Keller von innen gegen Feuchtigkeit isolieren
BAU-Forum: Keller

Keller von innen gegen Feuchtigkeit isolieren

Hallo,
ich lebe in einem Reihenhaus aus den dreißiger Jahren im Süden Berlins. Der Keller ist feucht, Salzausblühungen in den Fugen, Textilien, Papier etc. können nicht dort gelagert werden. Dies möchte ich aber gern tun, langfristig auch als Wohnraum nutzen. Ich habe mir deshalb mehrere Angebote von Fachfirmen für Bauwerksabdichtung eingeholt. Deren elektronische Feuchtemessungen haben Werte zwischen 80 und 130 (was ist hier eigentlich die Maßeinheit?) in den Kellerwänden (Kalksandstein-Mauerwerk, 36 cm) ergeben. Die Horizontalsperre ist defekt und auch von der Seite kommt Nässe in die Wand.
Eine Firma empfiehlt mir nun die Isolierung von innen. Es soll mittels Injektion eines Gels (Deitermann) auf Höhe Kellerfußboden und Oberkante Erdreich je eine Horizontalsperre von 30 cm Breite in die Außenwände eingebracht werden. Dazwischen soll die Wand mit einer Dichtungsschlämme beschichtet werden. Argument: Kostenersparnis, weil kein Aufgraben, außerdem gingen grundsätzlich 70 % der Feuchtigkeit in der Wand auf aufsteigendes Wasser zurück und nur 30 % auf Wasser von der Seite.
Ich Stelle mir nun folgende Fragen:
Das Grundproblem (feuchte Wand) würde durch diese Methode nicht behoben, allerdings kann die Feuchtigkeit nicht mehr in den Raum. Muss ich mir sorgen bei einer dauerhaft feuchten Mauer machen (Statik, ...)?
Stimmt es, das aufsteigende Feuchtigkeit in der Regel das größere Problem ist? (Unser Haus liegt eher auf einer Anhöhe, von der Seite drückt also nichts).
Der unbehandelte erdberührende Bereich zwischen den Horizontalsperren wäre nur ca. 80 cm breit. Es leuchtet mir ein, dass der Feuchteeintrag in die Wand dadurch schon erheblich minimiert würde, oder nicht?
Wärmedämmung wäre nicht gegeben. Ich habe die Sorge, dass Schwitzwasser entsteht. Die Firma behauptet, die Dichtungsschlämme sei diffusionsoffen und würde Feuchtigkeit aus dem Raum kontrolliert aufnehmen und abgeben. Gibt es tatsächlich ein Produkt, dass nach hinten wasserdicht und nach vorn diffusionsoffen ist? Oder müsste auf die Dichtungsschlämme ein Sanierputz drauf?
Wenn ich doch aufgraben würde: Wie stark sollte die Dämmung sein (Vorschlag einer anderen Firma: 10 cm). Lässt sich damit Kondenswasser vor allem im Sommer minimieren, der Keller langfristig auch als Wohnraum nutzen?
Besten Dank für Ihren Rat und Ihre Mühe,
M. Goldbach
  • Name:
  • M. Goldbach
  1. Jede Menge Tipps ...

