Übergang Frostschürze (Bodenplatte) Mauerwerk
BAU-Forum: Neubau

Übergang Frostschürze (Bodenplatte) Mauerwerk

Hallo!
Das Haus hat eine Bodenplatte mit Frostschürze (Streifenfundament) (also keinen Keller). Meine Frage ist jetzt wie der Übergang Bodenplatte Mauerwerk aussehen sollte bzw. wie hier die Abdichtung /Drainage aussehen muss. Im Augenblick sieht es so aus:
Streifenfundament  -  Bodenplatte mit Perimeterdämmung aus Styrodur. Im Bereich des Styrodurs beginnt der Sockelputz, der im unteren Bereich mit Dickschicht- / Dichtungsanstrich gestrichen ist. Wir haben jetzt vor ab Unterkante Bodenplatte einen Kiesstreifen herzustellen. Eine zusätzliche Drainage (also mit Rohr ist nur auf einer Seite (zum Hang hin ausgeführt  -  auch diese reicht nur bis Unterkante Bodenplatte.
Meine Fragen sind insbesondere:
  • Reicht eine Drainage/Dichtungsanstrich ab Unterkante Bodenplatte oder sollte diese tiefer anfangen?
  • Sollte die Drainage mit Rohr um das ganze Haus sein oder reicht auch der Kiesstreifen aus?
  • Gehört der Kiesstreifen zur Leistung des Bauunternehmers (im Vertrag steht der nicht drin  -  nur Drainage wenn erforderlich)?

Vielen Dank für Ihre Mühe
MfG

  1. hört sich ja überwaltigend an

    ... Forstschürze also ungedämmt? ... "nur" die Bodenplatte? wie stark ist die Bodenplatte bzw. wie hoch wurde gedämmt 20 cm? ... wieviel Fußbodenaufbau kommt auf die Bodenplatte? ... so jetzt macha hier einen Schnitt denn ich mag gar ned schreiben was ich bei der Ausführung denke (!)
    Weitere Frage:
    a.) wie stark ich die Bodenplattendämmung?
    b.) welches Mauerwerk?
    c.) aus welchen Material ist die Dränung?
    d.) wohin führt die Dränung ... Stichwort: "Entsorgung des Drainwasser"
    e.) wie wurde die Dränung hergestellt ... Filtervlies, + Rollkiesschicht?
    MfG
  2. unser Fall für Thalhammers Fragen .. sinnvolle außenseitliche Dämmung

    Foto von Martin Outl

    Josef Thalhammer fragt:
    ... Forstschürze also ungedämmt?
    ... "nur" die Bodenplatte? wie stark ist die Bodenplatte bzw. wie hoch wurde gedämmt 20 cm?
    ... wieviel Fußbodenaufbau kommt auf die Bodenplatte?

    Wir haben bei unserem Neubau einen ähnlichen Fall und deshalb interessiert mich auch brennend die vernüpftige seitliche Dämmung im Bereich "Frostschürze (90 cm) ", "Bodenplatte", und anschließendem Sockelputz.
    Unser Bauträger bietet bisher folgendes:
    ... Frostschürze (bis 90 cm) ohne außenseitliche Dämmung!
    ... Bodenplatte (ca. 18 cm) ohne außenseitliche Dämmung!
    ... Bodenplatte unterhalb mit 50 mm Wärmedämmung!
    ... Bodenplatte oberhalb (innen) mit 50 mm Wärmedämmung!
    (darüber kommt bei uns Zementestrich mit Fußbodenheizung)
    Die Außenwand wird mit 30 cm breitem T9 (oder SX11) aufgesetzt.

    Also meine Zwischenfrage:
    Wie sieht eine sinnvolle "SEITLICHE" Wärmedämmung im Bereich Frostschürze, Bodenplatte (und Sockelputz) aus (Dicke, Material, Platzierung) und wie die Übergänge?

    ansonsten ... weiter mit den anderen "draingenden" Fragen.

  3. meine Standardergänzung

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Wird der Fundamenterder fachgerecht?

    DINAbk. 18014: Der Fundamenterder ist ein Leiter, der in Beton eingebettet ist, der mit der Erde großflächig in Berührung steht.

    Und meine Ergänzung: ... und nicht von der Erde durch Folien, Dämmschichten usw. isoliert ist. Denn dann steht derbeton nicht mit der Erde großflächig in Berührung.

