Isolierung mit Foam Glas von innen bei eindringender Feuchte durch Bodenplatte und Fugen
BAU-Forum: Keller

Isolierung mit Foam Glas von innen bei eindringender Feuchte durch Bodenplatte und Fugen

Hallo, wir haben vor einigen Jahren ein Haus gekauft, das 1995 gebaut wurde. Wir haben seit 3 Jahren Feuchtigkeit im Keller. Zunächst allgemeine Feuchte in der Luft (Schimmel an Holzregalen), dann im Winter Wasser in den Ecken oben. Ein "Fachmann" verkaufte uns daraufhin eine Isolierung der aufsteigenden Feuchtigkeit durch Injektagen. Diese Injektagen wurden vor 2 Jahren ausgeführt und brachten keinerlei Erfolg. Wir haben nun einen Architekten, der uns seit knapp 6 Monaten berät. Wir haben durch Zwangslüften (Einbau von Ventilatoren in die viel zu kleinen Kellerfenster) und heizen eine relative Luftfeuchte von unter 50 % erreichen können, die Wände und die Bodenplatte sind aber weiterhin feucht, was also heißt es kommt weiterhin Feuchtigkeit von Außen. Seit 5 Tagen sind nun 2 nasse Stellen am Boden. Eine in der Mitte des Raumes, eine an der Stoßkante Boden/Außenwand. Unser Nachbar, dessen Haus baugleich mit unserem ist, hat ca. 1/3 des Kellerbodens nass (dunkel durch Feuchtigkeit).
Die Kellerwände bestehen aus Leichtbeton, unter dem Estrich haben wir eine undefinierbare Schicht gefunden, die wohl als Isolierung dienen sollte, aber eher wie eine Art Pappe aussieht und mit Sicherheit nicht vor eindringendem Wasser schützen kann.
Die Außenisolierung der Kellerwände ist ähnlich katastrophal/nicht vorhanden.
Durch extrem starke Regenfälle nehmen wir an, dass momentan Grundwasser gegen die Bodenplatte drückt und diese Flecken am Boden verursacht. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass auch die Fugen zwischen Bodenplatte und Wänden undicht sind.
Da sich über die letzten Jahre der Schimmel im gesamten Keller ausbreiten konnte stehen wir nun vor der Frage, wie wir sowohl eine dauerhafte Isolierung erreichen als auch die Schimmelbelastung beseitigen. Wie stehen Sie zu einer Innenisolierung des gesamten Kellers (Boden und Wände) durch Foamglas OHNE Außenisolierung.
  • Name:
  • K. Rosak
  1. nicht zu empfehlen

    foamglas ist Wärmedämmung.
    foamglas ist zwar durch Feuchtigkeit unkaputtbar.
    foamglas beseitigt keine Feuchtigkeit, die von außen kommt
    foamglas ist richtig teuer.
    abgesehen davon ist eine Innendämmung im Kellerraum sehr problematisch.
  2. Feuchtigkeit

    Wenn das mit der zunehmenden Innenfeuchte erst seit 3 Jahren so ist, muss sich seit Baufertigstellung irgendetwas verändert haben, stark geregnet hat es ja auch schon zwischen 1995 uns 2002. Zumal der Nachbar das selbe Problem hat. Prüfen Sie doch mal, ob alle Drainagen, Regenrohrbodenleitungen und Abwassergrundleitungen noch dicht sind und ordnungsgemäß funktionieren, ebenso ob irgendwo eine undichte Druckwasserleitung ist, die Wasser in den Untergrund bringt. Diese Lecks können relativ unbedeutend sein (bezogen auf die Durchflussmenge oder den Querschnitt der Leitung), aber über die Zeit doch sehr viel Wasser in den Untergrund bringen.
    Eventuell außen an einer feuchten Wand an geeigneter Stelle aufgraben und gucken, ob sich da Wasser ansammelt.
    Bei meinem Elternhaus war auch "plötzlich" (d.h. früher nie) der Kellerboden nach Starkregen nass, Ursache war ein darunter verlegtes eingestürztes Betonrohr der Dachentwässerung. 1995 sollten zwar Kunststoffrohre verlegt worden sein, aber auch diese können kaputtgehen wenn unsorgfältig verfüllt wurde.
  3. Woher kommt denn die Feuchte? Dazu ein Bericht

