Kellerinnenabdichtung gegen Oberflächenwasser; Wie lange hält eine solche Abdichtung?
BAU-Forum: Keller

Kellerinnenabdichtung gegen Oberflächenwasser; Wie lange hält eine solche Abdichtung?

Kellerinnenabdichtung gegen Oberflächenwasser; Wie lange hält eine solche Abdichtung?
  1. Welche Produkte wurden denn bei der ursprünglichen Abdichtung verwendet?

    Foto von Markus Reinartz

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    wir haben vor 3 Jahren gebaut. Der Architekt überzeugte uns von einem Fertigkeller, der aus im Werk vorgefertigten Wandelementen aufgebaut wurde. Die Bodenplatte wurde vor Ort gegossen. Die Kellerwände wurden per Kran gesetzt und über je 2 Metallstifte (Baustahl) in der Grundplatte in der Höhe justiert. In die Fuge zwischen Bodenplatte und Kellerwand wurde Beton gegeben. Der Keller wurde von außen mit Bitumendickschicht und einem Kunststoffnetz als Abdeckung abgedichtet. Eine Hohlkehle wurde nicht gemacht, ein Dichtband auch nicht (Aussage Bauleiter: "Das ist dicht! "). Jetzt haben wir wegen starkem Grundwasseranstieg den Salat. Es drang von überall (!) von außen her in den Keller rein. Die Baufirma hat nun (Gewährleistung) über ein Spezialfirma eine Innen-Abdichtung vorgenommen (von außen geht nicht mehr): Estrich auf einer Briete von 20 cm zu den Außenwänden raus genommen und ein Dichtband in das Eck Bodenplatte/Kellerwand mit einer Spezialzement eingeklebt. Alle so nicht erreichbaren Fugen, wie z.B. vertikale Fugen, wurden per Packer und PU Injektion abgedichtet (2 mal, da beim ersten Mal noch Undichtigkeiten auftraten. Mehrfach gewässert von mir. Es ist nun dicht). Meine Frage nun an die erfahrenen Fachleute hier:
    Wie lange kann so eine Abdichtung halten? Da so ein Haus ja ständig "arbeitet" befürchte ich, dass irgendwelche Fugen trotz PU Injektion nach gewisser Zeit wieder Wasser von außen her durchlassen. Oder drückt die Injektionsmasse in neue oder sich verbreiternden Fugen von selbst nach? Da von innen mit hohem Druck PU injiziert wurde, drückt sich wohl nach außen die Bitumen/Netzschicht weg. Hat das Konsequenzen?
    Können die Metallstifte, da ständig Wasser bzw. zumindest Feuchtigkeit von außen ansteht wegrosten? Konsequenzen?
    Vielen Dank für eure Kommentare, ich bin gespannt,
    Walther Was ist das denn für ein "Dichtband" mit dem abgedichtet worden ist und dann auch noch ohne die erforderliche Hohlkehle?
    Bitte geben Sie mal die Produkte an.
    Wurden die Wände denn großflächig abgedichtet oder nur über die Fugen, an denen die Wände aneinander stoßen?
    Mit freundlichen Grüßen
    Markus Reinartz
  2. Hallo Herr Reinartz, bei dem Dichtband ...

    Hallo Herr Reinartz, bei dem Dichtband ...
  3. Nochmal zur Klarstellung: es ist KEIN ...

    Nochmal zur Klarstellung: es ist KEIN ...
  4. Elementwände, Dreifachwände?

