Knauf Royal-Fertigputz  -  Anstrich mit Innendispersionsfarbe okay?
BAU-Forum: Innenwände

Knauf Royal-Fertigputz  -  Anstrich mit Innendispersionsfarbe okay?

Hallo,

wir wohnen in einem Reihenmittelhaus Baujahr. 08 (Beton mit Wärmedämmung).

An den Betonwänden (nackt) wurde damals bei Erstbezug zunächst Knauf Tiefengrund, dann Knauf Putzgrund und anschließend der eigentliche Putz angebracht:

  • Wände: Knauf Royal-Fertigputz (Reibeputz 1 mm)
  • Decke: Knauf Royal-Fertigputz (Reibeputz 2 mm)

Die Webseite des Herstellers besagt u.A. Folgendes

  • Web-Link
  • Mineralischer, gebrauchsfertiger Dekorputz für faszinierende Akzente in der Wohnraumgestaltung
  • Atmungsaktives Produkt, wasserdampfdurchlässig – fördert ein gesundes Wohnklima
  • Knauf Royal-Fertigputz steht für wohngesundes bauen, denn er ist lösemittelfrei, emissionsarm und VOC-konform
  • Mit Kalkhydrat-Bindemittel für höchste ökologische Anforderungen
  • ...
  • Über 40 %-iger Marmoranteil, für edle und strahlend weiße Wandflächen und helles Wohnambiente
  • Durchfärbbar mit Knauf Compact Color
  • Überstreichbar mit Knauf EASYFRESH, Mineral-, Silicat- oder Dispersionsfarben (Silicatfarben, Dispersionsfarben).

Wir hatten den Putz beim Einzug mit folgender Farbe überstrichen:

  • Wände: StoColor In  -  Altweiß AW15 (Schadstoffgeprüfte, stumpfmatte Innendispersionsfarbe, Nassabrieb 3 und Deckvermögen 2 nach EN 13300 (
  • Web-Link

)

  • Decke: StoColor Rapid  -  Weiß (Schadstoffgeprüfte, hochdeckende, stumpfmatte Innen-Dispersionsfarbe, Nassabrieb 2 und Deckvermögen 1 nach EN 13300 (
  • Web-Link

) Eignet sich diese Art von Farbe ("Innendispersionsfarbe") für das Streichen dieser Art von Putz? Ich frage deshalb, da die Luft in unserem Reihenmittelhaus extrem stickig ist. Es handelt sich zwar um ein Reihenmittelhaus mit Aufgrund des Baujahres sehr dichten Fenstern, allerdings bin ich mir nicht sicher ob dies auch mit der Auswahl der Farbe zusammenhängen kann, da diese evtl. den "atmungsaktiven" Putz versiegelt hat.

Danke und viele Grüße

  1. Die Mär von den "atmenden Wänden" stirbt einfach nicht aus :-(

    Lassen Sie sich eine Lüftungskonzept nach DINAbk. 1946-6 erstellen  -  mindestens für "Lüftung zum Feuchteschutz" und dann beauftragen Sie auf dieser Basis einen Fensterbauer mit dem nachträglichen Einbau von Flügelfalzlüftern (RegelAir oder glw.). Das bringt sie ihrem Ziel tatsächlich näher, denn sie erhöhen damit die nutzerunabhängige Grundlüftung ihres Hauses.

    Betonwände atmen nicht und ein paar Millimeter Putz können sorptiv auch nur minimal Raumluftfeuchte zwischenspeichern. Das schaffen nur dicke Lehm- und Kalkputze (Lehmputze, Kalkputze).

    Vergessen Sie den Quatsch mit der Atmungsaktivität der Wände. Betonwände sind so dicht, da ist der Auftrag von Dispersionsanstrich als Dampfbremse völlig irrelevant.

    Verbrauchte bzw. schadstoffreiche Innenluft muss durch Lüftung raus und nicht durch die Wand diffundieren.

  2. Hallo, erstmal vielen Dank für die schnelle ...

    Hallo,

    erstmal vielen Dank für die schnelle Rückmeldung!

    Okay, dann hängt das Problem nicht mit der Kombination aus verwendetem Putz (= mineralischer Dekorputz) und Farbe (= Innendispersionsfarbe) , sondern mit der Art der Wände (= Beton) und den dichten Fenstern zusammen.

