Hausfinanzierung per fondgebundene Rentenversicherung?
BAU-Forum: Baufinanzierung

Hausfinanzierung per fondgebundene Rentenversicherung?

Hallo zusammen,
wir wollen ein Haus (neu) kaufen. Bisher hatten wir nur das klassische Konzept der Hausfinanzierung in Erwägung gezogen. Nun wurden wir aber anders beraten (GKM). Hier die Eckdaten:
Wert Haus 200.000 €
Eigenkapital 20.000 €
(Bauspardarlehen 20.000 €)  -  soll nicht rangezogen werden
Zinsfestschreibung: ca. 5,5 % auf 15 Jahre
Uns wurde jetzt gesagt, dass wir schneller tilgen würden (nur 25 Jahre) mit einer Fondsgebundenen Rentenversicherung (Wertpapier-Plus-Rente). Für diese zahlen wir 360 € monatlich  -  in folgende Fonds: 30 % DWS Investa, 30 % DWS Vermögensbildungsfonds, 40 % DWS Grundstücksfonds. Garantierte Monatsrente je 10.000 €: 36,33
Es wurde gesagt, dass die Grundstücksfonds immer bei 6,6 % liegen würden und nicht nach unten gehen würden, da Immobilien ja "sicher" wären. Bei 6 % würden wir fast 200.000 € bekommen  -  also über 180.000 liegen. Bei 0 % liegen wir nur bei 108.000  -  die wir auf einen Schlag auszahlen lassen dürfen  -  wörtlich steht dort: Anstelle der lebenslangen Rentenzahlung kann eine einmalige Kapitalabfindung beantragt werden.
6,6 %  -  davon steht nichts im Antrag. Ist das wirklich so? Fahren wir damit besser? Oder ist die Sache zu unsicher?
Ein Bauspardarlehen wäre ja heute schon fast zu teuer, bei den Zinssätzen. Daher wollen wir die 180.000 € aufnehmen.
Wenn ich jetzt rechne: der schlechteste Fall: ich bekomme keine Verzinsung: 180000 Darl abzgl. 108000 Ansparung (25x12x360) = Rest 72.0000 (nach 25 Jahren)
Per Zinsrechner komme ich bei einem Annuitätendarlehen nach 25 Jahren auf eine Restschuld von 83.694,21.
Dann wäre das Angebot doch gar nicht schlecht?
Ich möchte wirklich um Hilfe bitten. Wir wollen das ganze bei der Hausbank meiner Schwiegereltern finanzieren, weil da auch noch der große Hof als Sicherheit ist  -  im Zweifelsfalle.
Allerdings habe ich schon schlaflose Nächte deswegen. Ich komme aus einer Familie, die kein Vermögen hat und habe große Angst vor 180.000 € Schulden bzw. dass ich/wir etwas falsch machen könnten! Außerdem habe ich Angst, dass man uns "übers" Ohr haut  -  die Zahlen sehen toll aus  -  aber ist das auch so richtig?
Vielen Dank im Voraus!
  • Name:
  • Anja
  1. Erfolg ist nicht garantiert

    Wenn Sie über ein Angebot verfügen, werden Sie feststellen, dass irgendwo vermerkt ist, dass die prognostizierten Renditen nicht garantiert werden können.
    Wurde uns gesagt ... ist zu riskant für Sie.
    Verlangen Sie ganz einfach eine schriftliche Bestätigung des Anbieters (der Berater soll Ihnen diese vom Anbieter besorgen)
    Anschließend werden Sie sehen, was ich oben gemeint habe.
  2. Es gibt keine Bescheinigung!