    Foto von Markus Reinartz

    Hallo Herr Reinartz, bei dem Dichtband handelt es sich um ein in der Bodenplatte vertikal eingelegtes Band (ca. 20 cm breit und entsprechend lang, d.h. abhängig vom Außenumfang der Bodenplatte), welches an den Stellen gesetzt wird, an denen die Außenwände sein sollen. darüber erfolgt die Schalung für die Außenwände, und es erfolgt der Betonguss. Dichtband ist also in der Außenwand und ragt in die gegossenen Kelleraußenwände rein. Verhinder den Wasserzutritt.
    Wände wurden jetzt bei der Kellerinnenabdichtung nur an den Fugen gedichtet. Fugen Bodenplatte-Kellerwand mit Sikaflex PURAbk. Band (Tricoflex-Abklebesystem) mit Kleber auf Epoxidharzbasis. Vertikale Fugen der Fertigkellerwände: PUR Harz IH 81 (Sika) injiziert.
    Gruß, Walther Nochmal zur Klarstellung: es ist KEIN Dichtband drin und es ist KEINE Hohlkehle vorhanden. (Ich habe mich im vorhergehenden Schrieb undeutlich ausgedrückt.)
    Gruß, Walther Dann handelt es sich wohl um so genannte Dreifachwände oder auch genannt Elementwände, die aus einer äußeren und einer inneren werksseitig vorgefertigten Betonschale bestehen, die später, wenn sie an der Baustelle eingebaut wurden mit Ortbeton vergossen bzw. verfüllt werden.
    Dazu gibt es denn dann ein paar Regeln, die beim Einbau der Wände berücksichtigt werden müssen.
    Die Wände sind beim Einbau (aufstellen auf der Bodenplatte) mindestens 3 cm hoch aufzuständern.
    Wenn der Keller als Wohnkeller genutzt wird, sind die Fugen, an denen die Elementwände aneinander stoßen mit dafür vorgesehenen Fugenbändern oder -Blechen (vertikal/senkrecht) auszustaffieren, da davon auszugehen ist, dass die Elementwände an den Fugen wohl sehr wahrscheinlich reißen werden.
    Beim Einbringen des Betons ist zu berücksichtigen dass die Fallhöhen nicht überschritten werden, da sich der Beton beim Einbringen sonst entmischt und es zu größeren Kiesnestern kommen kann, die hinterher für die Undichtigkeiten ursächlich sein können. Die Betonpunpe oder der Betonkübel müssen also über einen Schlauch verfügen der in die Elementwände eingeführt werden kann um diesen dann auf die entsprechend erforderliche Fallhöhe zu bringen.
    Als erstes ist weiterhin eine Anschlussmischung in einer Körnung von 0-8 mmm in einer Höhe von  -  rund umlaufend in den Kellerwänden  -  30 cm einzubruingen. Dies dient dazu, dass die Elementwandschalen unterlaufen werden können, damit sie voll  -  und nicht nur mit dem eingebrachten Ortbetonkern  -  auf der Bodenplatte aufstehen.
    Dabei ist besondere Sorgfalt walten zu lassen, wenn Fugenbleche oder Fugenbänder in der Bodenplatte eingebaut wurden, weil diese  -  beim einbringen des Betons- knicken können und mithin nicht mehr die dichtende Funktion bringen können, was denn dann häufig zum Wassereintritt führt.
    Sie sollten sich die Lieferscheine vorlegen lassen, die bei Ihrem Bauvorhaben  -  bei der Wandbetonage  -  angefallen sind. Daraus müsste hervor gehen, ob denn überhaupt eine derartige Anschlussmischung eingebaut worden ist. Können diese nicht vorgelegt werden, wurden die Kellerwände nicht entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik eingebaut.
    Welcher Typ Wand wurde eingebaut?
    Wie dick sind die Kellerwände, welche Wanddicke?
    Wie hoch ist die Lichte Raumhöhe des Kellergeschosses?
    Welcher Typ Kunststoffnetz wurde eingebaut? Es sollte nämlich ein Glasseidengewebe eingebaut worden sein, ein herkömmliches Gittex-Armierungsgewebe (Kunststoff) darf meistens  -  entsprechend den Herstellerrichtlinien der kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungshersteller (kurz KMB)  -  nicht verwendet werden, weil dies sich lediglich negativ auf die aufgebrachte Abdichtungsschicht und deren Zusammenhalt (der Schicht als solches) auswirkt.
    Wie wird der Keller genutzt [umganssprachlich: als Kartoffelkeller oder als Wohnraumkeller? (Nutzklasse, feuchte Stellen erlaubt oder feuchte Stellen nicht erlaubt) ]?
    Welche Wasserbeanspruchung [Beanspruchungsklasse? (haben Sie eine Dränage oder nicht? ]?
    Alle die vorstehenden Dinge und Abwägungspunkte  -  wie man denn ein Haus bauen und abdichten möchte  -  hätten im Übrigen im Vorfeld mit Ihnen besprochen werden müssen.
    Welche Art von Vertrag hatten Sie (VOBAbk./B Vertrag oder BGBAbk.-Vertrag oder gar einen notariellen Kaufvertrag?)
    Mit freundlichen Grüßen
    Markus Reinartz
    ___________________________________
    PS. Unsere Beiträge hier in diesem Forum stellen lediglich unsere eigene Meinung und somit keine Beratung dar. Vielfach ist es so, dass ohne eine vorausgegangene Augenscheinseinnahme vor Ort am Objekt und ohne Sichtung der Bau- oder Planungsunterlagen (Bauunterlagen, Planungsunterlagen) nicht alle tatsächlichen Fakten und örtlich vorherrschenden Gegebenheiten präsent und bekannt sind, weswegen wir aus diesem Grund in dieser Hinsicht keinerlei Haftung und keinerlei Gewährleistung für die Korrektheit des hier von uns eingestellten Beitrages übernehmen können.
  5. Hallo Herr Reinartz, vielen Dank für ...

    Hallo Herr Reinartz, vielen Dank für ...
  6. Und wenn dies Tauwasser ist? Welchen Feuchtewert und welche Temperatur haben Sie gemessen?

    Foto von Edmund Bromm

    Und wenn dies Tauwasser ist? Welchen Feuchtewert und welche Temperatur haben Sie gemessen?
  7. Ich habe über 1000 l rausgepumpt. Ich ...

    Ich habe über 1000 l rausgepumpt. Ich ...
  8. Rechtsanwalt

    Rechtsanwalt
  9. Danke Herr Paulsen, das weiß ich ...

    Danke Herr Paulsen, das weiß ich ...
  10. Ja, ist richtig, ...

