Warum bauen alle mit Porenbeton
BAU-Forum: Neubau

Warum bauen alle mit Porenbeton

Hallo,
Wir planen einen Neubau (Einfamilienhaus )
Mein Problem ist jetzt welchen Stein für das Tragendemauerwerk.
Zwei Steine habe ich in die engere Wahl aufgenommen.
Kalksandstein mit zusätzlicher 12 cm Dämmung + Klinker oder Porenbetonstein auch mit 12 cm Dämmung + Klinker.
Vor und Nachteile der beiden Steine sind mir eigentlich bekannt.
Ich dachte das ich den Kalksandstein nehme, weil besserer Schallschutz und Wärmespeichervermögen und es in kauf nehme, dass dieser Stein natürlich in der Wärmedämmung schlechter ist als der Porenbeton. Jetzt aber zu meinem Problem. In allen Neubausiedlungen in unserer Nähe bauen fast alle Firmen mit Porenbetonsteinen. Machen es diese Firmen alle nur weil es mit Porenbeton schneller und somit günstiger ist, oder ist der Porenbetonstein wirklich der Ideale Stein heutzutage bei den Energiepreisen? Und ist Porenbeton genauso haltbar wie Kalksandstein?
Ich habe wirklich Schwierigkeiten mich zuentscheiden.
Danke
  • Name:
  • Michael Schneider
  1. Glaubensfrage ...

    Moin erstmal!
    Also wenn Sie KS + Außendämmung nehmen ist das OK , da der (Kalksandstein) KS-Stein sehr schlechte Dämmeigenschaften hat. Beim Porenbetonstein ist dies m.E. überflüssig (hängt natürlich von der Wandstärke ab!).
    Porenbeton: Sie haben nur MW ohne Außendämmung, aber schlechteren Schallschutz und schlechtere Wärmespeicherung.
    Zudem: Porenbeton ist nicht so stark belastbar (ist ja quasi "Betonschaum"). An problematischen Punkten (Rollokästen) sind so z.B. spezielle Auflagersteine zu verwenden.
    KS + VWSAbk.: Sie haben MW + Außendämmung. Auf Grund der deutlich höheren Rohdichte ist der Schallschutz erheblich besser und zudem speichert der Stein Wärme, die er später wieder abgeben kann.
    Aber mit Ihrer Beobachtung haben Sie recht: In Neubaugebieten wird von Bauträgern sehr gerne mit Porenbeton gebaut; ist mir auch schon aufgefallen.
    Letztendlich ist der Stein bauaufsichtlich zugelassen und in der entsprechendne Wandstärke und der entsprechenden Rohdichte taugt er als Außenmauerwerk. In der Tat ist es aber so, dass bei Verwendung des Porenbetonsteines ein sehr sorgfältiger Putzauftrag erfolgen muss (sehr stark saugender Untergrund) und auch beobachtet man immer wieder ein vertärkte Rissbildung bei Porenbetonmauerwerk, besonders bei großformatigen Steinen, was wohl auf das Schwinden des Betons zurückzuführen sein dürfte.
    Wenn Sie sich eine zusätzliche Außendämmung gönnen wollen, würde ich schon den KS als Mauerstein vorziehen. Der "Vorteil" des Porenbetonsteines ist ja, dass er ohne Vollwärmeschutz (VWS) auskommt. Das erkauft man sich aber mit anderen, nicht so guten Eigenschaften.
    Gruß
    Thomas Bock
  2. Also ich glaube, dass

    ein Hochlochziegel auf Grund verschiedener Eigenschaften dem Porenbeton weit überlegen ist.
    Auch glaube ich, dass durch die Poren und nicht vorhandenen Kapillaren der Porenbeton sich durch den Innen- und Außenputz (Innenputz, Außenputz) mit Feuchtigkeit vollsaugt wie ein Schwamm und diese Feuchtigkeit nur ganz langsam wieder ausdiffundiert. Deshalb, so glaube ich, sind die Neubauten mit Schimmelbefall die so oft in Fernsehreportagen gezeigt werden größtenteils Porenbetonbauten, weil kein Bauträger und auch kein Bauherr Zeit hat, Porenbetonwände richtig austrocknen zu lassen. Porenbeton sollte für leichte Innentrennwände, Badewannenabmauerungen und sonstigen Kleimkram genutzt werden, nicht jedoch für Außenwände von Wohngebäuden. Entwickelt wurde er glaube ich auch nur zur Ausfachung von Hallenbauten und nicht für Wohnhauswände. Das so viel mit Porenbeton gebaut wird liegt am Marketing und an der Werbung, nicht aber an den Vorteilen des Baustoffs. Es bleibt nun mal Schaumbeton.
    Gruß
  3. Er glaubt