    Hallo,
    ich habe bei der GKM nachgefragt. Eine Bescheinigung gibt es nicht. Wir erhalten lediglich den Ausdruck, den die Beraterin per PC uns schon gezeigt hat. Also, was bei 0,3, 6 und 9 % rauskommen würde. Die Beraterin meinte aber, wenn die Fonds nicht das bringen würden, was sie (die Beraterin) uns sagt, dann würde die Bank uns auch kein Tilgungsaussetzungsdarlehen geben. In den letzten 25 Jahren sei halt bei den Fonds ein Wert von 6-6,5 % rausgekommen. Außerdem erhalten wir alle 2-3 Monate Auszüge über die gekauften Anteile und Verwaltungskosten würden nicht anfallen.
    Ist das alles zu vage? Sollten wir den Vertrag wieder kündigen? Wir haben ja 14 Tage Widerrufsrecht.
    Danke!
    • Name:
    • Anja
  3. Prognosen, Wahrscheinlichkeit, Risiko

    Was haben Sie? Prognosen und eine vermutlich (bin kein Finanzexperte!) recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Fonds auch das in Zukunft erreichen, was sie in der Vergangenheit erzieht haben. 100 %ig sicher ist es nicht, sonst würde Ihnen das ja garantiert werden.
    Außerdem: Wer kennt schon die Zukunft? Beispiel: Wir haben derzeit einen derart niedrigen Hypothekenzinssatz, das hat vor 5 Jahren keiner vorhersehen können. Damals hätten Ihnen 100 von 100 Finanzexperten gesagt, dass derart niedrige Zinssätze heute niemals erreichen würden. Trotzdem ist es jetzt so (in diesem Falle natürlich äußerst positiv für Häuslebauer). Ähnlich sehe ich das bei Prognosen für die Zukunft, dass Fonds, die in der Vergangenheit "immer um die 6 bis 7 Prozent" eingefahren haben, dieses auch in Zukunft erbringen. Wahrscheinlich klappt es, aber  -  wie in meinem Beispiel mit dem Hypothekenzins  -  können immer Dinge passieren, die heutzutage kein Experte vorhersehen kann. Und dann kann die Rendite der Fonds deutlich darunter (oder auch darüber) liegen.
    Sie müssen wissen was Sie wollen. Wenn Sie mit dem geringen Risiko leben können, dass die Ablaufleistung evtl. geringer ausfallen könnte, dann tun sie es. Wollen Sie 100,00 % Sicherheit, dass die Rechnung aufgeht, dann sollten Sie es sich nochmal gut überlegen.
    Aber  -  was im Leben ist schon gänzlich ohne Risiko? Allein der Neubau eines Hauses hat genug davon.
    (Bauherrenmeinung)
  4. Fonds

    Foto von Joachim Kaehler

    die Finanzierung sollte sich rechnen, aber warum nicht in einen Aktienfonds gehen? z.B. Templeton?
    ich halte sehr viel von sicheren Finanzierungen über sichere Aktienfonds, bei Skepsis evtl. eine Mischung aus Fonds und Tilgungshypothek.
    letztendlich müssen sie aber nachts ruhig schlafen können, ich kann das sehr gut, weil Fonds immer als langfristanlage gesehen werden müssen.
    letztendlich werden gute weltweit anlegende lange am Markt gutes mangagement bewiesene Fonds immer langfristig eine Rendite weit über den heutigen hypothekenzinsen erreichen und somit die Finanzierung wesentlich günstiger gestalten.
    wer ganz sicher gehen will, der muss sein Geld unterm kopfkissen stapeln (allerdings frisst es dann die inflation auf), denn alle Finanzierungsformen haben irgendwo ein gewisses Risiko, aber manche hervorragende Chancen mit kalkulierbaren Risiko.
    in Amerika bauen die Leute ihre Altersvorsorge auf Templeton auf, und langsam machen das auch die deutschen, wenn man ihnen das System eines guten Fonds richtig erklären kann.
    leider gibt es in dem Bereich kaum Profis, sondern sehr viele Leute mit Halbwissen, leider meist die festangestellten Banker, die nach meinen Erfahrungen sehr wenig bis gar keine Ahnung haben was sie da eigentlich dem Kunden verkaufen.
    Gruß joachim kähler
  5. Das System eines guten Fonds ...

