BSV und LV in Finanzierung einbauen
BAU-Forum: Baufinanzierung

BSV und LV in Finanzierung einbauen

Hallo, ich (26) bin verheiratet und bekomme dieses Jahr Nachwuchs. Wir spielen schon länger mit dem Gedanken, in den nächsten Jahren ein Haus zu kaufen. Nach unserer Einschätzung müssten wir in unserer Gegend 150-200.000 € für ein passendes Objekt bezahlen, Nettoeinkommen liegt bei 2500 €.
Um vorher etwas Eigenkapital speziell fürs Haus aufzubauen, haben wir uns beraten lassen und haben jetzt (leider?) 2 Verträge am laufen:
1. Ein Bausparvertrag über 50.000 €, 40 % Mindestansparsumme, aktueller Kontostand erst ~1500 €, Einzahlung monatlich 100 €, Darlehenszins 2.95 %
2. Eine Fonds-Lebensversicherung, Einzahlung monatlich 150 €
Hier sollte also das komplette Bankdarlehen auf einmal abgezahlt werden, wenn die Versicherung ausläuft.
Ich habe natürlich auch schon viel negatives über diese Pläne gehört, vor allem über das Risiko bei dieser Lebensversicherung.
Gestern habe ich mich von meiner Bank beraten lassen. Der Berater sagte, ich sollte optimaler Weise eine Vollfinanzierung bei der Bank machen, im Gegenzug in den BSV nur noch die VL anlegen und in die LVAbk. nur noch den Beitrag für eine reine Risikoabsicherung zahlen.
3 Berater  -  3 komplett unterschiedliche Meinungen und jeder ist sich absolut sicher, die optimale Lösung zu kennen.
Ich blicke mittlerweile gar nicht mehr durch.
Kann man Grundsätzlich was dazu sagen, oder kann man sich irgendwo kompetent und neutral beraten lassen?
  • Name:
  • Rob
  1. BSV und LV in Finanzierung einbauen

    Hallo Rob,
    es ist schon himmelschreiend, was so alles für'n Mist verkauft wird.
    Hier meine Meinung zur Tilgung über LVAbk.

    Zum Thema Bausparvertrag: Mit einer Einzahlung von mtl. 100 € benötigen Sie ca. 15 Jahre, um den BSV zuteilungsreif zu bekommen. Wenn schon Bausparen, dann relativ zugügig ansparen. Wobei ich der Meinung bin, lieber ohne Bausparer und das Eigenkapital anders aufbauen.
    Tun Sie sich, Ihrer Familie und vor allem Ihrem Nachwuchs einen Gefallen und Tilgen von Anfang an und das, so viel Sie können.
    Eine private Baufinanzierung sollte meiner Meinung nach aus Zins und Tilgung (+ kostenloser Sondertilgungsoption) bestehen und sonst gar nix. (Außer man hat bereits Verträge mit einem stattlichen Guthaben, die in absehbarer Zeit auslaufen)
    Wer es sich leisten kann, der kann eine schnell angesparte Niedrigzinsvarinate eines Bausparvereins hinzunehmen. Die muss aber dann auch schnell getilgt werden, deshalb der Zusatz, wer es sich leisten kann.
    Beste Grüße

  2. Hallo Bernd, erstmal danke für die Antwort. Ich ...

    Hallo Bernd, erstmal danke für die Antwort.
    Ich genau diese Antwort befürchtet! Ich bin jetzt auch eher der Meinung, dass man eine solche LVAbk. bestenfalls nebenbei (wenn man es sich leisten kann) laufen lassen sollte, um ggf. nach Ende einer Zinsbindung eine Sondertilgung leisten zu können.
    Natürlich ist mir klar, dass der BSV mit 100 € monatlich in absehbarer Zukunft nicht zuteilungsreif wird. Wir sparen auf einem alten Postsparbuch (3000+) zusätzlich an was wir können, z.B. Teile von Urlaubs- und Weihnachtsgeld (Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld), Steuerrückzahlungen etc. Dieses Geld könnte mal als Sonderzahlung in den BSV fließen, damit er zuteilungsreif wird.
    Also vergesse ich wohl die LV.
    Ob es Sinn macht, den BSV mit einzubauen hängt dann also davon ab, ob Rückzahlung von min. 250 € monatlich (so verstehe ich die Bedingungen) neben dem Bankdarlehen noch zu bewältigen sind!?
    Gruß
  3. Baufinanzierung ohne Eigenkapital mit vorhandenen Verträgen

    Hallo Rob,
    zunächst einmal: 3 Berater  -  3 Meinungen
    das ist doch überall so. Ob Ärzte, Steuerberater oder wer auch immer, Sie werden immer erleben dass Sie mit verschiedenen Lösungen und Einschätzungen konfrontiert werden. Natürlich steht im ein oder anderen Fall das schlichte Interesse dahinter etwas zu verkaufen, aber selbst wenn nicht werden Sie niemals eine einhellige Lösung finden.
    Konkret:
    Ob es sich lohnt den Bausparvertrag weiter anzusparen und dafür im Gegenzug in Ihre Baufinanzierung ohne Eigenkapital einen Finanzierungsteil (50.000 €) tilgungsfrei zu stellen kann man heute nicht beurteilen weil weder Sie noch ich noch sonst wer wissen kann wie hoch das Zinsniveau zum Zeitpunkt der Zuteilung ist. Wenn Sie sich von der Bausparkasse genau ausrechnen lassen wann der Bausparvertrag zuteilungsreif sein wird kann man mathematisch exakt ausrechnen wie hoch das Zinsniveau zum Zuteilungszeitpunkt sein müsste damit sich die Zinsersparnis durch den günstigeren Bausparzins rechnet.
    Ob es sich lohnt die Fondsgebundene Versicherung in gleicher Form einzusetzen hängt wiederum davon ab ob die Nachkostenrendite Ihrer Fonds-LVAbk. höher oder niedriger als der Effektivzins Ihrer Baufinanzierung ist wobei der enthaltene Risikoschutz aus der Prämie fiktiv herauszurechnen ist. Je nach Gesellschaft (Kostenstruktur) und den hinterlegten Fonds kann die Nachkostenrendite bei 3 % oder auch bei 8 % liegen.
    Kurz gesagt: Komplexe Situationen kann man nicht mit Pauschalurteilen bewältigen. Tendenziell sehe ich die Dinge so wie mein Vorredner aber es handelt sich bei Ihnen nicht um Neuabschlüsse, sondern um bereits laufende Verträge wo schon die Abschlusskosten im wesentlichen bezahlt sind.
    Als ersten klärenden Schritt würde ich mir an Ihrer Stelle von der Bausparkasse einen genauen Zahlungsplan (Einzahlungsphase, Zuteilungsphase und Tilgungsphase) erstellen lassen und von der Lebensversicherungsgesellschaft eine Hochrechnung auf Basis unterschiedlicher Fondsrenditen (z.B. 2 %, 4 %, 6 %, 8 %). Dann schauen Sie sich die Vergangenheitsrendite der Fonds an um einen Ansatz zu finden mit welcher Rendite Sie langfristig rechnen dürfen.
    Dann haben Sie zumindest alles getan um eine solide Entscheidungsgrundlage zu finden. Ob es die richtige ist wird sich dann herausstellen wenn die Verträge zuteilungsreif sind bzw. auslaufen.

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