Anschluss der Feuchtigkeitsabdichtung bei Mauerwerk/Betonwand
BAU-Forum: Keller

Anschluss der Feuchtigkeitsabdichtung bei Mauerwerk/Betonwand

Foto von Martin Outl

Ich hatte diese Frage schon an eine andere Diskussion angehängt, aber hatte dort bisher keine Zustimmung/Ablehnung gesehen:

Da einige Experten doch eher neue, unbeantwortete Fragen anschauen, füge ich hier meine spezielle Frage ein. Über eine kurze Bestätigung oder Korrektur würde ich mich freuen  -  oder gibt es eine gute Homepage zu Thema sowie bei anderen Gewerken (z.B. Fenster):

Wenn nun eine Abdichtungsbahn (z.B. Gefitas oder Schweißbahn G 200 S4) direkt auf der Rohbodenplatte angebracht wird, wie sind dann die richtigen Anschlüsse dieser Feuchtigkeitsabdichtung bei Mauerwerk bzw. Betonwand: (Wir haben talseitig Mauerwerk (T9) geplant und bergseitig Betonwand.)
Meine Vorstellung ist so  -  ich bitte um kurze Bestätigung oder nötige Korrektur:

  • bei Mauerwerk: eine horizontale Feuchtigkeitsisolierung wird unter der ersten Steinschicht direkt auf die Betonsohle/Fundamente aufgebracht. Diese steht innenseitig leicht über und dort kann sie später mit der raumseitigen Abdichtungsbahn verscheißt/verklebt werden.

+++ Ist das gleiche Verfahren  -  wenn es so stimmt  -  auch für alle (tragenden und nicht tragenden) Innenwände genauso? Oder sollte die Abdichtung der gesamten Bodenplatte gleich flächendeckend erfolgen bevor irgendwelche Innen-Mauer-Wände gesetzt werden. (Ich glaube nicht, denn wie soll man die Abdichtung so lange gut schützen?)

  • bei Betonwand: eine horizontale Abdichtung zwischen Bodenplatte und aufstehender Betonaußenwand gibt es wohl nicht.

(In unserem Fall soll ein vertikales Fugenblech eingebaut werden.) Also bleibt nur raumseitig die Abdichtungsbahn bin an die Betonwand zu führen und dort vielleicht ein paar Zentimeter hochzuziehen. Die Außenwand ist ja von außen Bitumen feuchtigkeitsisoliert. (Und somit könnte höchstens noch Wasser durchs Fundament in die Betonwand hochziehen und an die Innenwand gelangen, aber das ist wohl unwahrscheinlich oder?)

  1. Kurzfassung Bodenplattenabdichtung

    habe mir die Links jetzt zwar nicht durchgelesen, aber kann mich noch dunkel dran erinnern.
    Also, hier nur eine Ultra-Kurzfassung:
    Die Bodenplattenabdichtung muss mit der horizontalen Abdichtung (Querschnittsabdichtung) aller Wänden verbunden werden! Aus diesem Grund sollte ein seitlicher Überstand von ca. 10 cm beidseitig der Wände sein.
    Bei Betonwänden geht das natürlich nicht!
    Bei Kellerwänden dürfen Aufgrund des seitlichen Erddruckes keine Gleitschichten entstehen!
    Eine Flächenabdichtung einer Bodenplatte bevor Wände gemauert werden macht immer Sinn! Es kann hier relativ einfach von Rand zu Rand der Bodenplatte gearbeitet werden. Dies ist schneller, weniger fehlerbehaftet und zudem noch günstiger. Zu beachten ist, dass sie die Abdichtung dann mit Schutzmatten während der Bauzeit abdecken müssen, wenn Sie es richtig machen wollen ;-)
    Laut DINAbk. 18195 ist nur eine Querschnittsabdichtung gefordert. Über die Lage selbst wird keine Angabe gemacht. Die DIN 1053-1 sieht dies noch anders.
    Warum Ihr Planer bei der Materialwahl diesen Mix vorgeschlagen hat, verstehe ich nicht, da gerade dieser Mix des öfteren schief geht.
    Wie schon mal erwähnt; haben Sie Druckwasser, dann müssen sie die Abdichtung unterhalb der Bodenplatte machen, da sonst die Abdichtung nicht gegen den hydrostatische Druck des Wassers ankommt.
    Das wichtigste an der Abdichtung ist und bleibt die Planung. Geplant werden kann nur wenn der Lastfall gem DIN 18195 mit Sicherheit gewusst wird. Ist dies nicht der Fall, kann ich Ihnen nur empfehlen, gem. DIN 18195 "drückendes Wasser" bis GOK abzudichten.
  2. [Bop Pao: 8+2 Punkte] Mix bei der Materialwahl

    Foto von Martin Outl

    Bop Pao: Erstmal SEHR vielen Dank für die schnelle Antwort. [Da gibt es 2 Punkte Extrapunkte Nachtzuschlag! ]

    Meine ganze Beschreibung war kein Vorschlag unseres Planers, sondern nur was ich mir zusammengereimt habe, wie es wohl sein könnte. (Die Detailplanung muss jetzt erst anlaufen.)
    Ich weiß auch nicht genau, welchen "Mix bei der Materialwahl" Sie hier meinen.
    Der Mix bei den Außenwänden ist allerdings auch vom Planer schon so geplant: also talseitig nach Süd-Ost Mauerwerk (T9) geplant und bergseitig nach NordWest Betonwand. Das macht doch Sinn denn die Betonwand hält den Erddruck vom Verfüllen und das Mauerwerk steht ebenerdig frei am Hang.

    Mein Eindruck ist, dass eigentlich jeder, der ernsthaft sein eigenes (erstes) Haus verstehen will, am besten ein mehrwöchiges Rohbaupraktikum auf einer anderen guten Baustelle machen sollte, damit er alle Techniken schon mal gesehen/verstanden hat, bevor es erstmalig an der eigenen Baustelle umgesetzt wird. Gibt es alternativ eine gute Videoserie, die diese Rohbauschritte gut erklärt? Von der Sauberkeitsschicht, den Folien, der Wärmedämmung, dem Fundamenterder, der Betonplatte, der Feuchtigkeitsabdichtung, ... bis zur Firstpfanne und den BloowerDoorTest ... = so die "Bau DINs in der Praxis" illustriert.
    Für Autos gibt es das doch bestimmt  -  nur die interessieren mich nicht.

  3. Ach erst in Planung

    na dann ist ja noch nichts verloren :-)
    Etwas Background zu haben, kann nie schaden.
    Und jetzt die Hausaufgaben:

    1) Bodengutachten einholen

    2) Den Planer und Statiker am "runden Tisch" Abdichtungskonzept erarbeiten lassen

    3) Hier melden was die ausgetüfftelt haben


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