Komisches Gefühl bei unabh. Finanzierungsberatung
BAU-Forum: Baufinanzierung

Komisches Gefühl bei unabh. Finanzierungsberatung

Hallo allerseits,
ich habe mal eine Frage zu den Modalitäten bei einer Finanzierungsberatung.
Wir sind an einem Objekt interessiert, und der Bauträger hat uns zu einem unabh. Immobilienfinanzierer geschickt (nicht verpflichtend).
Dieser soll nun mit uns klären, ob und wie wir uns das Objekt leisten können.
Was mir komisch vorkommt: Wir sollen zum ersten Beratungsgespräch sämtliche Unterlagen, von Gehaltsabrechnungen zu Steuerbescheiden, und Eigenkapitalnachweisen zwingend mitbringen.
Ich habe kein gutes Gefühl, meine komplette finanzielle Situation einem wildfremden offen zu legen, wenn es erstmal nur darum geht, das maximale Budget für ein Kaufvorhaben zu ermitteln.
Warum müssen wir alles beweisen? Dies kommt der Aussage gleich, dass uns der Berater als Lügner bezeichnet, denn wieso unterstellt er uns (meiner Frau und mir, beide Berufstaetig), dass wir ihm falsche Zahlen nennen würden?
Ist dies der normale Modus Operandi, oder sollten wir vorsichtig sein? Dies sind doch sehr kritische Daten, und er Baufinanzierer ist keine Bank, er muss sich nicht ans Bankgeheimnis halten.
Ich würde mich freuen, wenn sich jemand hier klärend dazu aüssern könnte.
Vielen Dank schon mal!
Michael
  • Name:
  • Michael Schlueter
  1. Finanzierungsberatung

    Damit soll sichergestellt werden, dass Sie auch tatsächlich an der Vermittlung eines Darlehens interessiert sind. "Wer sich die Arbeit macht und seine Unterlagen zusammenstellt, hat auch Interesse und ist nicht irgendsoein Wischiwaschi-Kunde, der nur Informationen absahnen will. "
    Es gibt tatsächlich Kollegen, die arbeiten so. Das sieht man auch auf vielen Websites. Oft muss man schon für ein erstes freibleibendes und unverbindliches Angebot die Hosen herunterlassen.
    Ich persönlich halte von solchen Praktiken nicht viel und würde es als Kunde auch nicht tun. So wie Sie als Kunde dem Berater Glauben schenken müssen, dass seine Aussagen korrekt sind, soll er auch Ihren glauben.
    Aber so halt jeder seine eigene Geschäftsauffassung.
    Beste Grüße
  2. Wo

    ist der Unterschied zwischen den Daten, die Sie dem Fi-Berater nur mündlich mitteilen, und denen, die er an Hand der Unterlagen feststellt.
    Personenbezogen sind beide und wenn Sie Ihre finanzielle Situation nicht offenlegen wollen, dann lassen Sie das Gespräch doch gleich.
    Da wird eine korrekte Beratung mit korrektem Ergebnis erwartet, aber die dafür notwendigen Daten sollen nicht gemacht werden.
    Verstehe das, wer will.
    Mir würde es übrigens eher komisch vorkommen, wenn ein Finanzierungsberater mich ohne Kenntnis der kompletten Daten beraten wollte.
  3. Die Daten hat man auch im Kopf ...

    Die Daten hat man auch im Kopf.
  4. Verstehe ich

    immer noch nicht.
    Wo ist der Unterschied zwischen "Hosen runter" mit Daten aus dem Kopf und Daten auf Papier?
  5. Ganz einfach ...

    Manfred. Ob ich mir 200.000 leisten kann, kann mir der Fi-Ber auch mit gerundeten mündlichen Angaben sagen, ohne dass er gleich sehen kann, was so alles in meinen Belegen drin steht.
    Sowas würde ICH erst hergeben, wenn ich ein annahmefähiges Angebot auf dem Tisch habe.
    Dass eine ZUSAGE erst nach Prüfung der Unterlagen möglich ist, sollte auch klar sein.
    Ich würde dem Fi-Ber agen, wenn er an mir seine Prov. verdienen will, muss er sich auch schon auf ein Risiko einlassen und einige Arbeit doppelt machen.
    Ist er dazu zu faul, ist er für mich nicht der richtige.
  6. Danke