    Ja, ist richtig, ...
  11. Habe bereits beides. Sowhl RA als ...

    Habe bereits beides. Sowhl RA als ...
  12. Bei der Beurteilung der Haltbarkeit ...

    Foto von Markus Reinartz

    Hallo Herr Reinartz, vielen Dank für ihre umfangreiche Ausführung. Leider sind die Regeln in meinen Fall nicht mehr anwendbar, da der Keller schon existiert.
    Der Keller wird als Wohnkeller genutzt. Es sind 14 cm starke Wände aus WU-Beton. Leider an den Fugen undicht. Nun abgedichtet gemäß dieser Beschreibung:
    Wände wurden jetzt bei der Kellerinnenabdichtung nur an den Fugen gedichtet. Fugen Bodenplatte-Kellerwand mit Sikaflex PURAbk. Band (Tricoflex-Abklebesystem) mit Kleber auf Epoxidharzbasis. Vertikale Fugen der Fertigkellerwände: PUR Harz IH 81 (Sika) injiziert.
    Nun meine Fragen:
    • Wie lange kann so eine Abdichtung halten? Da so ein Haus ja ständig "arbeitet" befürchte ich, dass irgendwelche Fugen trotz PU Injektion nach gewisser Zeit wieder Wasser von außen her durchlassen. Oder drückt die Injektionsmasse in neue oder sich verbreiternden Fugen von selbst nach?
    • Da von innen mit hohem Druck PU injiziert wurde, drückt sich wohl nach außen die Bitumen/Netzschicht weg. Hat das Konsequenzen?
    • Können die Metallstifte, da ständig Wasser bzw. zumindest Feuchtigkeit von außen ansteht wegrosten? Konsequenzen?

    Danke und Gruß, Walther Wie kann ausgeschlossen werden, dass es kein Tauwasser ist?
    Frage dazu: wie hoch steht das Wasser im Keller? Ich habe über 1000 l rausgepumpt. Ich habe gesehen wie das Wasser reinströmte. Das ist kein Tauwasser. Ein Keller, der drei Jahre nach dem Neubau bereits dermaßen Wasser zieht, ist sicher nicht fachgerecht erbaut worden und auf Dichtheit haben Sie Anspruch, weil der Keller sonst für den üblichen Gebrauch nicht nutzbar ist.
    Es ist ein versteckter Mangel, weil Sie als Baulaie nicht erkennen können (und auch nicht müssen), ob eine vorgeschlagene Ausführung geeignet ist oder nicht.
    Also sich nicht mit bautechnischen Details breitschlagen lassen, sondern von der Firma oder vom Planer (hoffentlich gibt es die noch) Nachbesserung (und Schadenersatz) verlangen.
    Wie man das durchsetzt, weiß der Anwalt, dafür kriegt er sein Honorar. Danke Herr Paulsen, das weiß ich alles. Ich wollte eigentlich nur ein paar techn. Dinge wissen. Aber die kann niemand beantworten.
    Gruß, W. aber wenn es zum Streit kommt, wird sicher im weiteren Verlauf ein gerichtsbeauftragter Sachverständiger eingeschaltet.
    Sie sollten zu Ihrer technischen Information und auch zur Information des Rechtsanwalts bereits vorgerichtlich privaten Sachverstand einkaufen. Also nicht nur RA, sondern RA und SV. Habe bereits beides. Sowhl RA als auch SV. Der Keller ist schon abgedichtet. Mir geht es jetzt nur drum zu wissen wie "haltbar" der nun ist. . Bei der Beurteilung der Haltbarkeit
    Bei der Beurteilung der Haltbarkeit kommt es unter Anderem auf die Wasserbeanspruchung an, derer Ihr Keller ausgesetzt ist.
    Bei dem Lastfall "drückendes Wasser" oder auch "zeitweise aufstauendes" Sickerwasser wird die Haltbarkeit eher kritisch zu bewerten sein.
    Mit freundlichen Grüßen
    Markus Reinartz
    ___________________________________
    PS. Unsere Beiträge hier in diesem Forum stellen lediglich unsere eigene Meinung und somit keine Beratung dar. Vielfach ist es so, dass ohne eine vorausgegangene Augenscheinseinnahme vor Ort am Objekt und ohne Sichtung der Bau- oder Planungsunterlagen (Bauunterlagen, Planungsunterlagen) nicht alle tatsächlichen Fakten und örtlich vorherrschenden Gegebenheiten präsent und bekannt sind, weswegen wir aus diesem Grund in dieser Hinsicht keinerlei Haftung und keinerlei Gewährleistung für die Korrektheit des hier von uns eingestellten Beitrages übernehmen können.

  13. Was helfen Verpressungen?

  14. Ihre Ausführung ist mir nicht ganz klar.

    Ihre Ausführung ist mir nicht ganz klar.
  15. Muss ja auch nicht jeder verstehen.

    Foto von Edmund Bromm

    Muss ja auch nicht jeder verstehen.
  16. Dann passt das ja bestens zu ...

    Dann passt das ja bestens zu ...

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