Warum wird eine Heizung mit einem DN12-Rohr angeschlossen
BAU-Forum: Heizung / Warmwasser

Warum wird eine Heizung mit einem DN12-Rohr angeschlossen

Hallo,
Ich bin Installateur-Lehrling. Eine Frage konnte mein Meister mir nicht zufriedenstellend erklären:
Wir schließen unsere Heizkörper an den relativ dünnen DN12-Rohren an. Kann mir jemand erklären warum so dünne Rohre ausreichen?
Ein paar lings zu dem Thema im Internet würden mir auch schon etwas weiterhelfen.
besten Dank.
Maik
  • Name:
  • Maik
  1. Gewerbeschule?

    Da müsste sowas doch durchgenommen werden >>Lehrbücher ...
    Es kommt auf das Verhältnis von Wasserinhalt, Auslegungstemperatur (Differenz) und Leistung an, oder anders gesagt, die Strömungsgeschwindigkeit darf bei Nennleistung einen Grenzwert nicht überschreiten.
    DN12, das ist doch 1/2", oder? Bei uns sind die meisten gar mit 3/8" angeschlossen, und das sind noch Gliederheizkörper ... entsprechend pfeift's ab und zu.
    Wehe, wenn das ein Fake war ;-)
  2. me. Ahrendt => ... tststsssssss

    Herr Knoll ... Note 4
    ... es gab zwar ein paar richtige Wörter aber leider nicht den richtigen Zusammenhang.
    Generelle Größen zur Ermittlung von Rohrdurchmessern:
    • benötigte Leistung (Q) des Heizkörpers z.B. 1500 Watt
    • Spreizung (Delta theta) zw. Vorlauf u. Rücklauf sind 15 Kelvin (wenn man einen Unterschied zwischen zwei Temperaturen hat redet man von Kelvin und nicht von Grad)
    • spezifische Wärmeaufnahme (c) von Wasser ist 1,16 W/h ... Wasser kann je Liter eine Wärme von 1,16 Watt/Stunde aufnehmen

    Die benötigte Formel heißt Q = m * c * Delta theta
    ... uns fehlt aber "m" (Masse) ... also Formel umstellen in :
    m = Q / (c * dt)
    m = 1500 Watt / (1,16 Wh * 15 Kelvin) = 86.21 kg Wasser
    Das bedeutet:
    Wenn der Heizkörper in der Stunde eine Leistung von 1500 Watt abgeben soll muss durch den Heizkörper in dieser Stunde 86.21 Liter Wasser mit einer Spreizung von 15 Kelvin fließen ... also z.B. 70 °C / 55 °C das ist aber abhängig von der Heizkörpergröße (Abstrahlfläche) ...
    hat man einen kleinen Heizkörper benötigt man natürlich eine hohe Temperatur also z.B. 70 °C Vorlauf um 1500 Watt zu erzeugen ...
    hat man einen großen Heizkörper benötigt man eine geringere Vorlauftemperatur ... also z.B. 50 °C um 1500 Watt zu erzeugen ...
    ... gleich bleibt aber immer die Größe "m" Massenstrom
    So ... nun muss man das Rohr auswählen ... hierbei nimmt man in der Regel eine Tabelle zur Hand und schaut nach 86.21 kg/h (oder Liter/Std.), 15 Kelvin Spreizung und eine Strömungsgeschwindigkeit bei Kupferrohren von nicht mehr als 0,5 Meter/Sekunde ... sonst zerstört man das Rohr von innen durch Materialabtrag ...
    man muss deshalb eine Tabelle verwenden, da jedes Rohrmaterial eine andere Rauigkeit hat und das Wasser besser oder schlechter hindurchfließen kann ... um das zu berechnen benötigt man viele Daten die man sich aber nicht antun muss!
    Ich sage 'mal ein paar Größen (da ich die Tabelle nicht zeigen kann)
    Kupferrohr bei 15 Kelvin Spreizung:
    DN10 (Cu12) = 2000 Watt (114,94 kg/h)
    DN12 (Cu15) = 4000 Watt (229,89 kg/h)
    DN15 (Cu18) = 7000 Watt (402.30 kg/h)
    DN20 (Cu22) = 13000 Watt (747,13 kg/h)
    DN25 (Cu28) = 22000 Watt (1264,37 kg/h)
    In der Regel sind die Rohrleitungen alle zu groß dimensioniert und die Pumpen ebenfalls! ... so jetzt kannst Du Deinem Meister mal erzählen wie das alles zusammenhängt :-)

  3. nicht Grad, sondern Kelvin?