    würd ich mir gerne mal erklären lassen.
    Gute Nacht aus der Lüneburger Heide ;-)
  6. Es würde zu weit führen, Gehalt Provisionen, Berater Verkäufer

    hier eine Diskussion (die Wievielte?) über Fonds vom Zaun zu brechen.
    Ich beschränke mich mal auf Ihren Fall.
    Also, die Beraterin lebt davon, dass Sie
    a) entweder ein Gehalt bezieht und im Auftrag Ihres Arbeitgebers Fonds verkaufen muss. Da gibt es inzwischen sogar in vielen Banken sogenannte Zielvereinbarungen bzw. Zielvorgaben. Erreicht man diese nicht, kriegt längerfristig ein anderer Kollege diesen Platz. Oft auch Gehalt gekoppelt mit Provisionsanteilen.
    b) nur durch Provisionen ein Einkommen erzielt.
    Da bei sog. Fondskonzepten ein großer Teil der Provision für den Verkäufer nach Abschluss anfällt, muss sich niemand wundern, dass dies dann auch gerne angeboten wird.
    Dies trifft auch auf Bausparverträge zu.
    Man muss sich also nicht wundern, wenn diese Finanzierungsvarianten stetig angeboten werden. Viele leben davon.
    Kompliziert wird die Sache dadurch, dass Ihr Berater meistens auch Verkäufer ist. Dadurch steht er in einem Interessenkonflikt. Denkt er zuerst an Sie, oder an sich selbst?
    Wenn nun behauptet wird, als könne man mit diesem Fondskonzept nichts verkehrt machen, dann könnte man ja logischerweise auch eine Garantie verlangen, bzw. der Anbieter könnte diese abgeben.
    Verweigert er dies, ist dies lediglich ein Beweis, dass er hinter seiner eigenen Behauptung nicht steht.
    Wenn Sie nun wie bei Ihrer Eingangsfrage zu vermuten ist, ein Sicherheitstyp zu sein scheinen, dann lassen gerade Sie die Finger von derartigen Lösungen.
    Es wurde oben ja schon darauf hingewiesen, dass wir im Moment historisch gesehen Superzinsen für Baufinanzierungen haben.
    Wenn es jemand damit nicht gebacken kriegt, wird es eh schwierig.
    Ich hoffe für Sie, dass es trotzdem klappt.
    Verlangen Sie ganz einfach auch eine ganz normale (stinklangweilige ;-)) Annuitätenfinanzierung. Informieren Sie sich vorher über die Angebote z.B. bei baugeld-vergleich.de . Dort bekommen Sie ein " Gefühl " für die jeweilige Zinssituation.
  7. Egal, ob das Anlageziel erreicht wird, oder nicht, zahlen müssen Sie

    Das hatte ich noch vergessen zu erwähnen.
    Sie haben ja schon selbst gerechnet. Mit Restschuld, etc.
    Im Moment ist es doch so, dass die Hoffnung, Sie könnten Ihre Finanzierung schultern, doch nur auf die erhofften Wertzuwächse aufgebaut. Fallen diese weg, zahlen Sie halt länger.
    Aber, noch ein Gedanke.
    Wenn die Schwiegereltern schon mit dem Hof haften würden (habe ich das richtig verstanden?) sollten Sie vielleicht mal anfragen (schwierig ;-)) ob dort nicht evtl. Bargeld zu wesentlich schlechteren Konditionen bei der örtlichen Genossenschaftsbank auf dem Festgeldkonto rumdöst ;-)..?
  8. das ist ignorant!

    Foto von Joachim Kaehler

    man kann doch nicht ewig gegen Fondsfinanzierungen wettern, nur weil es ein restrisiko gibt. in den letzten 50 Jahren ist jeder Templeton anleger jedenfalls über einen Zeitraum von 12 Jahren oder mehr immer besser gefahren als mit einer Tilgungshypothek oder einem bsv. egal welche zeitschiene sie dabei betrachten und abzüglich der spesen.
    übrigens gibt es bei Fonds auch schon eine eingebaute Garantie, aber die geht natürlich zu Lasten der Rendite. die Kosten bei Fonds sind übrigens einiges geringer als bei klv oder bausparverträgen.
    jede Rendite die über dem heutigen Zinssatz des Darlehens liegt, macht die Fondsfinanzierung günstiger als eine Tilgungshypothek.
    und wer nicht an eine langfristige Rendite von guten langfristig orientierten, weltweiten, lange am Markt bewehrten Fonds von 6 % glaubt, der hat irgendwann auch ein Problem mit seiner Tilgungshypothek, denn dann haben wir eine weltwirtschaftskrise.
    Banken legen einen übrigens Großteil ihrer gewinne auch in Fonds an. und das warum wohl? weil sie so unsicher sind oder wenig Rendite bringen vermutlich?
    Gruß joachim kähler
  9. nö, ignorant ist das nicht, eher Fakten

