Hubschrauberlandeplatz im Außenbereich mit 1000 m Abstand zu 2 Neubaugebieten geplant
BAU-Forum: Bauplanung / Baugenehmigung

Hubschrauberlandeplatz im Außenbereich mit 1000 m Abstand zu 2 Neubaugebieten geplant

Foto von Stephan Langbein

In unserer Nachbarschaft soll ein Hubschrauberlandeplatz mit Hubschrauberhalle für einen 4-sitzigen Helikopter genehmigt werden (bzw. derzweit läuft das Antragsverfahren). Zum Landeplatz besteht von zwei Neubaugebieten (West und Ost) Blickkontakt, zu einer weiteren Ortschaft in 1500 m Entfernung Sichtkontakt zur bereits erstellten Halle. Der Heli soll zu gewerblichen Zwecken starten (kein Rettungshubschrauber oder Polizweihubschrauber). Ein weiterer Leichtheli (2Sitzer) soll hinzukommen. Derzweit sind beide Neubaugebiete bereits durch eine nahe Autobahn und einen Motocross-Platz mit Lärm stark belastet.
Die Frage ist nun: Was kommt bei einem Hubschrauberlandeplatz noch alles dazu, was zur Beeinträchtigung der Wohnqualität der Anwohner oder der Landschaft führen kann?
Wie laut ist so ein Hubschrauber?
Wo in Süddeutschland bestehen gewerbliche Landeplätze, die als Referenzobjekte angesehen werden können?
Wer hat Erfahrung mit Landeplätzen, die nach vorangegangener Genehmigung mit Zusatzauflagen innerhalb kurzer Zeit ausgebaut wurden und eine weitere, nicht vorher bekannte Nutzung (z.B. mit Schulungsbetrieb, als Rundflugstützpunkt, etc.) entstanden ist?
Gibt es ggf. ein anderes, passenderes Forum für derartige Fachfragen (ggf. auch zum Genehmigungsverfahren )?
Über rasche und zahlreiche Antworten wäre ich euch dankbar.
  1. Bürgerinitiative

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    fix gründen, Geld sameln, klagen gegen Genehmigung.
    Wenn das kein Witz ist, dann kann man sagen Hubis sind brutal laut.
    Stellen Sie sich mal vor die Jungs machen Dauerbetrieb. Beim Sart brauche ich immer die volle Leistung. Abgesehen von den Verwirbelungen, die Ihnen die Tischdecke samt Kaffeekanne wegblasen.
    Das klingt so wie: Wer gut schmiert, der darf auch fliegen. Beim Luftfahrtbundesamt
  2. hört sich doch nett an

    so neben der Autobahn und einem Motocross-Platz zu wohnen!
    da tut doch ein wenig Abwechslung mal gut!
    ich würde die Bürgerinitiative erst nach beginn des Landeplatzbetriebes gründen und jeden Freitag oder Samstag demonstrieren lassen  -  und  -  eine Montagsdemo gegen Harz auch noch in die Gegend holen  -  noch mehr Abwechslung!
    fein
    jetzt mal was anderes  -  da lag (oder hing) doch bestimmt im Amt schon lange das Verfahren aus  -  warum jetzt mit der Eile und wo die Halle schon steht?
    Gruß
    jens
  3. das kann doch einen echten Passivhäusler nicht erschrecken

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Meinst du es wird wirklich so schlimm Stephan? Ich denke gerade an deinen Beitrag von neulich,

    " ... und ihn der Polizeihubschrauber wieder nerft, kann ich das erst nachvollziehen, wenn ich mal ein Fenster öffne. Meine Passivhausfenster haben nämlich einen traumhaften Vorteil bei Lärm. Ich kann gut schlafen und höre nichts. " Nix für ungut ;)

  4. Ich sehe das ganze nicht als Witz an und es ist auch kein Fake

    Foto von Stephan Langbein

    denn als REG macht man mit sowas keine Witze. Selber werde ich wahrscheinlich der geringste Leidtragende sein, der am Wohngebietrand seine Hütte gebaut hat. In wieweit nächtlicher Flugbetrieb genehmigt wird, steht ja noch gar nicht fest, jedoch nützen die Fenster nur, wenn man im Haus bleibt und alles dicht zu macht.
    Leider stehen in den Neubaugebieten ringsherum keine weiteren Passivhäuser, es wohnen Kinder dort, es findet tagsüber Leben auf der Straße und in den Gärten statt.
    Fakt ist derzeit erst, dass der Antrag bei der Gemeinde zur Entscheidung vorliegt  -  es "soll genehmigt werden" es ist noch nicht genehmigt. Bürger sammeln Argumente  -  Verschaukelt werden wir schon genug, danke Herr Raabe für den Tipp  -  sehr brauchbar :-(
    Danke Herr Fahrenkrog, der erste Tipp war schon ganz gut. Gegoogelt wird schon kräftig. Die Richtlinien schau ich mir gleich an.
  5. konstruktiv