    Foto von Stephan Langbein

    und ich könnte zu allen Argumenten genau das Gegenteil sagen und es auch noch belegen :-)
    Es ist eine Glaubensfrage und die ist regional unterschiedlich. Jeder Vorteil hat einen Nachteil. Marketing betreibt jeder Baustoffhersteller.
    Fakt ist, Baustoff und Schalung (ein-, zwei- oder dreischaliges Mauerwerk) hängt von den klimatischen Bedingungen ab, wo das Material in welcher Form eingesetzt werden soll. Pauschalierte Aussagen greifen nicht.
  4. @Andreas Lott

    Also mein Hygrometer straft Sie lügen: Während der derzeitigen Frostperiode haben wir in einem Porenbetonhaus Baujahr. 2000/2001 eine Luftfeuchtigkeit von 30.. 35 %, sodass wir quasi versuchen Feuchtigkeit zuzuführen um das Raumklima zu optimieren!
    Aber, hier muss ich Josef, dem Porotonbauer nun doch recht geben, es kommt wie beschriebn, partiell zum Schwinden und zur Bildung von Haarrissen.
  5. Ich schreibe halt

    von Glauben, weil es ja eine Glaubensfrage ist.
    @ Herr Bern Jähn
    Von Luftfeuchtigkeit in trockenen Häusern habe ich ja nicht gesprochen. Ich habe auch immer eine zu trockenen Raumluft zurzeit. Mir geht es darum anzumerken, dass Porenbeton schlechter austrocknet als andere Baustoffe. Bei einem Baustoffhändler habe ich mal eine Auflistung der Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) gefunden:
    Vorteile:
    • so preisgünstig wie Kalksandsteine,

    .- überall schnell und problemlos verfügbar,

    • alle üblichen und genormten Steindicken erhältlich,
    • auch als Großblöcke verfügbar,
    • Platten und Stürze,
    • als Planblöcke oder  -  Platten dünn verklebbar,
    • sehr gute Wärmedämmwerte,
    • guter Putzträger, aber nur nach Vorbehandlung,
    • geringes Gewicht,
    • problemlos zu verarbeiten,
    • völlig geruchloser Baustoff,

    Nachteile:

    • schlechte Schalldämmung,
    • geringes Wärmespeichervermögen,
    • wassersaugend, nicht frostbeständig,
    • geringe Festigkeit und spröde = schlecht für Befestigungen,
    • geringe Punkt  -  Tragfähigkeit,

    Nun gibt es andere Mauerwerksbaustoffe, die ähnliche Vorteile bieten, aber weniger Nachteile haben. Deshalb schneidet bei meinem pesönlichen Vergleich Porenbeton schlechter ab als ein NE-Ziegel oder T9. Sicher kann man auch mit Porenbeton Häuser bauen, man muss nur besonders aufpassen, dass das Mauerwerk nicht übermäßig nass wird durch Regen, Schlagregen und man muss sorgfältig prüfen und abwarten, dass durch den Putz eingebrachte Feuchtigkeit abngetrocknet, bevor der Ausbau weiter geht. Und welcher Bauträger hat schon die Zeit so lange zu warten?
    Gruß

  6. Kerndämmung

    Hallo,
    erstmal vielen Dank für die Antworten.
    Wie schon gesagt planen wir den Bau entweder mit 17,5 Porenbeton oder 17,5 Kalksandstein + Kerndämmung 12 cm 0,35 und Klinker.
    Weiß jemand, wenn wir uns jetzt für Kalksandstein entscheiden um wieviel die Kerndämmung erhöht werden muss, um auf die gleichen Dämmwerte von Porenbeton 17,5 + Dämmung zukommen.
    Ich meine die Maueranker sind zurzeit für einen Zwischenraum Kalksand und Klinker von 15 cm. Mich würde auch noch interessieren wie teuer es ist, wenn man nun auf 17 cm Maueranker geht.
    Jetzt habe ich doch noch eine wichtige Frage, ist es richtig das beim Verarbeiten von Kalksandsteinen mit Kerndämmung das Risiko größer ist von Wärmebrücken gegenüber den Porenbeton + Kerndämmung, und somit die Gefhr von Bauschäden höher ist?
    Gruß
  7. Porenbeton

    Foto von wiki

    Hallo,

    unsere Fotohalle (600 m²) besteht aus Porenbeton, aufgebraucht auf eine Stahlträgerkonstruktion. Die Wärmedämmung kann ich nicht bestimmen, aber beschreiben: Bei Hitze (30 Grad außen) dauert es etwa 5 Tage, bis es innen die gleiche Temperatur wie außen hat. Im Winter beträgt der Wärmeabfall etwa 3-4 Tage. Wie von anderen bereits geschrieben, bilden sich leicht Risse im Porenbeton. Sie sind sichtbar, aber nicht durchgehend. Immerhin kamen die ersten Risse erst nach 15 Jahren. Was ich heute tun würde: Die Außenwände richtig verputzen, ich denke, das würde speziell bei Regen etwas bringen. Allgemein sind wir mit dem Material zufrieden. Die Halle an sich ist weder innen noch außen verputzt, die Büro- und Laborräume aber innen schon. Resümee: Ich würde das Material wieder nehmen.


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