Ungeplantes Rohr ist im Weg
BAU-Forum: Fertighaus

Ungeplantes Rohr ist im Weg

Bisher waren wir so glücklich und zufrieden mit unserem Bau  -  aber jetzt gehen die ersten Probleme los. :-(

Wir haben den Grundriss sehr akribisch geplant, haben z.B. die geplanten Möbel im Maßstab eingezeichnet und Türen und Fenster so ausgerichtet, dass der Schrank / das Sofa / das Bett auch entsprechend Platz findet an der geplanten Stelle. Klar räumt man im Laufe der Zeit auch mal um, aber viele Dinge  -  gerade Schränke und Regale  -  haben ja oft einheitliche Maße. Ich wollte nur sicher stellen, wenn ich an diese Wand ein 80 cm breites Regal oder Schrank stellen möchte, dass die Wand dann nicht nur 77 cm breit ist, weil eine Tür oder ein Fenster im Weg ist.

Auch bei der Planung des HWR haben wir kräftig rumgefeilt und optimiert, bis Luft-Wärme-Pumpe, Wasserspeicher, Ausgussbecken, Schaltschrank & Co. einen möglichst optimalen und raumsparenden Platz gefunden hatten, so das z.B. auch ein Wäscheständer oder eine kleine Werkbank noch Platz finden. Auch die Leitungsrohre und vor allem die großen Lüftungsrohre der Wärmepumpe waren im Grundriss mit eingezeichnet, da diese ja mitunter auch nicht unerheblich im Weg sein können (immerhin nur im HWR).

Mittlerweile steht der Rohbau, Heizung und Lüftung sind installiert  -  und auf einmal haben wir ein dickes Lüftungsrohr von gut 25 cm Durchmesser in der Speisekammer, wovon nie zuvor die Rede war und das auch auf keinem Grundriss eingezeichnet war oder uns gegenüber je erwähnt wurde. Und ja, ich habe auch die Speisekammer genau geplant, gerade weil dort neben unserem Gefrierschrank auch noch einige Regale Platz finden sollen. Und auch hier habe ich genau darauf geachtet, wie groß z.B. die Regale sind, in welche Richtung die Türe öffnet, habe entsprechend die Türe sogar im Grundriss noch mal etwas verschoben, damit daneben noch ein Regal hinpasst, und genau in DIESER Ecke habe ich jetzt ein dickes fettes Rohr! Blöder hätte man das echt nicht platzieren können.

Ich meine, wenn die vorher mal mit uns geredet hätten, hätte man das noch lösen können. Ich bin sicher, dass man das Rohr genauso gut einen Meter weiter in einer anderen Ecke der Speisekammer hätte verlegen können, und neben dem Gefrierschrank z.B. hätte es mich überhaupt nicht gestört, weil das ohnehin eine "tote Ecke" ist, die ich nicht nutzen kann. Aber nein: Mitten rein in meine Stellfläche!

Mich ärgert das gerade tierisch. Über solche Installationen müssen wir als Bauherren doch aufgeklärt werden, oder? Was machen wir jetzt? Die werden wohl kaum die Lüftungsinstallation jetzt noch ändern können, das Ding ist bereits in Betrieb. Wisst ihr, welche Rechte und Ansprüche ich in so einem Fall habe? Mich ärgert das grad kolossal. Die Speisekammer ist eh so winzig, da ist jeder Zentimeter Stauraum wertvoll. Zumal wir keinen Keller haben. Ich geb mir hier Mühe und plane alles millimetergenau, und dann hauen die mir da mal eben ungefragt so"n Rohr in die Ecke.

Werde nächste Woche natürlich das Gespräch mit dem zuständigen Bauleiter bzw. dem Projektleiter suchen, aber bin vorab durchaus dankbar für Tipps bzgl. rechtliche Situation oder Möglichkeiten (Preisnachlass, Nachbesserung, was auch immer). Danke.

