Heizkamin mit Steinen als Wärmespeicher nachrüsten?
BAU-Forum: Kamin und Kachelofen

Heizkamin mit Steinen als Wärmespeicher nachrüsten?

Guten Tag zusammen, ich hoffe sehr, dass Sie mir bei meiner Frage helfen können:
Ich habe einen Heizkamin der Firma Kago, das Modell heißt Picardie, gekauft und installiert. Es funktioniert auch alles so weit, nur mit der Speicherleistung bin ich nicht zufrieden. Deshalb hier meine Überlegung/Frage:
Ist es theoretisch möglich, einen solchen Kamin ein bisschen in Richtung Grundofen zu modifizieren? Könnte ich  -  salopp gesagt  -  den Hohlraum zwischen Heizeinsatz und äußerer Hülle einfach z.B. mit losen Steinen auffüllen und damit Speichermasse auf Kosten der Warmluft-Erwärmung schaffen? Die kalte Luft wird am Boden über verdeckte Spalten angesaugt und oben (ca. 1,80 m Höhe) über eine zentrale Öffnung abgegeben.
Zwischen Heizeinsatz und Verkleidung  -  sie besteht aus einer Art Verbundmaterial, das
sich ca. 2 Stunden nach Feuerende gerade noch warm anfühlt  -  sind an der schmalsten Stelle ungefähr 15 cm Platz, an der breitesten ca. 30 cm. Der Heizeinsatz füllt ca. 1,50 m
des gesamten Hohlraumes aus.
Oder ist es sinnvoller auf den Heizeinsatz z.B. erst Schamottsteine aufzubringen und dann mit Steinen aufzufüllen?
Welche Steine in welcher Größe wären denn dafür geeignet?
Gingen z.B. Granitsteine?
Ich bin sehr gespannt, was Sie von meiner Idee halten und danke jetzt schon im Voraus für alle Antworten!

Anhang:

  • BAU.DE / BAU-Forum: 1. Bild zu Frage "Heizkamin mit Steinen als Wärmespeicher nachrüsten?" im BAU-Forum "Kamin und Kachelofen"
Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  • Name:
  • Markus Fraunholz
  1. Das vergessen Sie mal

    lieber ganz schnell.
    Diese Auffüllung würde als Isolation wirken. Der Metallmantel würde wärmer, das Feuer und die Rauchgase ebenfalls, entsprechend steigt die Rauchgastemperatur und fällt der Wirkungsgrad.
    Sie haben halt einen Heizkamin.
    Der ist, entgegen seinem Namen, nicht wirklich zum heizen geeignet.
    Zum "Feuerschauen" dagegen sehr.
    Richtig und komfortabel heizen kann man mit Holz nur mit einem Speicherofen. Herausragend ist der Grundofen.
  2. Abgasklappe ...

    hat der Ofen eine? Ich sehe im Rohr zumindest keine ...
    Gruß
  3. wie ein Saunaofen

    Ich denke, wenn man eben diese Schüttung nicht zu dicht macht, ähnlich wie bei einem Saunaofen, wo ja auch Granitsteine lose um ein Heizelement angeordnet sind. Dass der Heizkamin dadurch länger braucht um warm zu werden ist logisch und würde mich nicht stören.
    Die Isolationswirkung kann ich mir vorstellen, wenn ich das Heizelement ganz (Luft-) dicht zumachen würde, also eine komplett
    dichte Hülle drumherum.
    Allein, wenn ich die obere  -  sehr große  -  Luft-Auslassöffnung nur teilweise abdecke, erwärmt sich ja der ganze Kamin schon spürbar mehr!

    Es gibt keine Abgasklappe, Herr Furch, die ich nach Feuer-Ende schließen könnte, denke aber, ohne Speichermasse würde das auch nicht sehr viel nutzen.