  4. Sorry meine Zeit ist derzeit awengerl knapp bemessen,

    "aber" bei sowas kann ich gar ned wegschaun (!)
    ist zwar nicht perfekt dennoch ein Lösungsansatz:

    Mauerwerk bündig mit Dämmung stellen (auf den Bild ist's wegen Granitplatten zurückgesetzt) ... den Putz über die
    Dämmung ziehen am Putzende 45 Grad zum Bauwerk hin abschrägen (damit Feuchtigkeit keine Angriffsmöglichkeit hat) ... danach den Sockelbereich abdichten und eine Noppenbahn davorstellen ... Kiesbett um's Haus und die Noppenbahn oben abschneiden ... 1000 mal gemacht tausend hat's gepasst (!)
    nachzulesen unter:

    Hochdämmendes Außenmauerwerk und an der Sohle wird auf Teufel komm raus gemurkst ... eigentlich könnte man sich bei solchen Ausführungen das Geld für das hochwerktige auch noch sparen (!)

  5. ZDEG ;-)

    Foto von Robert Worsch

    Zwei Doofe, ein Gedanke ;-))
    Hallo Sepp, ich habe sofort an unseren gemeinsamen Bau gedacht und einen kleinen Bericht erstellt nachdem ja die Frage in letzter Zeit häufiger gestellt wurde.
    Zu finden auf meiner Homepage unter Aktuelles, Nr. 4.
    Ich hoffe der Direktlink funktioniert.
  6. Hallo Danke für die Ausführungen Sicherlich ist die ...

    Hallo!
    Danke für die Ausführungen. Sicherlich ist die Thalhammer-Lösung vorbildlich und auch nachvollziehbar nahezu ideal. Aber was den privaten Bauherren auch interessiert (der leider nicht an Thalhammer-Qualität geraten ist) ist, was ist Murks und was ist nach den Regeln der Technik OK. Das will heißen, was ist nachweislich und beweisbar (DINAbk., Regeln) falsch. Lohnt es sich hierbei einen Sachverständigen eizuschalten oder ist die Ausführung zwar nicht ideal aber auch (leider) nicht zu beanstanden.
    Eventuell noch einen Tipp für einen Bausachverständigen im Raum Köln.
    Danke
  7. VIELEN DANK an die sonntäglichen Expertenantworten!

    Foto von Martin Outl

    @ Jochen Ebel:
    Ach ja, danke für Ihre Standardergänzung: "DIN 18014: Der Fundamenterder ist ein Leiter, der in Beton eingebettet ist, der mit der Erde großflächig in Berührung steht ... "
    Bei Thalhammer sehe ich den Fundamenterder in Höhe der Bodenplatte. Bisher dachte ich, dass ein Fundamenterder durchaus auch im Beton der Frostschürze bzw. Randfundamenten sitzen kann. Und diese Betonbereiche wären nach unten (ca. 30 cm) und innenseitlich unter der Bodenplatte (ca. 20-60 cm) direkt mit Erdreich (bei uns felsiges Gestein) verbunden auch wenn unterhalb der Bodenplatte gedämmt wird. Also pro lfdn Meter Ringfundamenterder ca. 0,5-1 m² Erdberührung. Bei unserem Neubau (ca. 40 m Fundamentring/Frostschürze kämen so ca. 20 bis 40 m² erdberührender Beton zusammen. Reicht dies oder sollen wir lieber die außenseitliche Dämmung weniger tief oder ganz (?) verlassen? Vielleicht sollte ich eine Extrafrage zu diesem Thema starten: Wie großflächig (quantitativ) muss der Fundamenterder mit dem umgebendem Beton die Erde berühren?