    Hallo,
    _ich will hier nicht mit noch mehr Tipps verunsichern. Aber eine kurze Bemerkung will ich doch loswerden. Aufsteigende Feuchte ist nicht immer die Hauptursache. Richtig ist, dass eine Horizontalsperre die aufsteigende Feuchte verhindert. Es gibt jedoch auch noch die "Fuge" und den "Putz", welche zum Einen die Funktion des Feuchtetransportes erfüllen oder nicht und zum Anderen auch den Feuchteeintrag verringer sollen. Auch spielen Oberflächentemperaturen und Materialeigenschaften eine sehr große Rolle.
    _Wie Sie sicher bemerken, ist die Sache komplexer als anhand von ein paar Leuchtdioden die oberflächige Feuchte der Wand anzuzeigen und alles auf auftseigende Feuchtigkeit zu schieben, um dann evtl. durch 'diffusionsoffene' Bitumenanstriche und am Ende wohl noch verstärkt durch teuren Sanierputz die Taschen der Industrie zu füllen. Kosten, die man jetzt vielleicht spart, kommen als erneute Sanierung der Folgeschäden doppelt zurück.
    _Zum Schluss: Vielleicht einfach mal ganz simpel anfangen: Putz abschlagen, Luft (kalte Winterkluft) heranlassen, evtl. Heizungsunterstützt trocknen. Für eine Ertüchtigung eines Kellerraumes kann man dann z.B. über eine in Kalk eingeputzte Wandheizung (möglicherweise mit einer zusätzlichen Dämmung) nachdenken, welche zum Einen die Wand trocken hält und zum Anderen mit wenig Mitteln einen Kellerraum nutzbar macht.
    _Ein schönes Wochenende und freundliche Grüße
    _Uwe Berghammer
  2. Aus welchem Material sind denn die Fundamente?

    Foto von Edmund Bromm

    Und wie hoch steht denn das Wasser?
    Oder sind nur die Wände feucht?
    Die Messungen sagen über die Feuchte überhaupt nichts aus, denn es Leitfähigkeitsmessungen.
    Zwar ist es richtig, dass eine Oberfläche die nass ist eine bessere Leitfähigkeit aufweist, aber überhaupt nichts woher diese Leitfähigkeit kommt. Es gibt viele Parameter, warum die Leitfähigkeit sich verändert.
    Wenn außen aufgegraben wird, muss doch wieder verfüllt werden. Und wer garantiert, dass dann dabei (beim Verdichten) nicht wieder die Wand an dem Auflager zum Boden abreißt?
    Aber auch: um wie viel Wasser das eindringt, handelt es sich denn?
    Wie hoch steht denn das Wasser?
  3. Herr Berghammer, Herr Bromm, vielen Dank für Ihre ...

    Herr Berghammer, Herr Bromm, vielen Dank für Ihre Antworten.
    Also, es steht aktuell kein Wasser im Keller. Es gab allerdings einmal einen Wassereinbruch, wo es nach einem starken Regen knapp über Fußbodenhöhe durch die Wand tröpfelte, ungefähr 10-20 Liter insgesamt. Aktuell sind lediglich die Wände feucht und wir haben gelegentlich (nach starkem Regen) auch feuchte Flecken auf dem Kellerfußboden, auch an Stellen, an denen sich keine Außenwand befindet. An den Kellerwänden platzt die Wandfarbe an mehreren Stellen ab, es gibt Salzausblühungen in den Fugen.
    Im Herbst und Winter haben wir im Grunde kein Problem mit dem Raumklima (es gibt Heizkörper in beiden Kellerräumen, die aber nicht einmal angeschaltet sind), doch im Sommer wird es feucht und stockig. Ich vermute also zu nicht geringem Anteil Kondenswasser als Ursache.
    Aus was die Fundamente bestehen, weiß ich nicht. Grundsätzlich ist von "Billigbauweise" aus den dreißiger Jahren auszugehen. Es sind wohl Streifenfundamente, der Kellerfußboden ist nur eine dünne Betonschicht direkt auf märkischem Sand.
    Können Sie mir im Berliner Raum einen unabhängigen Sachverständigen empfehlen, der einmal wirklich Ursache und Sanierungsbedarf feststellen kann?
    Besten Dank,
    M. Goldbach
  4. Da empfehle ich doch gerne den Fachmann/Frau vom DHBV

    Foto von Edmund Bromm

    Ich hoffe da wird Ihnen geholfen.
  5. Fachmann holen!

    Lassen sie sich kostenlos von einem Fachmann beraten!
  6. Herr Moritz: das Benutzen von Textbausteinen

    ist hier nicht so gern gesehen. Das ständige Wiederkäuen von "Bitte Fachfirma holen" oder "bitte kostenlose Beratung holen" ist nicht im Sinne dieses Forums und wird in Zukunft ggf Kommentarlos gelöscht.

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