Welche Dampfsperre ist auf einer Bodenplatte aus WU-Beton erforderlich?
BAU-Forum: Keller

Welche Dampfsperre ist auf einer Bodenplatte aus WU-Beton erforderlich?

Welche Dampfsperre ist auf einer Bodenplatte aus WU-Beton erforderlich?
  • Name:
  • C.B.
  1. Welche DS ist es denn?

    Welche DS ist es denn?
  2. Gefitas

    Gefitas
  3. Gefitas wird wohl nun reichen müssen!

    Foto von Markus Reinartz

    Hallo, gemäß Bodengutachten ist unser Keller, der auch als Wohnraum genutzt werden soll, gegen aufstauendes Sickerwasser abzudichten  -  DINAbk. 18195 Teil 6. Unser Keller wurde aus WU-Beton gebaut, Bodenplatte mit einer Stärke von 25 cm. Unter dem Estrich wurde jetzt eine Dampfsperre, die für DIN 18195-Teil 4 geeignet ist, verklebt. Ist das für Wohnräume ausreichend oder hätte eine Abdichtung für DIN 18195 Teil 6 verlegt werden müssen? Sie brauchen keine Abdichtung gegen stauendes Sickerwasser auf der Bodenplatte herstellen. Dort brauchen Sie tatsächlich nur eine Dampfsperre damit die Restfeuchte aus der Bodenplatte nicht den Estrich bzw. den Bodenbelag unterfeuchtet. Vielen Dank für die Antwort, hier gibt es noch eine kleine Unstimmigkeit. Es handelt sich um die Folie Gefitas PE 3-300 oder AL 3-300. C.B. Werter Forumsteilnehmer,
    bei zweitweise aufstauendem Sickerwasser muss die Abdichtung entsprechend der DIN 18195-6, Abschnitt 9, den Baukörper umschließen. Dies bedeutet die Abdichtung hätte schon unterhab der Bodenplatte angeordnet werden sollen.
    Zugleich ist es aber auch so, dass die DIN 18195 für Bauwerke aus Beton, bei denen die Bauteile selbst  -  wie bei einer weißen Wanne auch  -  die Abdichtung bilden, nicht anzuwenden ist.
    Wenn die Wanne ordnungsgemäß erstellt wurde, ist wohl das Gefitas Vlies auf der Bodenplatte ausreichend.
    Bedenken Sie aber das eine derartige Wanne nur dicht ist gegen Wasser in Tropfenform, nicht aber gegen Wasser in Dampfform, welches durch das Bauteil Wand ebenfalls hindurch diffundiert. Dies bedeutet vereinfacht und sinngemäß, dass Wasserdampf von außen nach innen gelangt. Auch das Bauteil selbst gibt noch Feuchte an den Innenraum ab. Diese Feuchte in Dampfform, setzt sich ggf. an den kalten Bauteiloberflächen ab und so kann sich denn dann dort Schimmel bilden.
    Diese Feuchte muss sodann kontrolliert (z.B. mit einer Lüftungsanlage) abgeführt werden.
    Ist dies nicht der Fall, kann es zu Schimmelbildung kommen.
    Die Erfahrung die wir gemacht haben ist, dass es bei Wannen, die als Wohnraum genutzt werden auch ohne Lüftung funktioniert, wenn die Bewohner ausreichend lüften und der Keller auf der Außenseite mindestens noch eine 12 cm (Extruderschaum-) Dämmung aufgebracht wird bzw. angebracht worden ist und ein Gefitas auf der Bodenplatte verbaut worden ist. Natürlich ist dies kein Allheilmittel und sicher nicht auf jede Wanne umlegbar. Eine entscheidende Rolle spielen hierbei auch jeweils die Einflussgrößen.
    Sie sollten Ihren Planer/Bauleiter befragen, wie er das sieht, mit der diffundierenden Feuchte.
    Mit freundlichen Grüßen
    Markus Reinartz ___________________________________

    PS. Unsere Beiträge hier in diesem Forum stellen lediglich unsere eigene Meinung und somit keine Beratung dar. Vielfach ist es so, dass ohne eine vorausgegangene Augenscheinseinnahme vor Ort am Objekt und ohne Sichtung der Bau- oder Planungsunterlagen (Bauunterlagen, Planungsunterlagen) nicht alle tatsächlichen Fakten und örtlich vorherrschenden Gegebenheiten präsent und bekannt sind, weswegen wir aus diesem Grund in dieser Hinsicht keinerlei Haftung und keinerlei Gewährleistung für die Korrektheit des hier von uns eingestellten Beitrages übernehmen können.

  4. WU oder DU

    WU oder DU
  5. Schon völlig richtig Herr Tilgner!

    Foto von Markus Reinartz

    Wasserundurchlässig contra dampfundurchlässig (dampfdicht)! Also die Geschichte mit der Wasserdampfdiffusion durch WU-Beton ist mittlerweile weitghehend vom Tisch. Wenn überhaupt, kommt es zu Diffusion (von außen nach innen) nur, wenn außen lange Zeit drückendes Wasser ansteht.

    In allen anderen Fällen folgt die Diffusion immer dem Temperaturgefälle, i.d.R. also von innen nach außen.

    Was da jahrelang als Diffusion von außen nach innen gehandelt wurde, war tatsächlich nur Restfeuchte aus den massiven Bauteilen. Das AIBau und andere haben genügend alte bewohnte Weiße Wannen untersucht und nirgends Anzeichen für dauerhaften Wasserdampfeintritt von außen nach innen festgestellt. Es wird Zeit, dass wir uns von dieser Geschichte verabschieden.

    Viel wichtiger ist bei Kellern die Sommerkondensation. Der Keller kühlt im Sommer auf deutlich unter 15 °C ab und wenn dann feuchtwarme Außenluft eindringt kondensiert diese Feuchtigkeit insbesondere in den geometrischen Wärmebrücken (Außenecken) und an den konstruktiven Wärmebrücken (Wandsockel). DAS ist das Hauptproblem. Aber das hat dann auch nichts mehr mit der Gefitasfolie des Fragestellers zu tun, die nur ein Blocker gegen die nachstoßende Restfeuchte der Bodenplatte ist. Oswald hat ja auch die schwimmenden Häuser untersucht. Ich glaube in Holland oder Belgien, ich habe die Örtlichkeit jetzt nicht mehr so genau im Kopf, jedenfalls schwimmen die. Auch hier wird z.B. lange über eine kontrollierte Lüftung diskutert und ebenso über belüftete Fußbodenkonstruktionen die laut Oswald sodann aber dennoch für erforderlich angesetzt oder gehalten werden.
    Aus der Erfahrung heraus mit der Extruder-Schaumdämmung außen drauf funktioniert es auch ohne Lüftung. Vielleicht sollte ich noch anführen dass jedoch vor Fertigstellung auch 12 Wochen lang Trocknungsmaßnahmen von mir ausgeführt wurden, damit eben das Bauteil Wand nicht mehr allzu viel Feuchte an den Innenraum abgeben kann. Die Leute waren und sind  -  seit nunmehr 14 Jahren (Bau des Hauses in 1998)  -  sehr zufrieden, obgleich sie bei der Dämmung die ich verbauen wollte zunächst erst mal dazu überzeugt werden mussten, dass dies erforderlich sei. 1998 war das ja nicht gerade der Burner so viel D#mmung auf ein Bauteil zu bringen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Markus Reinartz ___________________________________

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