bedingt sind.
    Ob ich grün oder grau einbaue ist eine Frage der Sicherheit und oder auch eine der Haftung.
    Weitergedacht, eine alternative Abdichtung unterhalb der Fliesen brauche ich auch nicht, schließlich gibt es auch genügend Bäder, die auch ohne diese Abdichtung schadensfrei geblieben sind.
  6. gut dann sagt mir mal, warum die Norm dann aufhört, wenn es Interessant wird!

    Foto von Thorsten Bulka

    Es dürften 10 % Wasser aufgenommen werden! Bei den Imprägnierten! Habt ihr dann mal einen Versuch gemacht, wieviel die "Normalen" grauen aufnehmen?
    Enstrpricht die Lagerung von 2 Stunden eine in der Praxis aufterettende Größe? Oder beträgt die Einwirkungszeit hier oft mehr?
    Jetzt aber eine ganz wichtige Frage: Welche Auswirkung hat das einwirkende Wasser? Wenn es Leute gibt die meinen in den Anforderungen der Norm ist alles berücksichtigt, dann müsste es hier ja auch stehen, oder?
    Also wie Stabil ist die Platte dann noch wenn sie nur 2 Std. im Wasser lag? Veränderung der Haftzugwerte? Raumstbil  -  also wieviel mm wird sie länger oder kürzer? Usw ...
    werden diese Fragen beantwortet?
    In Technischen MB's oder Prospekten schreiben Hersteller von diesen Produkten aber auch, das man in Häuslichen Bädern diese "Grünen Platten" einsetzen soll"  -  Auch wenn es nach einer anderen Norm eigentlich kein Feuchtraum im Sinne dieser Norm währe!
    Warum kam es zu so schlecten Haftzugwerten bei den Platten? Wenn man bei der Industrie nachfragt, heißt es dann bloß  -  ja kann mal vorkommen wissen wir, geht aber dennoch, wenn sie ... das uns das beachten!
  7. was bringt der Wassertropfentest?

    Foto von Thorsten Bulka

    wenn einem gesagt wird, das die Platten speziell behandelt wurden, und nicht nur der Karton, sondern auch der Kern! So behandelt, das sie Wasser nicht so schnell aufnimmt, nämlich hydrophobiert!
    Warum merkt man es bei dem Tropfentest nicht?
    Würdet ihr sagen, das es Praxisfremd ist? Das es später nicht mal während der Bauphase oder der Nutzung vorkommt, das mal ein Tropfen damit in Kontakt kommt!
    Stimmt jetzt die Aussage nicht? Ist es ein Verkaufsgag? Oder stimmt der Test nicht?
  8. Muss mal doof nachfragen

    Hallo,
    hab gerade die interessante Diskussion verfolgt. Ich habe folgendes vor. Im Bad soll die Dachschräge und die Decke mit Gipskarton oder Fermacell verkleidet werden.
    Wenn ich es richtig verstanden habe kann ich also auch graue Platten verarbeiten Wenn ich keinen Gully in der Decke montiere, oder? Wie sieht es mit Fermacell im Bad aus?
    Aus'm Bauch raus hätt ich im Bad GK "grün" eingebaut.
    Gruß
    Christian
  9. do what you want

    Foto von Martin Kempf

    Wenn Sie sicherstellen können, dass Ihr Untergrund nicht durchfeuchtet wird, können Sie sogar Zuckerguss benutzen. Es ist doch alles nur eine Frage der Beanspruchung. Ich kann mein Bad derart bedampfen, dass sich meine Paneeldecke aufwirft. Ich kann mein Bad aber auch so benutzen, dass ich die Decke tapeziere und sich der Kleister nicht löst.
    Ja, Sie können völlig normale, graue Platten nehmen, wenn Sie nicht vorhaben, ein römisches Dampfbad mit täglicher Benutzung zu installieren oder den Raum deckenhoch fluten und durch ein Loch in der Decke als Swimmingpool betreten (bespringen).

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