    Foto von Edmund Bromm

    Abdichtungsarbeiten im Keller
    Immer wieder landet auf meinem Schreibtisch eine Ausschreibung für Abdichtungsarbeiten im Keller.
    Unabhängig von den vielen Seiten der Vorbemerkungen und sonstigen Details die geliefert werden, werden wir aufgefordert ein Angebot auszuarbeiten für das außen ufgraben, das abdichten noch sehr oft verbunden mit einer Wärmedämmung und das wieder verfüllen. Wenn ich dann das Objekt besichtige Stelle ich fest, dass eine Abdichtung überhaupt nicht möglich ist. Denn gegen was sollte abgedichtet werden und wie? Die erste Frage an den Bauleiter lautet immer, wenn wir eine Abdichtung brauchen so müssen wir gleichzeitig darüber diskutieren wie hoch denn das anstehende Wasser von der Außenseite sein kann. In den meisten Fällen muss man feststellen, dass weder die Grundwasserstände bekannt sind, noch ist bekannt ob Stauwasser entsteht.
    Die Annahme, dass es sich um Wasser von außen handelt, wird nur davon abgeleitet, weil eben der Keller an der Innenseite feucht ist.
    An einem größeren Gebäudekomplex in der Bundeshauptstadt wurde die Planung für die Abdichtung von einem namhaften Planungsbüro durchgeführt. Bei der Diskussion ergab sich dann, dass die Abdichtung so ausgeführt werden solle, dass diese einen Wasserdruck von 1,5 Meter standhalten müsste. Diese auch deswegen, weil in unmittelbarer Nachbarschaft ein Bachlauf war. Dieses Gebäude war aus Ziegelstein gemauert und es war schon vorgesehen, dass als Abdichtung im Mauerwerkquerschnitt die Abdichtung mit Chromstahlplatten ausgeführt werden sollte. Nun ist zwar das Verfahren durch Eintreiben der Chromstahlplatten
    als eines der sichersten Verfahren gegen kapillare Saugfähigkeit anzusehen. Es ist jedoch nicht geeignet, um eine Abdichtung im Querschnitt gegen Wasserdruck herzustellen, da Wasser als Flüssigkeit ja durch die Anschlussfugen eindringen könnte. Des weiteren wurde diskutiert wie dem Wasserdruck von 1,5 Meter Wassersäule entgegen gewirkt werden könnte, dabei ergab sich eindeutig, dass zumindest im Bodenbereich eine 75 cm starke Betonplatte eingebaut werden müsste um dem Wasserdruck von 1,5 Meter stand zu halten. Außerdem müsste im Bereich bis zu 1,5 Metern Höhe ebenfalls gegen diesen Wasserdruck eine Art Wanne ausgebildet werden die noch dazu mit der Bodenplatte nach zustand verbunden werden muss. All diese Maßnahmen waren jedoch zu wohl räumlich als auch technisch als unsinnig bezeichnet worden.
    Hierbei zeigt sich natürlich wieder ganz deutlich, dass alleine wegen der spekulativen Stauwasserhöhe ein nicht zu vertretender Aufwand betrieben worden wäre. Bei der weiteren Diskussion ergab sich, dass auch die Abdichtung mit anderen Verfahren und Produkten nicht besser abschneiden können. Nach dieser Diskussion habe ich mir erlaubt zu fragen, wie oft der Keller im Laufe der letzten Jahre mit den Problemen eindringenden Wassers belastet wurde, dabei stellte sich heraus, dass die letzten 100 Jahre nie Wasser eingedrungen ist.
    Es gab noch viele Diskussionen, aber ich konnte mich letztendlich dazu durchringen, dann auf eine Abdichtung, sowohl im Mauerwerksquerschnitt als auch gegen aufstauendes oder drückendes Wasser ganz zu verzichten und statt dessen konnte ich den Vorschlag der Instandsetzung mit dem I-Bau-System einbringen. Dabei handelt es sich um eine Instandsetzung der durch Feuchte und Salz geschädigten Wandinnenseite, durch das Aufbringen einer dichten Folie mit einem aufgebrachten Putzträger auf den dann in der Regel mit Sanierputz oder mit sogenannten wärmedämmenden Leichtputzen die wasserabweisend eingestellt sind eine neu verputze Oberfläche herzustellen.
    Eine Abdichtung an der Außenseite sowie im Mauerwerksquerschnitt an der Unterseite würde zwar letztendlich eine trockenere Wand ergeben, wobei trotz dieser sehr teuren Maßnahme an der Innenseite die gleiche Thematik und die gleiche Problematik, nämlich die Tauwasserentstehung und damit der Wechsel zwischen feucht und trocken weiterhin stattfinden würde, was zu den bekannten Problemen führt.
    Das durch diesen Wechsel  -  Salze
    a) Feuchtigkeit aufnehmen und
    b) beim Abtrocknen einen sehr hohen Druck durch die Kristallisation entsteht.
    Um zu verdeutlichen welche Problematik dabei gelöst wird gebrauche ich immer den Vergleich: Man denke an einen schönen Biergarten, vor sich eine schöne kühle frische Maß und jedem wird sofort klar, dass der Maßkrug an der Außenseite beschlägt, d.h. es entsteht Tauwasser auf Grund der Feuchte in der Luft und der relativ kalten Oberfläche des Kruges. Wobei kein Mensch auf die Idee käme, diesen Krug an der Innenseite abdichten zu wollen, um an der Außenseite das Tauwasser wegzubringen. Neben den vielen Messungen sowohl der Temperaturen als auch der Feuchte in Keller, hierbei sind insbesondere die Arbeiten von Herrn Professor Dreier und Herrn Hecht aus der TU in Wien entscheidend mit eingeflossen. Des weiteren beschäftigte sich Herr Professor Weichert ehemals Bundeswehrschule Neubiberg bei München, mit diesem Phänomen. Letztendlich wird die von unserer Firma gemachte Erfahrung bestätigt, dass durch eine sogenannte Innen-Instandsetzung die Mauer zwar noch feucht bleibt, was ihr ja auch nicht schadet, denn weder der Ziegel noch der Mörtel fault. Daraus kann man nun folgendes ableiten, wenn es gelingt, dass die Mauer feucht bleibt und auch die damit zusammenhängenden Kristallisationsprobleme wegfallen und außerdem die Feuchteabgabe in dem Raum reduziert wird, bzw. ganz verhindert wird, dann geht es letztendlich nur noch darum eine saubere trockene Oberfläche zu bekommen. Was sowohl mit den Verputzarbeiten möglich ist, als auch einer Trockenbauweise d.h. einer Wandverkleidung gegeben sein kann.
  4. Nässe kommt mit Sicherheit von Außen