  4. es geht hier eher ...

    um eine Regulierung des Abbrandes ...
    die Abgasklappe nach Feuerende zu schließen ist natürlich erheblich zu spät ...
    Vermutlich haben Sie einen sehr schnellen Abbrand mit hoher Temperatur und  -  sofern nicht ständig nachgelegt wird  -  mit starken Temperaturschwankungen ...
    Eine erste Abhilfe wäre der Einbau einer Abgasklappe, die wenn eine ordentliche Temperatur im Brennraum erreicht ist, geschlossen wird und den Zug/Abbrand begrenzt. Das heißt, die Abbrandphase wird gestreckt ...
    Zweite Maßnahme wäre, falls notwendig, den Kaminzug per Zugbegrenzer zu begrenzen ... wir haben damit einen sehr schönen gleichmäßigen Abbrand in unserem Kaminofen erreicht ...
    Ansonsten schließe ich mich Theo an. Durch Zufüllen der Lufträume machst du keinen Grund- oder Speicherofen aus dem Heizkamin. Vor allem solange die Abbrandgeschwindigkeit und Temperatur hoch sind würde ich absolut die Finger davon lassen.
    Eine vielleicht interessante Alternative wäre vielleicht noch ein Wasserwärmetauscher über dem Ofen mit Anbindung an die Zentralheizung ... Gegebenheiten müssen aber vom Fachmann vor Ort geprüft werden ...
    Gruß
  5. Gute Idee ...

    ich hoffe, ich kann so eine Klappe nachrüsten!
    Nachdem Sie ja das Foto gesehen haben, werden Ihnen sicher auch einen gewisser Platzmangel am Rohr aufgefallen sein. Wo müsste ich diese Klappe denn idealerweise einbauen? Und wie funktioniert ein Zugbegrenzer und wo genau wird der installiert? Vielen Dank für die Hinweise!
  6. Die Abgasklappe

    befindet sich im Wesentlichen im Rohr und sperrt mW max 70 % des Durchgangs ab. Lediglich die Welle müsste nach außen verlängert werden ... Normalerweise ist die Abgasklappe mit Rohr erhältlich (vormontiert), ich habe aber auch schon einzelne Klappen zum nachträglichen Einbau gesehen ...
    Der Zugbegrenzer wäre sinnvollerweise im Keller einzubauen (falls der Kamin bis dahin geht), da er eine nicht unerhebliche Menge an Luft durchzieht. Dementsprechend braucht es aber auch eine Zuluftöffnung (Positiver Nebeneffekt ist, dass der Keller Trockener wird). Meinen hatte ich testweise mit Passstück im Putztürchen eingebaut ... dort sitzt er aus Zeitgründen immer noch, bei Kaminkehrung wird er entfernt (vier Schrauben)
    Gruß
  7. Der Kamin geht bis in den Keller,

    dort ist auch  -  wie bei Ihnen  -  ein Putztürchen. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, können Sie zusätzlich Luft in den Kamin einleiten um den Abbrand zu steuern? Also ähnlich wie die Zufuhr unter dem Brennraum? Laufen Sie denn dann immer in den Keller, je nach Wetterlage? Sie merken, so ganz habe ich das noch nicht verstanden ...
  8. macht nichts ...

    Ein Zugbegrenzer ist eine schwingend aufgehängte Klappe mit einem Gegengewicht. Das Gewicht ist verstellbar und damit einstellbar. In der Anfangs und Endphase hat der Kamin wenig Zug (Unterdruck durch die wärmere aufsteigende Abluft), bei maximaler Wärmeentwicklung hat der Kamin aber viel Zug. In dem Fall öffnet die Klappe leicht und reduziert den Zug auf den eingestellten Wert (d.h. das Holz brennt langsamer weil keine unnötige Luft durch den Ofen gezogen wird). Besonders deutlich wird die Wirkung bei böigem Wetter. Hier hörte man am Ofen die Böen und sah auch die Veränderung an den Flammen, jetzt sieht und hört man am Ofen nichts, aber der Zugbegrenzer schwingt kurzzeitig auf und gleicht den Unterdruck aus ...
    Gruß
  9. der Zugbegrenzer kann

    aber doch nur dann so funktionieren, wie Sie das beschreiben, wenn das Türchen im Keller Luft durchlässt, die dann wiederum von der Klappe reguliert werden kann? Wo genau haben Sie denn diese Klappe dann eingebaut? Und: mein Kamin ist leider relativ kurz, macht da ein Einbau überhaupt Sinn? Gruß und danke!
  10. hier mal ...