    Hallo Herr Munder und Herr Peters,
    danke für Ihre Antworten. Wenn man Kunden von vornherein als "Wischi-Waschi" abstempelt und diese erstmal das Gegenteil beweisen müssen, habe ich schon keine Lust mehr, mich dort beraten zu lassen.
    Auf die Frage, "was ist der Unterschied zwischen mündlich und Belege" kann ich nur sagen  -  was soll ich von einer Person halten, die mir durch die Blume sagt, dass ich ein Lügner bin?
    Ich würde dann doch eher dazu tendieren, zu einem Berater wie Herrn Munder zu gehen, solange ich frei wählen darf.
    Belege kann ich gerne bringen, wenn es "Ernst" wird.
  7. anderer Vorschlag

    öffentliche Förderungen z.B. für Familien mit kindern, der KfW oder ähnliches gibt es auch und die gehören zu einer super Beratung einfach dazu. berücksichtigt dies der Berater ist er nicht nur an der eigenen Provision interessiert.
    also mal danach fragen, bevor man die hosen runter lässt.
  8. Irgendwie haben alle Recht.

    Es geht so oder so.
    Wenn beim ersten Termin alle Unterlagen vorhanden sind, dann kommt man schneller zu einem konkreten Ergebnis und Missverständnisse z.B. bei zu versteurndem Einkommen, ausreichender Eigenkapitalnachweis usw. werden vermieden.
    Andererseits ist es auch absolut verständlich, wenn du nicht gleich alles offenlegen willst solange du den Vermittler noch nicht kennst. Man muss ja auch erstmal schauen ob man zueinander passt oder nicht.
    Aber: Du bist der Kunde und du bestimmst wie es ablaufen soll.
    Und wenn du ein komsisches Gefühl hast, dann geh lieber zu einem anderen Vermittler. Vor allem wenn du den Eindruck hast, dass ein schneller Abschluss und der eigene Profit im Vordergrund stehen.
    Der Berater sollte sich Zeit nehmen und sich bemühen öffentliche Förderungen mit einzubauen.
  9. Und um das zu können

    Zitat: "Der Berater sollte sich Zeit nehmen und sich bemühen öffentliche Förderungen mit einzubauen"
    muss der Berater exakte Daten haben.
    Was spricht dagegen, alle Unterlagen mitzunehmen, das Gespräch zu beginnen, um dann im Verlauf zu entscheiden, ob genug Vertrauen da ist, die Daten preiszugeben?
    Passt einem die Nase nicht, kann man ja abbrechen ...
  10. Herr Doktor, ich habe Schmerzen, sag aber nicht wo

    und nackt untersuchen lasse ich mich auch nicht, da müssen Sie schon durch die Klamotten hindurchschauen.
    Nur wenn Sie den Krankheitsherd erraten habe, sage ich auch, ob es stimmt.
    Wer dies für eine blöde Geschichte hält, hat ... recht!
    Ich würde auch lieber zu einem Doktor gehen, der mir erst mal einen Sack voller Breitbandantibiotika mit gibt. Verklagen kann ich den später ja doch noch.
  11. Hmmm

    Herr Witzgall, bei Ihnen ist der Name wohl Programm? Wenn Sie nur Büttenreden beisteuern können, warten Sie wenigstens bis Karneval.
    Und Herr Peters, Ihre Aussage war doch  -  "wo ist der Unterschied zwischen mündlich und Belegen". Sollte doch heißen, "es gibt keinen Unterschied".
    Na, wenn es keinen Unterschied gibt, wozu soll ich dann Belege zeigen? Klassisches Eigentor.
    Naja, nicht umsonst hat ihre Branche einen schlechten Ruf.
    Leute wie Herrn Munder trifft man dort zu selten.
    Viel Spaß noch beim krebsen.
  12. Da wird der Witzgall jetzt aber zu Unrecht ...

    Da wird der Witzgall jetzt aber zu Unrecht in Schublade gesteckt in die er nicht reingehört
  13. Büttenreden

    halten eher die Finanzierungsberater, die ohne exakte Daten Finanzierungsvorschläge machen/Finanzierungspläne erstellen.
    @Fragesteller:
    Es ging Ihnen doch darum, Ihre persönlichen Daten nicht offen zu legen. Und da macht es für Sie keinen Unterschied, ob Sie (wenn ehrlich beantwortet) die Daten mündlich oder mit Belegen darstellen. Für den Finanzeirungsberater ist es wichtig zu sehen, ob im Netto-Einkommen z.B. Überstundenvergütungen enthalten sind, die nicht regelmäßig anfallen. (Bewertung für Landesförderung). Aus Belegen kann er dies erkennen, aus nur mündl. genanntem Durchschnittsnettoeinkommen nicht.
    Aber wenn Sie keine professionelle Beratung wünschen, sondern nur ein bisschen unverbindlich plaudern möchten ...
  14. unverbindlich