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Ich würde mich mal mit dem Verfahren auseinandersetzen. Eine mögliche Einstiegsseite:

    Hauptmaßgeblich ist das Luftverkehrsgesetz:

    So wie ich das sehe, ist das Planfeststellungsverfahren nach § 10 LuftVG bereits gelaufen, in dem bescheidene Rechtsmittel möglich gewesen wären (ähnlich bescheiden wie bei der Bauleitplanung, keine Widerspruchsmöglichkeit, keine aufschiebende Wirkung). Das Baugenehmigungsverfahren ist vermutlich reine Formsache. Wenn im Planfeststellungsverfahren alle Weichen gestellt wurden, dürfte ein Einspruch gegen eine Baugenehmigung nicht viel bringen, ähnlich dem Fall, wenn der Nachbar innerhalb der Regelungen eines B-Plans bleibt.

  6. Vergleichsfall

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Kein direkter Vergleichsfall, aber der einzige, den ich in meiner Umgebung kenne. Ein Thread aus dem Forum der Augsburger Allgemeine zu einem möglichen Regionalflughafen im Süden von Augsburg. Lange Ladezeit, 800 Beiträge auf einer Seite.
  7. Link

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Über o.g. Forenthread gefunden:

    Merkblätter:

  8. Es handelt sich um den Erstantrag bei der Gemeinde

    Foto von Stephan Langbein

    • des Grundstückeigentümers (Aussiedlerhof) auf seinem Grundstück einen Heliport einzurichten um einem Gewerbetreibenden aus der Gemeinde die Lande- und Unterstellmöglichkeit in einer Halle auf dem Gelände des Aussieglerhofes zu gestatten. So wie ich es in der Sitzung des Technischen Ausschusses verstanden habe, muss erst die Gemeinde Zustimmen, bei einer Ablehnung muss diese die Ablehnung begründen, danach geht der Antrag zum Regierungspräsidium. Ich denke also, das Genehmigungsverfahren steht ganz am Anfang. Bis zur nächsten Sitzung des Technischen Ausschusses heißt es also:
    • Gegenargumente sammeln
    • sich mit dem Verfahren vertraut machen
    • die beteiliten Stellen kennen lernen
    • evtl. Fallstricke kennen lernen
    • Gemeinderäte mit Infos ausstatten
    • Interesse bei Anwohner und Bürger wecken
    • dann keine wichtigen Termine oder Fristen versäumen

    Ein Heliport kann auch Vorteile bringen, doch muss man genau wissen, wo man zustimmt und was für Folgen möglich sind. Wer heute 50 Starts pro Jahr genehmigt (so wie im techn. Ausschuss gesagt), glaubt hoffentlich nicht, dass sich damit ein Helicopter rechnet. Das Ding muss  -  um wirtschaftlich zu sein, täglich den Rotor einschalten. Wenn der Heliport von Polizei oder Rettungsdiensten genutzt würde, hätte dies klare Vorteile für den Bürger, wenn ein solcher in einem Wohngebiet für Notfälle eingerichtet würde, hätte man auch einen Vorteil daraus (Gemeinwohl), bei einer rein gewerblichen Angelegenheit treten solche Argumente aber nach hinten, zumal in der Region bereits mehrere Flugplätze bestehen (