    Wir kennen dieses Problem auch aus keiner anderen Immobilie in welcher wir zuvor gewohnt haben (Elternhäuser, Wohnungen, ...). Es handelte sich aber auch immer um ältere Immobilien welche nicht über Betonwände verfügen.

    Sie hatten u.A. Folgendes erwähnt: "Lassen Sie sich eine Lüftungskonzept nach DINA 1946-6 erstellen  -  mindestens für "Lüftung zum Feuchteschutz". Wir haben dass Problem, dass die Raumluft eher zu trocken ist. Dies ist vor allem Nachts beim oder nach dem schlafen zu spüren (Trockener Mund und Hals). Auch der Hygrometer zeigt eine extrem niedrige Luftfeuchtigkeit an.

    Aber wenn ich dies richtig verstehe, geht es in unserem Fall ja nicht um den Feuchteschutz, sondern um die zusätzliche Belüftung. Dieses Lüftungskonzept ("mindestens für "Lüftung zum Feuchteschutz"") stellt sozusagen die einfachste Stufe eines solchen Konzepts dar, und wäre in unserem Fall trotz anderer Bezeichnung ausreichend.

    Wir haben Schüco Plastikfenster (Baujahr. 2008) mit Phon Ultra 38 Verglasung. Da es sich lediglich um ein Reihenmittelhaus handelt ist die Anzahl der vorhandenen Fenster relativ gering:

    • UGAbk.: 2x Fenster
    • EGAbk.: 3x Fenster + 1x Terrassentüre
    • OGAbk.: 4x Fenster
    • DGAbk.: 1x Dachfenster

    Können Sie etwas zu den ungefähren Kosten (Lüftungskonzept + Material + Einbau) sagen (1000 €, 5000 €, 10000 €, ...)?

    müssten solche Flügelfalzlüfter an jedem Fenstern angebracht werden, oder z.B. nur an den Schlafräumen?

    Danke und viele Grüße

  3. Ich bin ja nun erklärter Gegner ...

    Ich bin ja nun erklärter Gegner dieser Fensterfalzlüfter. Da geben sich die Hersteller der Fenster alle erdenkliche Mühe die Dinger dicht zu bekommen und dann macht man sie wieder kaputt ... ;-)

    Auch wenn es teurer wird, aber auch aus energetischer Sicht sind dezentrale KWLAbk.-Geräte eindeutig die bessere Wahl (auch wenn es teurer ist) Dann noch die Nummer mit den Pollenfiltern und die Sache wird rund.

  4. Moderne Fensterbauer

    bieten Ihnen die Bemessung nach DINAbk. 1946-6 mittels RegelAir-Online-Tool gleich mit an und die Kosten werden wohl insgesamt bei 1.000  -  2.000 € liegen.
  5. man kann auch

    ... alles verkomplizieren, wozu eine Lüftung, wozu kostspielige Konzepte nur um frische Luft in die "Bude" zu bekommen? normaler Umgang mit Fenster öffnen reicht aus. Wände streichen, da macht man riesen Probleme daraus, andere gehen zum Baumarkt und kaufen handelsübliche Angebote an Farbauswahl die sicherlich ausreichend und von guter Qualität sind.
  6. Wenn es ein Problem gibt

    dann sollte man es ernst nehmen und lösen und nicht wegquatschen.

    Insbesondere bei kleineren Nutzungseinheiten mit einem schwachen Wärmedämm-Standard sind zusätzliche lüftungstechnische Maßnahmen nach Einbau dichter Fenster unbedingt erforderlich, um die Grundlüftung zum Feuchteschutz zu sichern und die Luftqualität aufrecht zu erhalten auch wenn die manuelle Fensterlüftung mal vernachlässigt wird, wenn draußen "olles Wetter" ist. Insbesondere bei Objekten mit wenig feuchtepuffernden Baustoffen sollten solche Überlegungen nicht vernachlässigt oder bagatellisiert werden.

    Der Fragesteller hat nun zumindest einen Lösungsansatz. Ob er ihn in Abwägung der Kosten nun umsetzt oder doch allein auf manuelle Fensterlüftung setzt obliegt ihm/ihr selbst.

    Neben dem Einbau von Fensterfalz-Lüftungselementen gibt es auch die Möglichkeit zentrale oder dezentrale Lüfterelemente in die Außenwände einzubauen (siehe Betrag von MoRüBe). Einige davon lassen sich über Sensoren (Raumluftfeuchte oder VOC) steuern und bieten Wärmerückgewinnung und Filterung.


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