Parkett kleben oder schwimmend verlegen. Klick oder Nut und Feder
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Parkett kleben oder schwimmend verlegen. Klick oder Nut und Feder

Hallo zusammen,
wir suchen z.Z. Parkett für unseren Neubau. Nach diversen Beratungsgesprächen bin ich nun völlig verwirrt. Welche Parkett- und Verlegeart ist die qualtativ beste bzw. für eine normale Nutzung im Wohn- / Esszimmer (Wohnzimmer, Esszimmer) geeignet?
Wir hatten uns zu nächst für Fertigparkett mit Klicktechnik und eine schwimmende Verlegung entschieden. Nun hat mir ein Berater mitgeteilt, dass dies die qualtativ schlechteste Variante sei. Die Klickverbindung würde durch den Druck von Möbeln und der täglichen Belastung (3 Personen Haushalt) auseinander gehen. Besonders bei späteren abschleifen durch die Maschine würden diese Verbindungen wieder aufgehen.
Auch eine schwimmende Verlegung ist nicht zu empfehlen, da auch hier ein maschinelles Aufarbeiten nicht möglich sei. Angeblich würden 80 % aller Parkettprofis Nut- / Federsystem zum Verleimen und eine verklebte Verlegung bevorzugen und durchführen.
Jetzt die Frage an die Profis: Hat der Mann recht? Oder wollte er mir nur etwas aufschwatzen? Fa. verkauft kein Klciksystem!
  1. Kein Experte zu finden?!?!

    Hallo,
    ich hatte gehofft jemand könnte mir Tipps geben!
  2. dann will ich mal

    Die qualitativ allerbeste Verlegeart ist natürlich das klassische genagelte Parkett mit Massivholz nicht unter 22 mm, schräg in der Nut genagelt auf einer Lattenunterkonstruktion.
    Das ist aber eine typische Klugsch.. -Antwort, denn im Neubau kommt das natürlich kaum in Frage.
    Die beste Variante im Neubau  -  da gebe ich Ihrem Experten recht  -  ist ein vollflächig verklebtes Parkett. Der vollflächig verklebte Boden hat nicht die unangenehmen Trittschalleigenschaften von schwimmend verlegtem Parkett und kann, falls es sich um Massivparkett (und nicht um Fertigparkett mit einer nur dünnen Edelholznutzschicht handelt) mehrfach geschliffen und wieder oberflächenbehandelt werden. Ein guter Parkettleger kann einen solchen Boden ohne die Metall-Leisten zwischen den Zimmern legen, indem er einfach einen Parkettstab quer legt  -  sieht viel schicker aus. Ich würde eine Dicke von nicht unter 14 mm empfehlen.
    Nach der Entscheidung für die vollflächige Verklebung müssen Sie zwischen Massiv- und Fertigparkett wählen. Meine Präferenz für Massivholz haben Sie schon rausgehört, das gilt allerdings mit Einschränkungen: Manche Holzsorten (Buche vor allem) zeigen ein größeres Schwindverhalten als andere und bilden, falls sie massiv eingebaut werden, größere Fugen als z.B. ein Eichenboden. Von den in Nut und Feder verleimten schwimmenden Böden an fugenloses Parkett gewöhnte Kunden empfinden solche Fugen oft als Mangel; bei einer Wahl für Buche würde ich zur Minimierung der Fugenbildung zu einem Fertigparkett mit quer zur Nutzschicht verleimten Gegenzug raten, da hier das Schwindverhalten deutlich geringer ist. Nachteil von Fertigparkett (auch Mehrschichtparkett genannt: 1-2 Trägerschichten, darauf die 3-5 mm Nutzschicht, alles kreuzweise miteinander verleimt) ist in meinen Augen neben der minderwertigen Ästhetik, falls mehrere Stäbe zu einer größeren Platte zusammengeleimt werden, auch das empfindlichere Verhalten bei Feuchtigkeit oder mechanischer Belastung: Ich habe schon Fertigparkett gesehen, bei dem sich die Nutzschicht durch Feuchtigkeit abgelöst hat oder sie bei mechanischer Stoßbelastung abgeplatzt ist. Ein Massivparkett altert dagegen wesentlich "würdevoller".
    Sie sind immer noch nicht fertig: Sie müssen sich für eine Stabgröße und ein dazu passendes Verlegemuster entscheiden. Das in Deutschland am häufigsten anzutreffende verklebte Massivparkett dürften Mosaikstäbchen sein  -  mehrere, oft 5 kleine Stäbe parallel auf einem quadratischen Blatt Kraftpapier, jeweils abwechseln horizontal und vertikal verlegt. Bei größeren Stäben wird's schwieriger. Wenn Sie den Look eines klassischen englischen Verbundes haben möchten (darunter versteht man Stäbe gleicher Breite mit unterschiedlicher Länge zwischen 0.6 und 1.4 m, manchmal auch 2 m), nehmen Sie nicht die 7 cm breiten Stäbe, sondern suchen Sie einen Anbieter von 9 cm Stäben, und suchen Sie möglichst lange Stäbe, vor allem bei großen Räumen. Es sieht besser aus! Das zur Breite gesagte gilt auch bei den anderen klassischen Verlegearten wie Fischgräten.
    Eine interessante Alternative für moderne Bauten ist Industrieparkett  -  das sind hochkant verleimte Lamellen aus Eiche, etwa 10 cm lang und 1 cm breit. Für alle diese Böden gilt, dass sie Unebenheiten im Estrich nicht verzeihen  -  ein Fließestrich zur Glättung oder ein Schleifen des Estrichs ist oft unumgänglich.
    Und dann ist da noch die Frage der Oberflächenbehandlung. Sie haben die Wahl zwischen einem versiegelten oder einem geölten Boden, die Vor- und Nachteile (Vorteile, Nachteile) beider Varianten sind hier im Forum schon oft behandelt worden. Sollten Sie sich für die Versiegelung entscheiden, haben Sie die Wahl zwischen einem fertig industriell versiegelten Boden, in der Regel mit UV-gehärtetem PU-Lack, oder der Versiegelung vor Ort  -  ich finde die Versiegelung vor Ort schöner und handwerklicher. Und wieder haben Sie die Wahl zwischen PU- und Wasserlack, Ein- oder Zweikomponentenlack, brillant oder matt/satiniert  -  zu viele Fragen für einen Beitrag. Beim geölten Boden gibt es etwas weniger Fragen  -  Sie sehen jedenfalls, Sie stehen erst am Anfang Ihrer Entscheidungskette! Viel Glück
  3. Schwieriger als Gedacht! Vielen Dank!

    Vielen Dank Herr Schumm, doch komplizierter als zunächst vermutet.
  4. Warum kommen Sie nicht zu uns!

    Wir bieten Vollholzdielen an mit einer Nutzschicht von 11 mm und einer Aufbauhöhe von 15 mm. Im Preisvergleich unter dem Fertigparkettpreisen, selbst wenn Sie Eigenleistung und Material für Klebstoff und Versiegelung zu rechnen.
  5. Entweder ich bin zu blöd zum Surfen ...

    Entweder ich bin zu blöd zum Surfen oder Ihre Webseite ist unübersichtlich, Herr Wendt! Ich würde Ihre Angebotsliste zu Stabparkett Eiche massiv gerne mal sehen, habe demnächst ein Projekt in D-Land. Gruß
  6. Herr Schumm ...

    es ist schiwerig alles in einer Website zu präsentieren. Unser Eiche Stabparkett ist gegenüber anderen Herstellern eindeutig zu teuer, dafür finden Sie im Dielenbereich preisgünstigere Angebote als bei den Mitbewerbern. Das liegt an den Kosten der nachhaltigen Forstwirtschaft.
    Unseren aktuellen Katalog finden Sie im *.pdf-Format unter

    .ms


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