  1. Schwund ist überall

    Soso, sie haben also die komplette Hauseinrichtung schon vor dem Rohbau fertig geplant ... Und wer hat die Leitungsführung für Abluft, Zuluft und Abwasser geplant? Sie wussten doch, dass irgendwo auch noch Lüftungsleitungen langlaufen werden, oder? Haben Sie denn ihre Möbelplanung komplett an die Hausbaufirma weiter gereicht mit der Auflage, dass diese zwingend bei der Haustechnikplanung zu berücksichtigen sei?

    Die einfachste Lösung ist ja wohl, dass die Leitung umverlegt wird und sie selbst die anfallende Handwerkerstunde extra zahlen, denn grundsätzlich werden in Nebenräumen die Möbel nach der Installation ausgerichtet und nicht umgekehrt.

    Wenn Sie hier schon überall Regale im Rohbaustadium eingeplant haben, dann ist das IHR Problem. SIE hätten ja auch selbst fragen können, ob da noch Lüftung oder Abwasser langführt in der Besenkammer/Speisekammer! Warum soll da jetzt der Bauleiter oder der Haustechniker Schuld sein? Woher soll der Haustechniker IHRE Regalplanung kennen oder erahnen und dann berücksichtigen?

  2. "Erahnen" muss hier niemand was und ...

    "Erahnen" muss hier niemand was und Zynismus ist hier bitte auch nicht angebracht. Mag sein dass das bei anderen Projekten anders gehandhabt wird, Freunde von uns bauen gerade konventionell und wissen noch nicht mal, wie das Bad aussehen soll, während der Rohbau schon steht. Da werden Installationen und teilweise sogar Fenster noch nachträglich geplant, und wenn man dann feststellt, dass es nicht mehr passt, hat man halt Pech. MEINS wäre das nicht. Ist u.a. ein Grund, warum wir uns für einen Fertighaus-Anbieter entschieden haben. Ich wollte schon im Vornherein ganz genau wissen, was wir bekommen. Und ja, auch die komplette Haustechnik wurde von Anfang an berücksichtigt und mit uns besprochen. Sogar jede einzelne Position von ZU- und Abluft (Zuluft, Abluft)-Auslässen war eingezeichnet. Und wie gesagt, auch die Verteilung der Installation im HWR wurde auf unseren Wunsch noch mal angepasst. Dass man die entsprechenden Installationen im HWR sehen wird, war selbstverständlich klar, dafür ist dieser Raum ja auch da. Von der Speisekammer war aber keine Rede, die befindet sich noch nicht mal in der Nähe des HWR. Und woher soll ich als Bauherr und Laie bitte wissen bzw. damit rechnen, dass auch dort sichtbare Installationen vorkommen können, wenn mir das keiner sagt? Wir sind ja sogar darauf hingewiesen worden, dass bestimme Installationen z.B. in einer Außenwand nicht möglich sind oder dass für andere Installationen (etwa Unterputzspülkasten) eine Wandaufdoppelung nötig ist, eben damit man sie nicht sieht. Betrifft übrigens auch die Speisekammer: Nebenan ist das Gäste -WC, damit der Spülkasten nicht unschön in die benachbarte Speisekammer ragt, ist die Wand hier entsprechend verbreitert worden. DA achten sie drauf, aber dass an anderer Stelle plötzlich ein 30 cm-Rohr durch den Raum läuft, sowas muss man natürlich nicht dazu sagen.

    Wenn ich in ein fertiges Haus einziehe, passe ich meine Möblierung den gegebenen Raumumständen an, ja. Aber wenn ich selbst ein frei geplantes Haus baue, für dass ich auch noch ein Schweinegeld zahle, dann erwarte ich, dass das Haus nach meinen Wünschen gebaut wird und sich meinem Möblierungsbedarf anpasst, und nicht umgekehrt! Wie gesagt, man hätte einfach mit uns reden können, dann hätte man auch für dieses Rohr eine Lösung bzw. einen weniger störenden Platz gefunden.

