EnEV2002 Optimierung
BAU-Forum: Energiesparendes Bauen / Niedrigenergiehaus

EnEV2002 Optimierung

Hallo!
Ich möchte ein Haus bauen und bin auf der Suche nach dem richtigen Konzept zum Thema Energiekosten zu Dämmung.
Passivhaustaugliche Fenster verschlingen viel Geld bringen wenig, hingegen aber Dämmstoffe vergleichsweise wenig kosten und viel bringen.
Wie würden Sie ein Haus ausführen um die thermische Hülle und Haustechnik gegenüber der EnEV2002 so zu verändern, dass sich die Mehrkosten in 20 Jahren amortisieren.
Wer hat ein Objekt nach einen solchen Grundsatz realisiert und kann das Konzept vorstellen?
Welche Ideen haben Sie dazu [bitte kein Hohn, Spot und Hexenverbrennung]?
Danke im Voraus,
  • Name:
  • martin. k
  1. EnEV ist out ... passiv ist in!

    Hallo künftiger Bauherr,
    die Behauptung, dass ph-Fenster viel Geld verschlingen ist im Prinzip schon richtig, aber sie haben RIESSIGE Vorteile:
    o fast keine Wärmeverluste  -  auf der Südseite gewinne!
    o keine Kältestrahlung da einfach super gedämmt
    o sie benötigen davor keine Heizkörper mehr ...
    o und sie bekommen eine Behaglichkeit wovon sie nur träumen können ...
    o und die Möglichkeit ein Haus (fast) ohne Heizung zu bauen ...
    und wenn sie diese dann  -  in den warmen pelz den sie ja wollen  -  einbauen, so haben sie das Passivhaus mit all seinen Vorteilen.
    sehen sie sich doch ein Haus an, sprechen sie mit den Bauherren und dann reden wir weiter ...
    ich baue seit über 8 Jahren diesen Standard  -  das ist die Zukunft! und wenn sie mit amortisationszeiten von 20 Jahren rechnen, kann ich ihnen die schon bei ca. 10 Jahr mit dem Standard bieten ...
    ok, sehen sie doch mal einige Projekte auf meiner Homepage an  -  links zu den Themen sind ebenfalls drauf und sie kommen mit ihrer Entscheidung hoffentlich auf den richtigen (Passivhaus-) weg!
    sollten sie fragen haben, so suchen sie sich einen passivhauserfahrenen Architekten und sehen einige Häuser an, sprechen mit den Bauherren und sie sind (hoffentlich) überzeugt ...
    zuletzt zu den kosten:
    Beispiel das ph "Bauer" in wilhelmsdorf (s. Homepage) benötigt bei ca. 150 m² Wohnfläche und 4 Bewohnern sage und schreibe für (Rest-) Heizung und Brauchwasser 129 € im Jahr! richtig gelesen  -  im Jahr!
    also, ich hoffe sie sind damit auf dem richtigen weg ... viel Spaß und wenn fragen bestehen so melden sie sich einfach mal ...
    mw
    hier ein paar links zur Weiterbildung:

    hier Beispiele:

    hier ein Netzwerk im süddeutschen Raum:

    in dem ich auch drin bin ...

  2. EnEV ist out ... passiv ist in!

    Sehr geehrter Herr Wamsler,
    danke für die Links. Ein Passivhaus gerne, aber jeder Quadratmeter Wohnfläche kostet Geld. Soll ich wegen den tollen Fenstern 5 m² weniger Wohnfläche bauen? Oder ein Fenster weniger einbauen? Das Konzept muss doch von vorne herein in's Budget passen. Ihr Haus "Hagenkötter" war wohl eine Ausnahme?
    Für mich als Bauherr steht das individuelle Architekten-Passivhaus in preislicher Konkurrenz zu den EnEVAbk.-Häusern der vielen Generalunternehmer's Bauträgern und Reihenhausfirmen.
    Deshalb nochmals die Frage an die Experten: Mit welchen ca. Maßnahmen in welchem Umfang kann man die Mehrkosten in ca. 20 Jahren wieder reinholen?
  3. Weniger Wohnfläche?

    Ich bin seit Feb. auch in ein Passivhaus eingezogen. Dass ein Passivhaus weniger Wohnfläche bedeutet, halte ich für ein Gerücht.
    Richtig ist, dass der Bau teuerer wird. Deshalb gibt es auch die KFWAbk., die über 50.000 € zinsgünstige Darlehen bietet. Außerdem kann man ja auch mit der Bank sprechen, da man zukünftig weniger Nebenkosten aufwenden muss. Daher kann die Kapitaldienstfähigkeitsberechnung, die die Banken bei der Kreditvergabe stets verwenden, diese Tatsache berücksichtigen.
    Denken Sie daran, dass man in der Regel nur ein mal baut. Daher sollten Sie auch für die Zukunft bauen und nicht nur auf die Anschaffungskosten schauen.
  4. einige Definitionen fehlen

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Was verstehen Sie unter Amortisation Herr Koenen? Welcher Zinssatz für die Finanzierung der Zusatzinvestition und welche angenommene Steigerung der Energiepreise soll in die Rechnung einfließen? Oder genügt die simple Rechnung "20.000 € Investition / 1.000 € jährl. Einsparung bei heutigem Energiepreis" als Definition für Amortisation in 20 Jahren?
    Als Gegenposition zum Passivhaus meine Meinung: an einem Haus, das gerade so die EnEVAbk. erfüllt (U-Werte: Dach 0,20, Wand 0,30, Sohle 0,40, Fenster 1,40; Anlagentechnik eP = 1,40), gibt es kein Bauteil, bei dem sich eine energetische Verbesserung in 20 Jahren amortisiert (Zinssatz 5 %, jährl. Steigerung der Energiepreise um 4 %). Oder anders: Dämmstandard und Kosten minimieren bringt das wirtschaftlich beste Ergebnis. Für Gegenbeispiele bin ich offen.
  5. Definitionen für amortisation Passivhaus fehlen

    Am Anfang eines jeden Bauprojektes steht doch die Frage nach dem Budget. Wenn es festgelegt ist, muss ich schauen was ich dafür bekomme. Sicherlich kann man dann das Budget nochmal anpassen, aber irgendwann ist die Schmerzgrenze erreicht oder man sollte noch Sparen bevor man loslegt.
    Weiter sparen kann ich nicht und meine Schmerzgrenze ist erreicht. Deshalb muss ich mit dem Budget die Quadratmeter erreichen. Diese sollen gerne in einem Passivhaus sein.
    @Herr Ste-077-Hut:
    KfW-Darlehen ist eingeplant = Ersparnis von ca. 8000 €. Und nur weil Passivhaus = weniger Fläche da haben Sie mich falsch verstanden.
    Zitat: " ... und nicht nur auf die Anschaffungskosten schauen. "
    Ihrem Zitat folgend soll ich mich auf 60 Jahre verschulden?! Mein Arbeitgeber wird mir maximal noch 33 Jahre Geld überweisen!
    @Bruno Stubenrauch:
    Zitat: "Was verstehen Sie unter Amortisation? "
    Ich bin kein Betriebswirtschaftler und wie sich die Energiepreise entwickeln weiß keine genau. Mal ganz grob: Würde ich ein Passivhaus bauen, bräuchte ich ca. 500 € weniger Energiekosten jedes Jahr. Demgegenüber stehen aber Mehrkosten von ca. 20000 € (Pi mal Daumen 10-12 %). Bis ich diese abgezahlt habe sind es ca. 26000 €. Minus die 8000 durch das KfW sind es wieder ca. 20000. Genauer brauche ich es eh nicht, da ich den Hausbau nicht auf 1000 € planen kann. Nur unter freiem Himmel wohnen ist billiger, aber da zieht es im Winter immer so ...
    Zitat: " ... an einem Haus das gerade so die EnEVAbk. erfüllt gibt es kein Bauteil, bei dem sich eine energetische Verbesserung in 20 Jahren amortisiert ... "
    Genau dies glaube ich nicht. Fenster für viele tausend € kaufen kann nicht wirtschaftlich sein. Dämmstoff (Volksmund Styropor) ist verhältnismäßig billig und hat einen hohen Einsparungseffekt bei den Energiekosten. Einer wichtiger Punkt bei der Optimierung ist ja auch die Heizungstechnik. Eine Heizanlage mit 8 kW kostet einfach auch mehr als eine mit 2 kW ...
    Es gibt sicherlich viele verschiedene Möglichkeiten Wohnraum zu erzeugen. Sei es eine Blechhütte, ein Fertighaus, ein Selbstbauhaus, ein Bauträgerhaus oder ein Architektenhaus. Für alle gilt das gleiche: Wo liegt der wirtschaftliche Kompromiss von DämmungsInvest zur Einsparung.
    Wo liegt der wirtschaftliche Kompromiss? Gibt es dazu wissenschaftliche Untersuchungen?
    Vor allem mit welchem Konzept (Luftheizung, Fußbodenheizung, Radiatoren)?
  6. wes Brot ich ess ..

    ... und jeder weiß, wie der Text weitergeht, oder?
    soviel zu "wissenschaftlichen" Untersuchungen..
    schon richtig erkannt: die Ölpreisentwicklung kennt keiner  -  so ist
    das bei vielen Sachen. aber die Tendenz ist unstrittig?
    die Kritik am ph-Fenster stimmt nur bedingt, Fenster"mehr"Qualität ist
    nicht generell (durch "mehr"Dämmung) kompensierbar.
    apropos "mehr": Mehrpreis von 10-12 % stimmt auch nicht. das kann in der
    Summe mit "sowieso"- bzw. "weniger"Haustechnik e. sehr kleine Zahl werden,
    man kann das aber auch mit mind. 25 % Unterschied darstellen ...
    jeder erfinde seine eigenen zahlen ;-)
    500 € "minder"Energiekosten .. naja, das ist so eine geratene Annahme ;-)
  7. Standpunkt, Wunsch und Wirklichkeit ...

