Hochwasserschutz vs. Grundstückszufahrt / Möglichkeiten, Alternativen
BAU-Forum: Hochwasser

Hochwasserschutz vs. Grundstückszufahrt / Möglichkeiten, Alternativen

Hallo,

vorab möchte ich sagen, dass ich natürlich keine Rechtsauskunft erwarte, sondern mich einfach nur über den einen oder anderen Hinweis freuen würde auch und vor allem technischer Art. Habe auch schon einige Artikel diesbezüglich hier im Forum gelesen aber das Treffende war noch nicht dabei. Demnächst habe ich ein erstes Gespräch mit der Gemeinde und wollte mich diesbezüglich ein wenig mit dem Thema beschäftigen.

Ich bin Besitzer eines mit 166 m² sehr kleinen Grundstücks in Thüringen. Darauf steht ein momentan unbewohntes 250 Jahre altes Fachwerkhaus, welches in den nächsten 2 Jahren zu Wohnzwecken saniert werden soll. Das Grundstück liegt an einer Straße welche ca. 2 mal im Jahr vom Hochwasser heimgesucht wird.

Als die Straße um 1982 asphaltiert wurde, hat man sie an den Seiten mit 30 cm hohen Betonblöcken (im Straßenverlauf immer niedriger werdend) eingefasst aber für die Grundstücke Einfahrten eingebaut. Bei meinem Grundstück wurde dies damals nicht gemacht wobei man sagen muss, dass dort damals eine sehr alte Frau wohnte die auch keine brauchte. Denke aber schon, dass es vor dieser Maßnahme eine Einfahrt gab da an der Stelle ein Tor ist und auch eine Scheune auf dem Grundstück steht die nicht anders anzufahren ist.

Nun gibt es 2016 einen grundhaften Ausbau der Straße und ich hätte schon gern eine eigene Grundstückseinfahrt, habe aber natürlich auch Bedenken, dass das Hochwasser dann nicht mehr der Straße entlang fließt, sondern mir in das Grundstück drückt. Wie gesagt, der Höhenunterschied zwischen Straße und Gehweg beträgt ca. 30 cm. Vom Gehweg zum Haus (nicht unterkellert) ist dann nochmal eine Steigung von ca. 8 cm. Die 30 cm Betonsteine wurden noch zu keinem Hochwasser an dieser Stelle übertreten, sondern meist nur zur Hälfte vom Hochwasser in Anspruch genommen. Die anderen Grundstücke hatten auch noch kein Wasser im Hof wobei die natürlich auch nicht so nah an der Hochwasser Entstehungsstelle liegen.

Ich weiß, dass ist aus der Ferne schwer zu burteilen, deshalb habe ich noch 4 Bilder angehängt. Bild 1 ist ein Lageplan und Bild 2 bis 4 zeigt sowohl die Straße, als den Hochwasser Entstehungspunkt und das betroffene Grundstück nebst Betonsteinen.

  • Gibt es bautechnische Möglichkeiten solch eine Einfahrt halbwegs hochwassersicher zu realisieren?
  • Hat man einen gesetzlichen Anspruch auf eine Grundstückszufahrt?
  • Falls nicht, hat man Anspruch auf einen festen Stellplatz vor dem Grundstück? Diesen könnte man beim Ausbau 2016 ja mit einbauen. Ohne Zufahrt oder alternativ einem Stellplatz vor dem Grundstück ist parken erst wieder in 40 Metern Entfernung möglich bei einer Straßenquerung. Ab und zu sicher kein Problem aber auf Dauer schon störend.

Vorab schon mal vielen Dank. Freue mich über jeden Hinweis.

Anhang:

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  • Name:
  • Rigo
  1. ich verstehe das so

    Ich verstehe das so, dass bei jedem Starkregen die Straße überflutet wird und man wegen der Überflutung Ihnen die Zufahrt durch eine Steinmauer quasi versperrt ist. Folglich müssen Sie sich mit der Gemeinde anlegen, die ist für die Straßenentwässerung zuständig, auch für sogenannte Vorfluter falls es tatsächlich ein Bach sein sollte. ABER: Sie haben ein Bauvorhaben und sind auf die Behörden angewiesen. Dazu sollten Sie wissen, dass für das Haus durch langen Leerstand kein Bestandsschutz mehr besteht, dieser Bestandsschutz ist "untergegangen" und kann auch durch das kleine Grundstück nicht erneuert werden. Erkundigen Sie sich deshalb vorher nach dem Bebauungsplan und die festgelegte Grundflächenzahl, Grundstücke unter 300 m² sind nur selten bebaubar. Also erst alles klären bevor Sie nur einen € in ein marodes Fachwerkhaus stecken.
  2. Danke

    Vielen herzlichen Dank für die Antwort.

    Bezüglich Genehmigungen habe ich keine Befürchtungen da die Gemeinde ein großes Interesse am Erhalt des Hauses hat. Es wird ja auch "nur" saniert und nichts neu gebaut. Ich könnte also bezüglich Schaffung einer Zufahrt in die Konfrontation gehen obwohl mir eine einvernehmliche Lösung natürlich am liebsten wäre und ich ja auch zu Kompromissen bereit bin.

    Problem ist ja auch, dass die Gemeinde bei der geplanten Straßenbaumaßnahme 2016 für die Oberflächenentwässerung also auch Hochwasser einen zu geringen Rohrquerschnitt verbaut (500 er) und man 1-2 Straßenüberflutungen pro Jahr in Kauf nimmt. Das hat man so auch zur Anwohnerversammlung mitgeteilt. Wegen dieser Entscheidung muss ich nun als Einziger im Dorf auf eine Zufahrt verzichten?

    Kann jemand auf Grund der Bilder in etwa einschätzen wie stark das Hochwasser in das Grundstück drücken würde? Die Hochwasser der letzten Jahre füllen "nur" 15 cm der 30 cm hohen Betonblöcke aus. Dort wo jetzt das Tor ist ist eben ausgerechnet die Kurve in der das Wasser die Flussrichtung nach rechts ändert. Wäre es eine Lösung die Einfahrt hinter dieser Kurve zu platzieren also auf Bild 4 möglichst weit in Richtung Fotograf? Dann fließt das Wasser nicht direkt auf die Auffahrt zu, sondern eher an ihr vorbei, das müsste doch von Vorteil sein oder?

    • Name:
    • Rigo
  3. Umbau notwendig

    Wenn nur die Einfahrt zu klären ist, sollte die Gemeinde einen Umbau ermöglichen. Den Steinwall könnte man abtragen und danach eine Überhöhung bauen und auch das Tor hochsetzen, die so entstehende Überfahrt sollte den höchsten Wasserstand abhalten. Ein Restrisiko wird bleiben.

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