    @ 2 Bau-Genies (Thalhammer und Worsch) = ein Gedanke:
    Hatte gar nicht vermutet, dass ich aus dem "Osten" (Thali goes East) noch soviel lernen kann.
    Ich habe zwar schon fleißig die "T9-Berichte" und "DEN Deckenaufleger" studiert und die Hinweise halte ich für sehr gut nachvollziehbar. Leider denke ich aber, dass ich hier bei Stuttgart meinen Bauträger nicht überzeugen kann, so eine Decke aufzulegen.
    Die tolle Bild-Dokumentation von Robert Worsch zeigt, dass die Dämmplatten in die Schalung gestellt wurden. Das hat mich gewundert, da Thalhammers "6. Baugebot" doch sagt: "KEINE Dämmung IN Kellerschalung EINLEGEN! " Naja, wenn zwei solche Profis dabei hat, geht's anscheinend dann doch.
    Kann man alternativ auch die seitliche Wärmedämmung nachträglich von außen an die Frostschürze stellen/kleben  -  zumindest im oberen 30-40 cm Bereich bis zur OK Betonplatte und anschließend diese von außen verfüllen?

  8. Der Reihe nach:

    "ja" den Fundamenterder ... warum wohl mach ich das so? ... Einbauteile sollen auch einbaufreudig sein ... es wär eine scheiß Arbeit den Fundamenterder im Bereich der Frostschutzschürze einzufädeln ... warum umständlich wenn's einfacher geht? ... ich rödle den gescheit alle Meter an den Bewehrungskorb ... naja die geforderte Betondeckung hat er ... warum nicht?
    Thema Perimeterdämmung in Kellerschalung ... richtig Gebot "6" ... "ABER" wir sprechen hier von einer Frostschürze (nicht von einen Keller als WW) wo zum einem keine Mauerstärken durch die Perimeterdämmung gejagt werden und somit zwangsläufig zu Wärmebrücken werden (!) ... zum anderen kann ich in dem Falle die Perimeterdämmung sauber an die Außenschalung nageln "ohne" lästige durchfädeln hinter Bewehrungen ... und letztens war das quasi auch für uns eine Premiere ... früher haben wir solche Fundamente "auch" mit eingelegter Perimeterdämmung richtig verschalt ... ist natürlich einiges teurer ... "heute" machen wir's nur noch so wie's auf den Bilder von Robert zu sehn ist (!)
    Regeln der Technik, DINAbk.? ... Wärmebrückenberechnung- bzw. Optimierung nennt man des ... ich würd das Stand der Zeit nennen (!) ... sowas gehört zum Aufgabenbereich eines Architekten bzw. Statiker's ... Bruno Stubenrauch

    Forum des Öfteren bewiesen wie fit er unter anderen in Isothermenberechnungen ist ... vielleicht sollte man dort mal vorbeischaun (!)

  9. ungültiger Link :-(

  10. geahnt -- Gedankenübertragung oder einfach naheliegend: ... Wärmebrückenoptimierung

    Foto von Martin Outl

    @Josef Thalhammer: Vielen Dank für die weiteren Hinweise!

    @ Bruno Stubenrauchs Wärmebrückenberechnung- bzw. Optimierung:
    Als hätte ich es geahnt, ... habe ich gestern schon intensiv nach diesen Isothermen-Simulationen gesucht wie man z.B. an meiner Suchergebnis-URL im anderen Browserfenster sieht:

    Ich erinnerte mich, dass ich schon mal ein Isothermen-Bild von Stubenrauch mit einer seitlichen Dämmung gesehen hatte und habe am Sonntag schon stundenlang im Forum danach gesucht. Statt des ursprünglichen Beispiels hatte ich gestern den sehr passenden Beitrag ...
    Also habe ich bis eben gerade einfach seine Ergebnisse (vereinfacht) für mich zusammengefasst (und den Querverweis wollte ich sowieso hier auch für andere hinterlegen):
    = Ergebnisse, ausgedrückt in Liter Heizöleinsparung p.a. (Basis: keine Dämmung):
    = 2. Frostschürze gedämmt, keine Perimeterdämmung: 70 Liter
    = 4. Frostschürze gedämmt, mit Perimeterdämmung: 141 Liter
    = 6. keine Frostschürze, Perimeterdämmung und Sockeldämmung lückenlos: 173 Liter
    = ... usw.
    Wir haben zwar sicher andere Parameter (30 cm T9, Dämmung auf der Bodenplatte), aber jetzt komm ich schon ins Grübeln, ob wir nicht statt Perimeterdämmung unter der Bodenplatte nur eine seitliche Dämmung der Frostschürze bzw. Bodenplatte machen und dann nur noch eine Wärmedämmung auf der Bodenplatte unter der Fußbodenheizung.