    Zuerst mal Danke für die bisherigen Antworten.
    Eine hundertprozentige Klärung, wo exakt das Grundwasser im Moment steht, ist noch nicht erfolgt, aber die Regenfälle der letzten Wochen haben hier im Gebiet einen starken Anstieg des Grundwassers hervorgerufen. Das ist Fakt. Entwäserungskanäle sind voll und können nicht entleert werden. Felder und Teile des nahen Waldes stehen unter Wasser wie nach einer Überschwemmung und das Wasser versickert nicht.
    Die Feuchte in unserem Keller hat vermutlich mehrere Ursachen. Messungen haben ergeben, dass die Feuchtigkeit in den Wänden nahe Boden am höchsten ist und nach oben hin langsam abnimmt. Bohrungen in die Wände haben ergeben, dass auch hier die Feuchtigkeit nicht nur auf der Innnenseite der Wand ist, sondern die ganze Wand durchdringt. Die Zwangslüftung, die wir nun seit Monaten durchführen hätte eine Feuchtigkeit, die nur von innen erzeugt wird mit Sicherheit zumindest stark verringert. Die Wände sind aber nach wie vor genauso feucht. Es muss also Feuchtigkeit von außen nachkommen. Nur ist eben noch nicht exakt geklärt wo. Allerdings wachsen momentan die Wasserflecken am Boden an vielen Stellen in den 4 Kellerräumen. Sowohl am Stoß zur Außenwand als auch in der Raummitte.
    Proben aus den Innenwänden haben ergeben, dass dort Sättigung erreicht ist. Die Wand ist durch und durch nass, nicht nur feucht.
    Isolierung von außen ist insofern ein Problem als wir ja in allen 4 Kellerräumen starke Schimmelbildung haben. Dieser Schimmel wäre immer noch da, wenn wir von außen isolieren. Dann müssten wir im inneren des Kellers noch zusätzlich großen Aufwand betreiben, um dort ein Raumklima zu erreichen, das nicht gesundheitsschädlich ist. Daher die Idee von innen zu "versiegeln" und somit den Schimmel auszusperren. Das Haus muss keine hundert Jahre mehr stehen. Auch wenn das jetzt seltsam klingt, aber wir brauchen baldmöglichst eine Lösung, da wir nun schon seit so langer Zeit mit dem Schimmel leben. Außen isolieren würde bedeuten, dass wir dann Boden und Mauern erst völlig trocknen müssten und dann müssten wir mit Chemie und was weiß ich arbeiten, um den Schimmel sicher zu entfernen. Ob das wirklich preisgünstiger wäre als Foamglas oder eine andere Innenisolierung wage ich zu bezweifeln.
    Da ich aber Laie bin, lasse ich mich gerne überzeugen von anderen besseren Methoden.
    • Name:
    • K. Rosak
  5. Da Sie ja behaupten das Wasser kommt von außen, wäre noch zu überlegen  -  wie hoch das Wasser steht

    Foto von Edmund Bromm

    Aber ich frage mich, warum der Keller nicht unter Wasser steht.
    Wie intelligent muss das Wasser sein, dass es zwar eindringt aber Ihren Keller nicht überschwemmt.

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