  9. Um es zu verdeutlichen

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    Ein Landeplatz für Kaffemühlen ist was anderes als ein geplanter Flugbetrieb. Wenn das Ding einmal steht kann das durchaus ausufern (50 Starts pro Tag). Wenn man es anfangs erlaubt sind Tatsachen geschaffen, die ich hinterher kaum noch ändern kann. Wenn es bereits in 9 km Nähe einen Landeplatz gibt besteht auch keine Notwendigkeit für einen Flugbetrieb. ch würde mit aller Macht dagegen schießen. Der Startlärm eines Helis kann bis zu 120 dbA liegen.
  10. Flugschule

    und wenn, Stephan, daraus erst mal eine Flugschule wird, dann freu Dich schon jetzt auf die vielen Neu-Reichen, die am Wochenende ihrem Hobby nachgehen. Das geht so richtig schön in die Magengrube. Natürlich immer nur, wenn schön Wetter ist (Du also sowieso draußen bist).
    Hast ja noch gar nichts auf Deiner Homepage?!?!
    Gruß
  11. in 1 km Entfernung den Kaffeetisch abräumen, den Hubschrauber möcht ich sehen

    wie laut er sein kann?
    zwischen dem im Link gezeigten Sikorsky (beim Bund H34) mit einem schönen Sternmotor und der gezeigten Clibri von Eurocopter gibt es lärmmäßig gewaltige Unterschiede.
    Die Hubschrauber sind doch eher immer leiser geworden. Außerdem gibt es Lärmschutzwälle etc. Ebenso benötigt ein Helikopter keinen flachen Anflugwinkel, bei dem er schon aus x-km Entfernung über die Schornsteine Brettern muss.
    Nun.., jeder hat gewisse Rechte. Diese werden geprüft (bei allem was mit Luftfahrt zu tun hat besonders ausgiebig und gründlich)
    Dann wird entschieden, ob es z.B. stört, oder auch nicht.
    Auch dort gibt es Spezialisten, genau wie auf dem Bau.
    Erfindet doch einfach etwas anderes Fliegendes, z.B. den Ameisenbläuling. Dieses unscheinbare Flugobjekt (Schmetterling) blockiert bei uns seit Jahrzehnten eine dringende Verkehrslösung. Favoriten waren aber vorher die Beutelmeisen. Die haben sich aber erlaubt, ihren grünen Freunden davonzufliegen und sich woanders niederzulassen.
    Und ruhig Blut, ... aus 1 km Entfernung räumt kein einziger Hubschrauber einen Kaffeetisch ab.
  12. Aber Albert

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    Die Verhinderung einer Autobahn, weil irgendwelche Hamster dort leben ist natürlich Schwachsinn. Ein Flugplatz mit Helis ist was anderes. Da leidet man ünter dem Lärm. Je nach Anflug ist es auch mit einem Eurocopter möglich, beachtliche Turbulenzen zu erzeugen. Bei mir sind es die CH 53, die mit einem Heidenlärm über unser Haus fliegen. Je nachdem, wie tief die Jungs fliegen ist es unerträglich und schwer windig. Selbst eine Rassel (Bo 105) macht irren Lärm, nur höher in der Frequenz.
    Es hat nichts mit "Meckern" der Verhinderung zu tun. Ich möchte Sie mal sehen, wenn pro Tag 50 Helis über sie weg donnern, dann werden auch Sie merken, das es nicht Spaßig ist.
    Ich habe mal in der Einflugschneise einer Unfallklinik gewohnt. Das waren weniger als 20 Flüge / Tag aber bei einer Flughöhe von 100 m war es mir zu laut. Allerdings wusste ich es vorher als ich dort eingezogen bin, im Gegensatz zum Fragesteller.
    Heiliger Florian schütz mein Haus und zünd lieber das vom Nachbarn an, gelle (lol)
  13. @Klaus

    Foto von Stephan Langbein

    So auf die Schnelle wurde für die "Aktion" unter

    Schon mal an alle herzlichen Dank für die Erstinfos, weitere Beiträge sind willkommen  -  auch abmildernde Stimmen natürlich.

  14. auf einem nahen Feld (ca. 150 m Luftlinie) ist ein "Notlandeplatz" für die benachbarte Polizeiinspektion. (ca. 10 Landungen pro Jahr)

    Foto von Martin G. Halbinger

    auf einem nahen Feld (ca. 150 m Luftlinie) ist ein "Notlandeplatz" für die benachbarte Polizeiinspektion. (ca. 10 Landungen pro Jahr)
    Bei den Starts ist der Hubschrauber deutlich hörbar, der Überflüg z.B. eines Militärschraubers oder eines startenden "Touristenbombers" (Flughafen MUC in ca. 25 km Luftlinie) ist meist lauter ...
    Moderne Helikopter sind relativ "leise" ...
    So wie ich die Beschreibung verstehe, soll das nur eine Unterstellhalle für gerade nicht benötigte Maschinen sein, die eben gelegentlich abgeholt werden ...

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