Eigenkapital vs. Bankeinschätzung
BAU-Forum: Baufinanzierung

Eigenkapital vs. Bankeinschätzung

Hallo Forum!
In der kommenden Woche werden wir ein Grundstück zu 180.000 € erwerben, Notartermin ist am Dienstag, 11.11.. Das Grundstück wird zu 100 % aus Eigenmitteln finanziert, Fremdmittel sind nicht nötig. Die Summe aus Kaufpreis und Notar- und Steuerkosten zehrt unsere Eigenmittel zu 100 % auf. Parallel laufen akut mehrere Anfragen zu Darlehen bei unterschiedlichen Anbietern. Die Kosten des ab Januar auf dem Grundstück zu errichtenden Einfamilienhaus belaufen sich nach derzeitiger Aufstellung auf 213.000 € inkl. aller Nebenkosten. D.h., dass das beantragte Darlehen bei 220.000 € zu 15 Jahren fest an die unterschiedlichen Anbieter ging.
Nun wird es drollig: Einer der Hyp-Anbieter erklärte mir heute, dass wir ja ja nun mit "heruntergelassenen Hosen" und ohne Eigenmittel dastünden, was die Finanzierung erheblich erschwere wenn nicht unmöglich mache. Mein Hinweis, dass wir ab kommender Woche ein Grundstück (dessen Wert übrigens nicht bei 180.000 € sondern laut Bodenwert der Gemeinde bei 218.000 € liegt, Wertgutachten liegt vor) unser eigen nennen werden, beeindruckte den guten Mann nicht im Geringsten, er gehe nun von Null Eigenkapital aus.
Was soll denn das? Ist das üblich? Darf ich damit rechnen, dass mir die parallel angefragten Banken mit ähnlichen Mätzchen kommen?
  • Name:
  • Udo
  1. PS: Da fällt mir noch ein ...

    PS: Da fällt mir noch ein das gemeinsame monatliche Nettoeinkommen unseres 3-Personenhaushalts liegt bei gut 5.000 €. Aus steuerlichen Gründen (ich bin selbständig) bin ich alleiniger Darlehensnehmer und bin auch im Grundbuch alleine enigetragen.
    • Name:
    • Udo
  2. Nö, zumindest bei uns

    ist das nicht üblich (Laie).
    Ich habe eine ähnliche Situation (mit geringeren Summen was das Grundstück anbelangt). Ich habe einfach alle überschlägigen Kosten in eine zeitbezogene Kostenrechnung gebracht:
    • Was kommt in den nächsten zwei Jahren an Finanzierungsbedarf auf uns zu (Fixpunkte z.B. Grundstückskauf) und
    • Was haben wir derzeit an Eigenkapital, was werden wir zurzeit der 'Fixpunkte' voraussichtlich an EKAbk. haben und was können wir in Zukunft an Einkünften zu erwarten?

    Keines der Institute hat sich da auf irgendeine Weise gesperrt. Aus der Planung ist klar ersichtlich, was von unserem Eigenkapital auf welche Weise in das Gesamtprojekt 'Hausbau' einfließt, also nicht nur den Bau für sich berechnet. Über die wahren Motive des Instituts könnten vielleicht die Fachleute spekulieren ...
    Herzliche Grüße,

  3. Unüblich

    Foto von Oliver Kettig

    Hallo,
    stimme meinem Vorredner zu: Das Verhalten "Ihres" Möchteungern-Bankers ist unüblich. Sie können eher damit rechnen, dass Sie angesichts der Rahmenbedingungen mehr als freundlich behandelt werden.
    Einen Wermutstropfen sehe ich aber in Ihrem Konstrukt: Wenn Sie in der eigentlichen Bauphase wirklich über keinerlei Eigenmittel mehr verfügen, dann kann es recht nervig werden, da Sie für jede Rechnung (Hausanschlüsse, Baumarkt, ...) Geld von der Bank anfordern müssen. Wenn dann die Auszahlungen nicht mit den bankintern vorgesehenen Bautenständen übereinstimmen, kann es schwierig werden. Wir haben in der Bauphase versucht, einen gewissen Puffer an Eigenmitteln zu behalten, aus dem wir schnell (Skonto!) Rechnungen bezahlen konnten, um den Puffer dann nachträglich aus dem Kredit wieder zu füllen.
    Grüße
  4. Ihr Hypo-Banker ist eine Pfeife

    Ihr Gesamtinvestment sieht doch so aus.
    400 000 € Gesamtkosten . /. 180 000 € Eigenkapital (Grundstück)
    = 220 000 € Fremdmittelbedarf.
    Also wo liegt da das Problem?
  5. Sehe ich auch so:

    Wenn Sie bei der Bank bleiben wollen suchen Sie das Gespräch mit dem Vorgesetzten des "Beraters". Ich denke das Sie dort ein offenes und interessiertes Ohr finden werden.
    Ansonsten gilt: Auch andere Mütter haben schöne Töchter!
  6. Verwechslung

    Hallo,
    vielleicht wurde Eigenkapital mit Liquiden Mitteln verwechselt ...
    Viele Grüße
  7. Des Pudels Kern ...

    Des Pudels Kern ist derweil entdeckt. Zunächst mal vielen Dank für die Antworten. Die Bank, so hat sich nun herausgestellt, hat kalte Füße bekommen. Der Casus Knackus ist, dass ich nicht angestellt, sondern selbständig bin. Anstatt nun klar zu sagen, dass man Darlehen an Selbständige bzw. Freiberufler ungern bzw. überhaupt nicht vergibt, hat das "Institut" sich zu diesem hanebüchenen Unfug herabgelassen und den Mitarbeiter mit diesem Quark geimpft. Kein gutes Zeugnis.
    Ich habe heute ein Alternativangebot zu 4,03 % eff. auf 15 Jahre bei 3 % Tilgung und max. 10 % Sondertilgung bekommen. Mit klarer Zusage, dass es keine Rolle spielt ob ich selbständig oder angestellt sei. Ist das angemessen? Leider sind ja in der verg. 3 Wochen die Zinsen erklecklich gestiegen und ich befürchte, dass die EZB Anfang Dezember den Leitzins um 0,25 % anhebt. Da drängt die Zeit ein wenig.
    • Name:
    • Udo
  8. Tja, lieber Hartz IV, als selbständig

    das hat wenigstens was regelmäßiges.
    Vorsicht! Ironie!
  9. Nur ein Angebot?

    Wir haben bei teils schlechteren / teils bessern Voraussetzungen (Finanzierungsbedarf 67 % / 8 Jahre) ein Darlehen von ungefähr 3.7 % bekommen. Da konnte wir aber einen Beamtenjob in die Waagschale werden. Wenn Sie als selbstständiger ein Angebot von 4 % bekommen haben, klingt es für mich nicht schlecht.

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