Feuchter Keller  -  Gebäude kaufen oder besser nicht?
BAU-Forum: Keller

Feuchter Keller  -  Gebäude kaufen oder besser nicht?

Wir interessieren uns für ein altes Mehrfamilienhaus (Baujahr 1896) in städtischer Hanglage (Stuttgart). Grundfläche ca. 15x11 m. Die besagte Kellerfläche besteht zu einem Drittel aus einem Gewölbekeller (ca. 3 m unter Gelände) und zu zwei Drittel aus ehemals als Büro genutzten Räumen im Souterrain (ca. 1,7 m unter Gelände). Dass der Gewölbekeller feucht ist, fiel uns sofort auf, mittlerweile haben wir aber auch bemerkt, dass auch im höher gelegenen Souterrain Modergeruch besteht. Bis zu einer Höhe von ca. 40 cm über Boden gibt es punktuell Feuchtigkeitsflecken auf dem Putz. Ferner lösen sich an ein paar Stellen im Treppenhaus in etwa derselben Höhe Kacheln von der Wand. Die Feuchtigkeitsmerkmale sind aber scheinbar nicht in allen (auch genauso tiefen) Bereichen des Kellers gleich ausgeprägt.
Aufbau Gewölbekeller:
Sandsteinmauer bis 1,6 m Höhe ab Fußboden (Mauern beginnen ca. 70 cm unter FB), oberhalb Vollziegel, Mauerstärke jeweils 65 cm., Ziegelboden, alter Putz am Gewölbe bröselt ab, teilweise Salzausblühungen ca. 1 cm dick, alte Lattenverschläge wurden ersatzlos entfernt, Schacht neueren Datums mit automatischer Tauchpumpe (z.Z. leer), ca. 120 m² Hofraum oberhalb des Gewölbekellers zum Hang hin mit defektem Betonboden, ungünstigem Gefälle und alter Hausentwässerung.
Aufbau Souterrain:
65 cm Vollziegel, unter Fußboden noch ca. 70 cm tiefer, Fußbodenaufbau über Erdreich unbekannt.
Ich weiß, eine Ferndiagnose ist sicher nicht möglich, nur was können wir als Kaufinteressent tun um einzugrenzen, ob es sich bei diesem Objekt um ein potentielles Groschengrab handelt. Auf die Trockenlegung des Gewölbekeller legen wir keinen Wert solange keine Substanzgefährdung existiert, wohl aber auf eine sinnvolle Nutzung des Souterrains, zumindest als vollwertigen Abstellraumbereich. Auch müsste gewährleistet sein, dass die über dem Souterrain gelegenen Holzdecken nicht geschädigt werden und keine Feuchtigkeit im Parterre ankommt. Subjektiv ist letzteres nicht der Fall.
Insgesamt sehen wir uns mangels sicherer Diagnose des Kellers nicht ausreichend in der Lage, das Kaufrisiko/Kaufpreis des Objekts sicher für uns zu bewerten.
Vielleicht hat jemand einen Rat oder eine Empfehlung.
Gruß Christoph
  • Name:
  • Christoph
  1. FACHMANN

    Wenn ihr es so genau wissen wollt, dann müsst ihr einen Fachmann (ö.b.u.v. Sachverständiger oder in Altbausanierung ERFAHRENER Architekt (Referenzobjekte ansehen!) ) dafür bezahlen, um ein Gutachten (oder wie immer es genannt wird: Kostenschätzung) abzugeben.
    Bei Häusern dieses Baujahres ist es i.d.R. so, dass die Gewölbekeller bewusst feucht gebaut wurden, um diese als Lagerraum nutzen zu können ... (Äpfel, Kartoffel, Sauerkraut, Wein, etc.)
    Wenn ihr so spezielle Fragen habt, dann kann euch hier im Forum niemand etwas Antworten, da die Wahrsagekugeln gerade ausverkauft sind.
  2. Ich erwarte auch keine Ferndiagnose, sondern evtl. Tipps ...

    Ich erwarte auch keine Ferndiagnose, sondern evtl. Tipps was ich selbst noch untersuchen könnte, oder besser noch die Empfehlung eines kompetenten Ansprechpartners im Stuttgarter Raum, den ich dann auch gerne bezahlen will. Quasi ein Spezialist für feuchte historische Keller. Sicher, das Problem ist natürlich, dass man in einer Kaufentscheidungs-Phase nur einen beschränkten Diagnoseaufwand betreiben kann und will, aber ein Kellerspezialist könnte sicher sagen, ob die jetzigen Bedingungen als normal, tolerabel oder gar dramatisch einzuschätzen sind. Ferner könnte er, so hoffe ich, die Bandbreite an möglichen Kosten für Sanierungsmaßnahmen grob bewerten.
  3. Fachmann ist der Tipp

    Er sollte Ihnen anlässlich einer gemeinsamen Besichtigung sagen, ob und warum ihm etwas auffällt. Wobei (auch das wurde schon gesagt): Bausubstanz von 1896 ist halt so wie 1896 gebaut wurde, d.h. eine statisch tragende wasserdichte Betonwanne dürfen Sie nicht erwarten und das Nichtvorhandensein einer solchen ist auch kein Mangel.
  4. Nachträgliche Abdichtungen im Keller sind immer schwierig aus der Ferne zu bewerten

    Foto von Edmund Bromm

    Zuerst würde ich dazu raten, die Suchmaschine zu nutzen.
    Feuchte Abdichtungen Bromm  -  eingeben und sich ein wenig einlesen.
    Oder Sie holen sich einen Sachverständigen speziell für diese Thematik zum Beispiel bim DHBV.
    Auf der Homepage nach Sachverständigen suchen und dann den Ort auswählen.
    Das Geld ist gut angelegt.
  5. zunächst mal danke für die hilfreichen Antworten! Habe ...

    zunächst mal danke für die hilfreichen Antworten!
    Habe inzwischen auf der Seite vom DHBV nachgeschaut. Leider wird dort in der Nähe von Stuttgart kein Sachverständiger aufgeführt. Stuttgart besitzt übrigens die mit Abstand größten vom 2. Weltkrieg Krieg weitgehend verschonten Stadtgebiete mit entsprechender Anzahl Gründer- und Jugendstil-Häuser inklusive der Kellerproblematik. Ebenso das benachbarte Esslingen. Daher, so hoffe ich, müsste sich doch ein entsprechender Spezialist in der Nähe finden.

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