    Genau darum geht's.
    Und so lange keine Belege auf den Tisch kommen, bleibt auch das Beratungsergebnis unverbindlich. Wo ist das Problem?
    Der Berater weiß das und der Kunde auch.
    Eine vernünftige Finanzierungsberatung benötigt sowieso mehr als nur einen Termin. Wenn man sich natürlich die Zeit nicht nehmen will oder kann. Wie gesagt, so hat halt jeder seine eigene Geschäftsauffassung.
    Bzgl. Überstunden oder was auch immer: Ein erfahrener Berater weiß, wonach er fragen muss. Und der Kunde weiß auch, ob er Überstunden macht, oder Tandiemen erhält, oder nicht.
    Beste Grüße
  15. hmm2

    Alles (auch meine Büttenreden (auf Kasperlfragen Antwort ich schon mal so) ) unterschreibe ich mit meinem Namen. Hat unter 11 wohl einer vergessen. Feigheit, Absicht oder Zufall?
  16. was ist denn nun?

    Zitat: "Dieser soll nun mit uns klären, ob und wie wir uns das Objekt leisten können. "
    Wollen Sie nun, dass er soll, oder wollen Sie nicht?
    Wenn er soll, braucht er Fakten für die Bank, nicht für sich. Man möchte ja doch gerne ein Angebot haben, welches unverbindlich hinsichtlich jeglicher Verbindlichkeit sein sollte und trotzdem verbindlich, falls man nach Prüfung weiterer unverbindlicher Angebote auf gute Konditionen pochen möchte.
    Wenn er nicht soll, dann lassen Sie es doch einfach.
    Der normale Modus Operanti (oder wie das Zeug heißt) wäre dann, mit Hilfe der alten Schulhefte die Grundrechenarten nochmal verinnerlichen und selber rechnen. Das geht ganz einfach und im Internet gibt es 1000te von Hinweisen und Hausfrauen, welche prima Tipps geben (wenn das Faxgerät funktioniert)
    Wenn Sie sich aber selber nicht trauen sollten ... dann wäre dieses Forum aber auch nicht so toll geeignet.
  17. noch einmal ernsthaft zum Thema unabhängige Finanzierungsberatung

    Hallo Herr Schlüter,
    ich würde exakt genauso vorgehen wie Ihr Finanzierungsberater und finde daher auch dass Sie ihn zu Unrecht vorwerfen er traue Ihnen nicht.
    Es ist sogar vielmehr seine Aufgabe, ja seine berufliche Verpflichtung sich von Anfang an mit Ihren Dokumenten auseinanderzusetzen wenn seine Beratung wirklich Hand und Fuß haben soll.
    Wenn Sie Vertrauen zu ihm haben sollte er dieselbe Auskunftsberechtigung genießen wie die Bank die Sie ggf. als Alternative für Ihr Finanzierungsvorhaben ansehen der Sie ja auch Ihre Dokumente aushändigen würden. Wenn das Vertrauen nicht da ist sollten Sie auch keine Geschäftsverbindung zu ihm aufnehmen.
    Das 'ihm' ist hier geschlechtsneutral gemeint und unterstellt keineswegs dass es sich um einen Mann handeln muss (nur zur Klarstellung).
    Nur ein Beispiel unter Hunderten:
    Überstundenvergütungen werden von Banken unterschiedlich angesetzt. Wenn Ihr Finanzierungsberater also prüfen möchte ob Ihr Finanzierungsvorhaben bei einer speziellen Bank gelingen kann muss er sich ein Bild davon machen ob derartige variable Vergütungen auf Ihrer Gehaltsabrechnung auftauchen.
    Es kommt in unserer Branche leider sehr häufig vor dass Finanzierungskonditionen in Aussicht gestellt werden ohne Überprüfung der Finanzierungskriterien, d.h. dem Kunden wird ein 'Top-Zins' in Aussicht gestellt ohne Sicherheit dass der ausgesuchte Anbieter auch tatsächlich diese Kondition stellt. Ein seriöser Finanzierungsvermittler wird daher erst prüfen und darauf basierend unter den infrage kommenden Anbietern einen attraktiven auswählen.
    Dafür sollten Sie ihn wirklich nicht abstrafen.

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