    ein Bild:

    Ob der Zugbegrenzer einen Sinn hat bei einem kurzen Kamin kann von hier aus nicht gesagt werden ... Der Schornsteinfeger kann den Zug mal messen ... oder Sie kaufen sich so ein Teil und bauen es probeweise ein (eBay, ca. 25 euro)
    Gruß

  11. Ofenprinzip

    Ich muss Herrn Kern recht geben. Wenn Sie die verschiedenen Ofenprinzipien (Kaminofen, Warmluftofen, Speicherofen ...) studieren, wird Ihnen klar werden, warum effiziente Holzöfen (effizient: ein möglichst großer Teil der Energie im Brennholz wird in Form von Wärme in den Raum abgegeben) nicht irgendwie gebaut sein können. 'Holzofen' heißen all die Dinger nur, weil man darin Holz anzünden kann und weil irgend etwas dadurch warm wird.
    Speicheröfen brauchen z.B. Züge, d.h. Rauchgaskanäle durch die Wärmespeichermasse, damit die Energie den Ofen erwärmt und sich nicht einfach durch den Schornstein davon macht. Bei Warmluftöfen nach der von Ihnen abgebildeten Bauart geschieht das nur sehr unvollständig, weil der Weg der heißen Rauchgase, bevor sie in den Kamin eintreten, viel zu kurz ist.
    Wenn Sie da Steine drum anordnen, haben Sie eine Chimäre, d.h. ein Zwitter, der weder so noch so kann.
    Dem Feuer die Luft abzudrehen, ist auch ein Irrweg, der hauptsächlich zu schlechter Verbrennung und zu Luftverschmutzung führt (und über die Feinstaubdiskussion die ganze Holzheizerei in Verruf zu bringen droht).
    Entweder lassen Sie Ihn so, wie er ist, und leben damit, oder Sie tauschen Ihn gegen einen als Speicherofen gebautes Modell aus.
  12. was meinst du mit ...

    " dem Feuer die Luft abzudrehen"?
    Auf was bezieht sich der Satz?
    Gruß
  13. Folgende Idee:

    Ich baue um den Brenner aus Schamottsteinen jeweils seitlich eine Mauer, aber mit Löchern (versetzte Steine), sodass die Luft ungehindert strömen kann, sich die Steine aber erwärmen. Das kostet nicht viel und ich kann es leicht wieder abbauen, falls es Nachteile geben sollte. Auf diese löchrige Mauer könnte ich auch als Abschluss noch eine Platte drauflegen, die die Mauern verbindet.
    100 kg Schamotte sollten so zusammen kommen und ich bin gespannt, ob sich damit eine Verlängerung der Warmluftabgabe nach Feuerende erzielen lässt.

    Zum Zugbegrenzer: Mein Kaminkehrer sagt, dass nur sehr hohe Kamine so etwas brauchen, meiner ist nur knapp 5 m oberhalb des Ofenanschlusse lang, hätte also eher das Problem zu wenig Zug zu haben ...

  14. Mein Kaminkehrer ...

    hat sich auch "gewehrt" ... allerdings nicht mit solch schwachsinnigen Argumenten.
    Der Kamin kann nicht weniger Zug haben als momentan. In der Anfeuerungsphase hat er erstmal ganz wenig Zug. In dieser Phase ist der Zugbegrenzer immer zu. Die Klappe öffnet sich je nach Einstellung. Minimum ist 10 Pa (Pascal, Maß für Unterdruck), meine Einstellung. bei 20 oder 30 Pa würde die Klappe später oder gar nicht öffnen ...
    Mein Kamin ist übrigens auch nicht wesentlich höher als 5 m über dem Ofen ...
  15. haben sie ihr Projekt weiterverfolgt ...

    Foto von wiki

    haben sie ihr Projekt weiterverfolgt? kann man was zu vor und Nachteilen sagen?

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