    nuja  -  ich bin ja kein Installateur, aber in der Physik kennt man Grad Celsius, Grad Fahrenheit und Grad Kelvin. Und wenn ich eine Differenz zwischen 2 Temperaturen habe (bei gleichwertiger Skala  -  also Kelvin und Celsius) habe ich immer noch Grad. Und ob das dann Kelvin oder Celsius ist ist mir grad egal.
  4. me. Ahrendt => ... Kurzzeichen ist k

    ... da haben Sie schon recht ... nur ... das Kurzzeichen für Kelvin ist k und nicht °k ... und für Grad ° ... und Celsius C ...
    Wenn wir nun in die Physik schauen müsste man genauer sagen, dass der Temperaturunterschied bei °C-Temperaturen (nach Celsius) auch genau so genannt wird ... in der Praxis werden die Differenzen immer mit Kelvin angegeben wobei sie sich immer an der benutzten Skala (Celsius ODER Fahrenheit) orientieren ... die phsikalischen Zeichen bekomme ich mit diese Schriftart leider nicht hin ...
    Eigentlich müsste man dann schreiben 15 °Ck ... das wären dann FÜNFZEHN grad CELSIUS KELVIN TEMPERATURDIFFERENZ ... da man hier aber nur in Celsius rechnet bleibt Celsius auch weg ... bleibt bei Differenzen also k für Kelvin ... also Auslegungstemperaturen z.B. 70 °C/55 °C ergeben 15 k
    somit ist klar, dass es sich bei drei ° (Graden) um zwei Temperaturen handelt und um einen Temperaturunterschied
    70 °C 55 °C 15 k ... und jeder weiß Bescheid ... das ist Installatiosintern wahrscheinlich anders als in der reinen Physik ...
  5. Hallo Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung Ich ...

    Hallo,
    Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.
    Ich hätte nicht gedacht, dass so schnell eine so gute Beschreibung gepostet wird. Ich werde mir das mal in Ruhe zu Gemüte ziehen.
    Grüße Maik
  6. Nochmal Danke ...

    ich habe dein Beispiel mal nachgerechnet.
    sehe ich das richtig dass in der Formel
    m = Q / (c * dt)
    m = 1500 Watt / (1,16 Wh * 15 Kelvin) = 86.21 kg Wasser
    die Energie Q pro Stunde = Leistung gemeint ist bzw. die m für Masse pro Stunde steht.
    wenn man dann weiterrechnet, dann währe der Rohrdurchmesser wenn man die Fließgeschwindigkeit von 5 dm/s annimmt ...
    86.21 kg/h => 0,023947 kg/s => 0,023947 dm³/s
    V = r^2*pi *k
    sqrt (V/ (pi*k) ) = r
    0,023947 dm³/s / (3.14*5 dm/s)
    r = 0,039 dm = 3,90 mm
    d = 7,8 mm
    Aber nach der ganzen Rechnerei bin ich ganz froh, dass es Tabellenbücher gibt :-)
    besten Dank nochmal ...
    Maik
  7. me. Ahrendt  -  > ... bit Du dir sicher ...

    dass Du nicht vielleicht Mathematik studieren solltest? :-)
    Nach Deiner Berechnung kann Dein Meister ja wohl sowieso noch einiges von Dir lernen :-)
    Genau genommen steht Q (kwh) für Wärmemenge ... somit kann man den Wärmeinhalt in einem Pufferspeicher in kwh angeben ... die Leistung vom Heizkörper müsste man eigentlich mit Watt angeben da er ja ebenso wie eine Glühbirne die Leistung (oder Wärme) abgibt ... allerdings steht m (wie Du das richtig erkannt hast ) für kg/h oder Liter/Std. oder dm3/s ... wie man das gerne hätte und in der Formel benötigt ...
    Dein Ergebnis mit 7,8 mm Innendurchmesser zeigt, dass die Industrie nicht umsonst z.B. PEx-Rohre mit den Maßen 12x2 mm oder 14x2 mm anbieten wobei sich dort dann der Innendurchmesser von 8 mm bzw. 10 mm ergibt ... der Vorteil der PEx-Rohre ist zudem, dass man sie in der Strömungsgeschwindigkeit höher belasten kann, da i.d.R. keine Strömungsgeräusche auftreten und ein Materialabtrag nicht möglich ist ... die Strömungsgeräusche die dann allerdings an den Armaturen auftreten können (Thermostatventilen) darf man natürlich nicht vergessen ... hier kommt dann allerdings auch der Pumpendruck (Rest-Förderhöhe) noch zum tragen ...
    Dein armer Meister :-) ...

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