    Die derzeitige Krise der Bankenlandschaft ist ja zum großen Teil darauf zurückzuführen, dass das Vertrauen der Banken in die Mechanismen der Börsen zu groß gewesen ist. Das steht in allen Zeitungen und wird auch in den Medien ständig thematisiert.
    Unter dem Gesichtspunkt, dass manche Banken bzw. Bankengruppen auch massiv an diesem Spielchen mitgewirkt haben, muss eigentlich erstaunen, dass sie so reihenweise auf die Nase gefallen sind.
    Die Währungskrisen in Asien wurden durch Spekulanten ausgelöst, mit beträchtlichen Schäden. Auch jetzt hocken nach meiner Meinung überall nur noch Zocker. Die wissen nichts und können nix, sonst hätte man doch mit dem ganzen riesigen Zauberinstrumentarium (Computer, Elliott u. sonstige Wellen etc.) wenigstens einen Großteil des Crash's vorhersagen können.
    Das ging aber sehr gut, mit gesundem Menschenverstand.
    Den haben aber die meisten Leute, die hier einen Fall darstellen.
    Das Problem ist aber, die wissen es eigentlich, wollten aber sonst gerne etwas anderes glauben.
    Vor Jahren war die Lebensversicherung als Tilgungsträger " Der Renner" bei allen Glaubensbrüdern. Satte Provisionen und die Auffassung, dass nichts schiefgehen kann, da ja in den vergangenen zich-Jahren alles Super gelaufen sei.
    Nun, jetzt gibt es hier schon die ersten Anfragen, was zu tun sei, wenn die Versicherung um Nachschuss bittet, da die damalige (und für die Bedienung des Kredites wichtige) Ablaufleistung der LVAbk. nicht erreicht werde.
    Brauche ich noch weitere Argumente ...?
  10. jede Menge

    Foto von Joachim Kaehler

    das alles trifft auf den Templeton growth fund nicht zu! über einen Zeitraum von 10 Jahren waren bisher immer 10 % Rendite und mehr drin. alleine durch die anlagestrategie nur unternehmenswerte einzukaufen die unterbewertet sind. auch wurden die risikoaktien im Fonds schon lange (vielleicht zu früh) aus dem aktienbestand genommen.
    zur provisions- und Honorarberatung: ich stehe 28 Monate in der Stornohaftung. also wenn ich Schrott verkaufe, dann habe ich da überhaupt nichts von außer Arbeit. klar ist es einfach gem. Honorarvereinbarung zu beraten, denn der Vorteil ist, man kann es sich ganz einfach machen und immer die Tilgungshypothek anpreisen, weil ist halt das verständlichste und einfachste Geschäft.
    bitte verstehen sie mich nicht verkehrt, ich weiß nicht wie sie beraten, aber sicher wird es honorarberater geben, die sich das leben leicht machen, genauso wie es schwarze Schafe in der Provisionsberatung gibt.
    da brauchen wir uns nichts vorzumachen, wirklich kompetent sind nicht mal 10 % der am Markt beratenden.
    uns beide schließe ich mal bei den 10 % mit ein, obwohl wir verschiedene Wege gehen.
    liegt vielleicht auch ein wenig am altersunterschied? inovative Finanzierungsformen finde ich immer spannend, manche halt, wie die Fondsfinanzierung sehr Beratungsintensiv.
    aber jeder hat seine Vorlieben, für mich ist die Tilgungshypothek ja auch die zweitbeste Lösung, aber eben nur die zweitbeste.
    Gruß joachim kähler

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