    Noch ist es nicht entschieden  -  ich hatte nämlich bis eben erstmal in einem andern Browserfenster den Thread "Wärmebrücken berechnen mit freier Software 'therm 2.1'" (

  11. Perimeterdämmung nageln und Worsch'e Tannenbäume

    Foto von Martin Outl

    Thalhammer schreibt hier u.a. "zum anderen kann ich .. die Perimeterdämmung sauber an die Außenschalung nageln".
    .--- Dies verstehe ich so, dass die Dämmplatten mit "normalen" Metalnägeln von innen an die Schalbretter genagelt werden, um einen Grundhalt fürs Betonieren zugeben.

    Robert Worsch schreibt in seinem Bericht (

    "Vor dem Anbringen der Platten an die Schalungsbretter sind durch die Perimeter-Dämmplatten unbedingt zur zusätzlichen Sicherung Kunststoff-Haftsicherungsanker zu stecken. Diese Anker, umgangssprachlich wegen Ihrer oft grünen Farbe und Form auch Tannenbäume genannt, sollen einen Mindestkopfdurchmesser von 30 mm ausweisen und von der Länge so gewählt sein, dass die Verankerungstiefe im Beton mindestens 50 mm beträgt. "
    .--- Dies verstehe ich so, dass diese "Tannenbäume" quasi von außen in die Dämmplatten gesteckt werden bevor diese in die Schalung eingebaut werden. Die Spitzen der "Tannenbäume" sind dann später im Beton und halten so die Dämmplatte am Beton fest.
    Richtig verstanden?

  12. yeah, man!

    ein wahres "coming outl", was du hier fabrizierst!
    Ich schätze dein Lieblingskuchen ist "Quarktasche"
    :-)
  13. Richtig erkannt Martin

    Foto von Robert Worsch

    das mit den Tannenbäumen.
    JDB, noch einen draufleg: Es gibt von der Fachvereinigung Polystryrol-Extruder-Schaumstoff sogar ein "Merkblatt für das Verlegen und Verputzen von extrudierten Polystyrol-Hartschaumstroffplatten mit rauer Oberfläche als Wärmebrückendämmung", da ist alles genau beschrieben. Sogar wie und mit was die Platten an die Schalung zu nageln sind.
  14. Danke für die Bestätigung der Tannenbaum Theorie

    Foto von Martin Outl

    Danke für die morgendliche Bestätigung der Tannenbaum Theorie.
    Martin  -  Quarktasche  -  Outl :)
    • jetzt mit registriertem Test-Profil
  15. Download für das Merkblatt ...

    Foto von Martin Outl

    Mit Google-Hilfe und manueller Suche haben ich das
    "Merkblatt für das Verlegen und Verputzen von extrudierten Polystyrol-Hartschaumstroffplatten mit rauer Oberfläche als Wärmebrückendämmung" zum Download (1.5 MB) gefunden unter

    Dies ist anscheinend die Originalausgabe von 1993 (eingescannt).
    Anscheinend ist die immer noch so gültig.

    Ein bisschen moderner ist die ähnliche Info unter "Planungs- und Verlegeinformation (Planungsinformation, Verlegeinformation) Ausschreibungstext"

  16. ich glaub hier ist meinerseits alles gesagt (geschrieben)?

    ... bis auf das die Perimeterdämmung natürlich auch noch an die Außenschalung angenagelt (geheftet) werden muss ... ansonsten würde sich die Dämmung beim betonieren verabschieden (!)
    Gibt's noch eine offene Frage ... "Sorry" ich habe die Antworten nur überflogen.
  17. Dank an die Experten ... : Thalhammer, Worsch & Co.

    Foto von Martin Outl

    Thalhammer: "ich glaub hier ist meinerseits alles gesagt (geschrieben)? "
    JA, VIELEN DANK!
    Meine Info-Bedürfnis ist durch die vielen guten Hinweise gestillt.
    Jetzt müssen wir nur noch entscheiden, ob wir alle Dämmvarianten (seitlich, unterhalb, oberhalb) gleichzeitig brauchen oder auf eine (welche?) verzichten/einsparen können.
    Die Baustellenbilder aus dem "Osten" und die Skizzen im Werbeblatt "Planungs- und Verlegeinformation (Planungsinformation, Verlegeinformation) Ausschreibungstext"

    DANKE!


Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN