Parkett zeigt nach Versiegelung Rollspuren vom Lackauftrag (Ansätze, Schatten)
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Parkett zeigt nach Versiegelung Rollspuren vom Lackauftrag (Ansätze, Schatten)

Nach einem Wasserschaden wurde unser alter, massiver Eiche-Parkett-Boden von einer Fachfirma renoviert. Nach Abschleifen des alten Lacks bis aufs rohe Holz wurde eine Grundierung, dann nach kurzer Wartezeit eine erste Wasserlackschicht (2 K-Lack) aufgetragen. Am Folgetag wurde ein Zwischenschliff gemacht und erneut lackiert. Leider sieht man auf dem Boden nun ganz deutlich an vielen Stellen die Rollspuren vom Lackauftrag. Das finden wir überhaupt nicht schön. Vorher war der Boden nicht streifig. Der Firmenchef besteht darauf, dass das nicht besser möglich ist, da es "Handwerk" sei. Wir dürften nur mit dem Fenster im Rücken schauen. Aber auch dann bleiben noch streifige Areale. Außerdem ist der Boden nicht so schön glatt. Andere, nicht renovierte Böden im restlichen Haus sind deutlich glatter. Im Übrigen hat die Firma bereits einmal nachgebessert. Beim ersten Versuch wurden großflächig Fussel und spitze Krümel einlackiert, der Boden war ebenfalls noch sehr rau und zeigte Streifen in der Lackierung. Und jetzt ist es bis auf die Fussel nicht besser! Kann jemand einen Rat geben? Fotos sind angehängt  -  ich hoffe man erkennt was ... (Baden-Württemberg)

Anhang:

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Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  • Name:
  • Manu K.
  1. Rollenspuren in Parkettversiegelung

    Hallo "Manu K. "
    Die Wahrheit liegt auch in diesem Fall erneut "in der Mitte"!
    Zwar ist es richtig, wie der Handwerker ausführte, dass eine Betrachtung im Gegenlicht bei einer Bewertung einer Fußbodenoberfläche nicht erfolgen soll, doch hier liegt die Sache etwas anders. Es ist vielmehr so, dass man einen bestimmten Betrachtungswinkel einnehmen muss, damit man die Rollenspuren nicht sieht.
    Im Handwerk üblich ist zudem nicht das, was der einzelne Handwerker als Leistung abzugeben in der Lage ist, sondern das, was im Handwerk üblich ist.
    Und diese Rollenspuren zeugen entweder davon, dass die Auftragsrolle zu trocken war und/oder dass nicht im Kreuzgang gearbeitet wurde.
    Der Handwerker sollte sich überlegen, ob er die Fläche nicht noch einmal "anpattet" (sprich: anpättet) und nochmal versiegelt.
    So jedenfalls ist die handwerkliche Kunst weit von dem entfernt, was im klassischen Begriff "auf dem Boden liegt".
    Von gleicher Art versuchte einmal ein Parkettleger eine Dame davon zu überzeugen, dass die Schleifriefen "anders nicht gehen". ein zweiter (von mir in das Objekt geholter) Parkettleger zeigte ihm dann, wie es der Fachmann macht.
    So ähnlich dürfte die Sache auch bei Dir in dem Wohnobjekt liegen, das vermute ich jedenfalls.
    Das, was er dort bei Dir optisch abgeliefert hat, das kann man so jedenfalls nicht belassen!

    Gruß: KlaRa

  2. Klar geht das besser

    Tanzböden (Parkett) lassen sich auch ohne Rollenspuren versiegeln. Zur Not geht man nach dem Zwischenschliff hinter Grundierung und erster Versiegelung MEHRMALS mit sehr dünnem Finish drüber. Dazu müsste jetzt noch mal ein Feinschliff erfolgen, der die Rollenspuren entfernt. Nach dem Zwischenschliff nebelfeucht nur mit Wasser wischen und im Streiflicht die Schleifqualität kontrollieren, danach mehrfach dünn überarbeiten.

    Lesen Sie auch hier:

    Da finden Sie auch gleich mögliche Ursachen für den Fehler des Parkettsanierers (Raum zu warm oder Lack zu dick, sodass er in den Rollenrändern nicht richtig verlaufen konnte und zu schnell durchgesteift ist).

  3. Rollenspuren im Lack und Schleifspuren

    Ganz herzlichen Dank an Herrn Rauer und Herrn Tilgner! Ihre Argumente haben mir sehr geholfen. Ein neuer Parkettmeister hat den Mangel vor Ort bestätigt. Seiner Meinung nach war der Lack einfach zu dünn aufgetragen worden. Inzwischen wurde der Parkettboden  -  mit Einverständnis der ersten Firma  -  von der neuen Fachfirma wieder (zum 3. Mal) bis aufs rohe Holz abgeschliffen, weil angeblich nur so die störenden Spuren beseitigt werden konnten. Der neue Lackauftrag sieht viel homogener aus und die Oberfläche fühlt sich glatter an. Diesmal wurde "Bona Traffic HD" verwendet, vorher jeweils "Zweihorn Duocryl 2 K-Parkettlack". Ob der Lack selber für das Endergebnis eine Rolle gespielt hat, kann ich nicht beurteilen. Bei den ersten zwei Versuchen sah die Oberfläche nach der jeweiligen Endlackierung jeweils fast trocken aus. Beim dritten Versuch spiegelte die gesamte Fläche direkt nach dem Lackieren längere Zeit wie einheitlich "nass". Leider gibt es auch ein ABER: Die erste Firma hatte zumindest beim zweiten Durchgang wunderbar einheitlich geschliffen. Sie hatten nur Tellerschleifer und mehrere Schleifkörnungen verwendet. Ein ganzer Tag Arbeit. Die zweite Fachfirma hat im ersten Durchgang einen Bandschleifer, ich meine mit Körnung 80 und dann mit 100 oder 120, verwendet. Das ging rasend schnell. Noch am selben Tag wurde grundiert und das erste Mal lackiert (keine Stunde Wartezeit?). Am Folgetag wurde ein Zwischenschliff mit Tellerschleifer (120er Körnung?) gemacht und die zweite Lackschicht aufgetragen. Trotz einheitlicher Lackschicht sieht man leider an vielen Stellen lange Spuren (man könnte meinen es sind Rillen, die aber nicht fühlbar sind)  -  vom Bandschleifer? Diese stören zwar etwas weniger als der mangelhafte Lackauftrag, sind aber auch nicht schön, zumal wir ja vorher schleiftechnisch schon ein besseres Ergebnis hatten ...
    • Name:
    • Manu K.
  4. Wertminderung und Nutzungsausfall wegen mangelhaften Parkettarbeiten?

    Endlich ist unser Parkettboden wieder schön. Aber für die Renovierung (Schleifen und Lackieren) von 42 m² massiven Eichenparkett wurden über 9 Wochen benötigt! Dreimal musste wegen gravierender Mängel nachgebessert werden, (einlackierte Fremdkörper, festlackierte Tür, schattige Stellen, raue Oberfläche; Rollspuren vom Lackauftrag, festlackierte Staubwand zum Essbereich; Schleifrillen vom Bandschleifer). D.h., der Boden wurde insgesamt viermal bis aufs Holz geschliffen und lackiert. Im Flur musste die letzte Lackschicht der 4. Runde wegen Unmengen von einlackierten Krümeln sogar ein 5. Mal überarbeitet werden. Ein Alptraum!

    Ab dem 3. Renovierungsgang überließ die erste Schreinerei einer anderen Parkettfirma das Feld. Letztere musste wegen zahlreicher Schleifrillen ebenfalls einmal nachbessern. Nach dem zweiten Lackauftrag der 4. "Runde" erwähnten sie beiläufig, dass sie auf eine Grundierung verzichtet hätten, da diese bei dem verwendeten Lack (2 K Wasserlack von Bona) nicht notwendig sei. Der Auftrag lautete 1 x Grundierung plus 2 x Lack ... Wir haben das hinterfragt und einigten uns als Kompensation auf einen dritten Lackauftrag, wodurch der Boden erst richtig schön wurde. Wir fragen uns aber, ob durch die fehlende Grundierung langfristig Probleme am Parkettboden auftreten werden.

    Unser Haus ist Baujahr 1937 und unseres Wissens ist der Eicheboden noch original. 2008 wurden sämtliche Holzböden und Treppen hervorragend renoviert. Durch die vielen Schleifgänge in den letzten Wochen hat der Boden im EGAbk. natürlich gelitten, da er dünner geworden ist. Unsere Hauptsorge ist, dass der Boden nun nicht mehr so robust ist und womöglich nicht noch einmal ohne deutliche Schäden abgeschliffen werden kann. Sollten wir hier eine Wertminderung geltend machen? Wie würde man diese berechnen? Und kann man eine Entschädigung verlangen für den unnötig langen Nutzungsausfall? Wir sind dankbar für jeden Rat!

    • Name:
    • Manu K.
  5. Wertminderung: eine Alternative?

    Hallo Manu. Ich kürze es heute einmal (auch Aufgrund momentaner eigerner Zeitnot) ab:
    Grundsätzlich ist jede Verringerung der Nutzungsdauer, soweit diese nicht durch fachgerechte Renovierung eines Parketts zwangsläufig mit sich geführt wurde, ein Grund, über eine Wertminderung nachzudenken.
    Zwei Gedanken sollten nun im Vordergrund stehen:
    a) Welche tatsächlichen Auswirkungen hat der mehrfache (nicht notwendige) Schliff? Ist es ein Massivholz, was ich vermute, liegt die Nutzungsminderung in einer Größenordnung, wo wir das Ende der Nutzungsdauer ohnehin nicht mehr erleben werden.
    b) Will man auch das Risiko und die Nervenaufwendungen eines Rechtsstreits angesichts einer erwartungsgemäß "überschaubaren" Größenordnung der Wertminderungsich wirklich antun?
    Gründe zum Nachdenken!
    Auf dem Weg zu einem Termin: Klaus

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