    Im übrigen haben wir unsere Möblierungswünsche tatsächlich vorher mitgeteilt. Gerade bei der Speisekammer habe ich noch mal extra darum gebeten, dass die Türe weiter nach rechts verschoben wird, damit ich daneben noch ausreichend Platz für ein Regal habe. Das habe ich bei den Planungen dazu gesagt! Wenn der Bauherr also schon solche expliziten Wünsche mitteilt, muss man sich nicht darüber wundern, dass Beschwerden kommen, wenn an der vorgesehenen Wand dann plötzlich ein Rohr verläuft.

    Aber es bringt nichts, sich jetzt hier darüber zu streiten, wie detailliert ich mein Haus planen darf oder nicht. Ich werde mit dem Projektleiter darüber reden, ob es prinzipiell möglich ist, das Rohr noch mal zu verlegen, aber die dadurch entstehenden Kosten werde ich sicher nicht selber tragen.

  3. aber die dadurch entstehenden Kosten werde ich sicher nicht selber tragen.

    Foto von Josef Schrage

    woher wissen Sie das jetzt schon? Oder ist der Wunsch der Vater des Gedankens ...

    Wenn ich das lese: "Das habe ich bei den Planungen dazu gesagt! "

    Alles haben Sie "akribisch geplant" hätten Sie das doch genau so "akribisch" mitgeteilt und nicht nur "gesagt" hätten Sie jetzt womöglich kein Problem mit Ihren "Rechte (n) und Ansprüche (n) ".

    Gruß

  4. Kulanz

    Da können Sie nur auf Kulanz hoffen, dass Ihre Baufirma das Rohr umverlegt ohne die Kosten dafür extra abzurechnen, denn (ohne ihren Vertrag zu kennen) gehe ich mal davon aus, dass die Firma eine solche Anpassungsleistung nicht schuldet und dass die Montage des Lüftungsrohres an der jetzigen Stelle auch keinen Mangel darstellt, der Mängelbeseitigungsansprüche rechtfertigen würde.

    Freundlich, freundlich, freundlich  -  Wer freundlich ist kommt weiter! (... um es mit Sascha Grammel zu sagen!)

    "Aber wenn ich selbst ein frei geplantes Haus baue, für dass ich auch noch ein Schweinegeld zahle, dann erwarte ich, dass das Haus nach meinen Wünschen gebaut wird und sich meinem Möblierungsbedarf anpasst, und nicht umgekehrt! "

    Für unser Anspruchsdenken sind wir Deutschen nicht unbedingt beliebt! Vergessen Sie dabei aber nicht ein wenig, dass Sie für IHR vieles Geld auch eine Menge Gegenwert bekommen? Die Rechnung heißt doch bei den meisten Bauherren viel Geld = viel Haus zum KLEINEN Preis und nicht viel Geld = NORMALER BAU + viel SERVICE.

    Die meisten unserer Großeltern hatten mit Mitte/Ende 30 noch kein eigenes Haus und 2 Autos vor der Tür! Für uns ist Wohlstand leider schon eine Selbstverständlichkeit. Denken Sie da mal ab und an dran!

    "leben" und "leben lassen"  -  das sollte auch für unseren Umgang mit dem Handwerker gelten.

  5. Wir haben den Grundriss sehr akribisch ...

    Foto von wiki

    Wir haben den Grundriss sehr akribisch geplant, .. dann wäre das Rohr doch jetzt nicht im Esstisch ... oder?
  6. Korrekt: Wir haben tatsächlich jeden Raum ...

    Korrekt: Wir haben tatsächlich jeden Raum und jedes Rohr (von dem wir wussten!) sorgfältig geplant. Ist das eigentlich so schwer nachvollziehbar, dass einem ein 30 cm-Rohr an der falschen Stelle einfach auch mal im Weg sein kann? Dass solche Installationen unumgänglich sind, ist klar, aber wenn man vorher drüber redet, kann man vieles doch noch optimieren und weniger störende Positionen wählen. Das ist doch alles, was ich hier sage: Ich ärgere mich, dass ich hier nicht mit einbezogen wurde. Ist ja nur mein Haus, ne? Wo bitte ist denn das Problem, den Bauherren auch bei der Planung der Hausinstallation zu involvieren, anstatt ihm einfach irgendwo irgendwelche Rohre vor die Nase zu knallen?

    Btw: Nein, wir kaufen nicht viel Haus für wenig Geld, sondern eher viel Haus für viel Geld. Das Angebot am Häusermarkt ist ungefähr so breit wie am Automarkt, und es macht durchaus einen Unterschied, ob man einen Mercedes kauft oder einen Dacia. Ein Mercedes-Kunde mag sicher noch mal andere Ansprüche an Service und Qualität stellen.

    Ich für meinen Teil finde es sehr bedauerlich, wenn ich als Kunde mit meinen Problemen und Wünschen nicht ernst genommen werde. Diese Einstellung ist mir aus anderen Branchen auch gänzlich unbekannt (nicht zuletzt in meinem eigenen Job gilt der Kunde immer noch als König, und ich müsste mich ziemlich warm anziehen, wenn ich auf eine Kundereklamation mit einem "Seien Sie mal froh, dass nicht mehr passiert ist. " reagieren würde ...).

    Morgen findet eine Interessenten-Begehung in unserem Haus statt und wir werden uns als strahlende, zufriedene und freundliche Referenzkunden präsentieren, und am Montag dann  -  ganz genauso freundlich  -  mal klären, was denn nun aus dem ungeliebten Rohr werden soll ...

    Im Übrigen bin ich nicht so sicher, ob eine unangekündigte Installationen, die nachweislich Stellfläche versperrt, nicht doch als "Mängel" gilt. Ich frage mich wirklich, ob das branchenüblich ist, dass man einem Bauherrn einfach ohne Abstimmung irgendwo irgendwelche Leitungen vor die Nase setzen darf. Jede Steckdose, jeder Lichtschalter wird vorher sorgfältig geplant, wir durften sogar die Breite und Farbe der Fliesenfugen und die Größe der Schraubenabdeckungen an unserer Treppe auswählen (kein Witz!), aber ein 30 cm-Rohr soll irrelevant sein? Sorry, aber diese Logik kann ich nicht nachvollziehen.

  7. und?

    Was Spruch die Firma zu ihrem Problemrohr? Kann/will und wird sie es kulanter Weise umbauen?
  8. Da bewahrheitet sich ein alter Maurerspruch: ...

    Foto von wiki

    Da bewahrheitet sich ein alter Maurerspruch: "Ein Millimeter und ein Kilometer sind kein Maurermaß! "
  9. Ein Umbau ist leider nicht mehr ...

    Ein Umbau ist leider nicht mehr möglich, bzw. wäre mit einem unverhältnismäßigen Aufwand verbunden (Estrich aufmeißeln, Zimmerdecke demontieren, etc.) und würde den gesamten Baufortschritt verzögern, was natürlich auch nicht in unserem Interesse ist. Hatte so etwas ja ehrlich gesagt schon befürchtet ...

    Tatsache ist: Bis zur Festlegung der gesamten Ausstattung, die gemeinsam mit uns geplant wurde, war dieses Rohr in den Hausplänen noch nicht verzeichnet gewesen und die finalen Pläne haben wir nicht mehr zu Gesicht bekommen, sodass wir also auch keine Chance hatten, gegen die geplante Installation noch rechtzeitig Einspruch zu legen. Es wäre nämlich VOR Baubeginn tatsächlich recht problemlos noch möglich gewesen, das Rohr zu verlegen. Aber uns fragt ja keiner, und jetzt ist es drin. Wir haben uns jetzt mit dem Bauanbieter auf einen Preisnachlass geeinigt  -  Höhe steht allerdings noch aus. Wie ich nun mein Stellplatzproblem löse, weiß ich natürlich trotzdem noch nicht ...

    Nun ja, hoffen wir, dass das alles ist, was wir an Problemen mit unserem Hausbau haben. Im Großen und Ganzen können wir uns ja bisher wirklich nicht beklagen, das gebe ich zu ...


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