    Hallo Herr können,
    tja gerne, aber in einem Forum kann ich nicht bei adam und eva beginnen  -  deshalb bekommen sie von jedem nur eine gekürzte Version die leider oft missverstanden wird!
    Fenster, Heizung, Dämmung ... da können wir tagelang schreiben, aber ihr Wille muss da sein das optimale zum geringstmöglichen Preis zu erhalten. der Sprung vom guten NEH zum PH ist so minimal klen, dass sie nicht das Thema Fenster, dämmstärken oder Lüftungsanlage isoliert betrtachten können ... klar gibt's da und dort noch was zu sparen, aber ihr Konzept kenn ich ebenso wenig wir den Baugrund und ihre Vorstellungen ob sie die Lüftungsleitungen nun offen oder schön versteckt möchten ...
    nochmal: ich bin davon überzeugt, dass das Passivhaus das zeug hat, das nachhaltigste Konzept zu sein! die kostenvergleiche von Pellets zu öl kenne ich ... die Aussage ist eindeutig!
    wenn verrückte cowboys Krieg um den letzten Öltropfen anfangen und sogar bald die Eskimos vertreiben, dann sollte wir das Gehirn einschalten und sinnvoll und verantwortungsbewusst mit der Umwelt umgehen.
    wenn sie nun wieder den Standpunkt vertreten, dass ihnen die m² wegen zu viel Dämmung zu schade sind ... dann kann ich sie vermutlich nicht davon abbringen  -  wir könnten lange darüber streiten ob dann wlg 035 04 oder gar welches Material nun das "beste" ist ...
    Vorschlag: Vakuumpaneele dann bekommen sie eben 5-8 m² mehr raus! leider ist's mit den vip's so, dass die gerade im Experimentierstadium sind  -  ich habe nun das 2. Projekt wo ich's einsetze aber es gibt auch schon ganze Häuser ... das wäre doch eine tolle Sache. schade, aber der Geldbeutel lässt dies im Moment nicht zu.
    Mehrpreis: von NEH mit Lüftung und 30 kWh/m²a zu 15 kWh/m²a sind maximal 7-8 %. somit Größe derzeit 10-12.000 €. so jetzt kann sich jeder sein zahlen zurecht legen ...
    Korrektur: eine (Rest-) Heizung von 2 kW kostet nicht unbedingt weniger als eine mit 8 m  -  im Gegenteil!
    ok, ich hoffe sie kommen mit dem Thema weiter.
    für manche sind Sitzheizungen, alufelgen oder ein super cd-Spieler mit monstersound im Auto wichtiger als ein energetisches Haus. mache (di ami's) bekommen es nicht mal hin ihre Häuser am Boden festzudübeln ... und somit fliegen die teile gerade über den atlantik ...
    nichts für ungut  -  sollten sie noch fragen haben, melden sie sich.
  8. für den Ungläubigen

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    "Zitat: " ... an einem Haus das gerade so die EnEVAbk. erfüllt gibt es kein Bauteil, bei dem sich eine energetische Verbesserung in 20 Jahren amortisiert ... "
    Genau dies glaube ich nicht ... Dämmstoff (Volksmund Styropor) ist verhältnismäßig billig und hat einen hohen Einsparungseffekt bei den Energiekosten. "
    Im Prinzip richtig, aber das Haus ist bereits gedämmt, um die EnEV einzuhalten. Die ersten cm Dämmung sind sehr effektiv, aber der Effekt nimmt exponentiell ab. Es sind immer mehr cm Dämmung pro linearer U-Wert-Absenkung erforderlich. Und auf die kommt es an, 0,1 W Absenkung spart 1 Liter Heizöl pro m² und Jahr (bei der Bodenplatte die Hälfte).
    Beispiele (Heizöl mit 60 Cent/Liter als Startwert angenommen):
    Fassade Kalksandstein mit 12 cm Dämmung WLG 035, U-Wert 0,263
    Fassade Verbesserung mit zus. 1 cm Dämmung, U-Wert 0,245
    Verbesserung U-Wert: 0,018
    Investition/Mehrkosten bei 150 m² Fassade: 260 € (1,50 €/m² netto)
    Heizöleinsparung p.a. : 27 Liter = ca. 16 €
    Amortisation des zusätzlichen cm: in 19,5 Jahren bei Zinssatz 5 % und 3 % jährl. Energiepreissteigerung
    Dach 20 cm Zwischensparrendämmung WLG 035, U-Wert 0,215
    Dach Verbesserung mit zus. 1 cm Dämmung, U-Wert 0,206
    Verbesserung U-Wert: 0,009
    Investition/Mehrkosten bei 140 m² Dach: 200 € (1,25 €/m² netto)
    Heizöleinsparung p.a. : 13 Liter = ca. 8 €
    Amortisation des zusätzlichen cm: nie bei Zinssatz 5 % und 3 % jährl. Energiepreissteigerung (5 % der Investition sind bereits 10 € > 8 €)
    Bauwerkssohle (Bodenplatte) Beton, 10 cm Dämmung WLG 035, Estrich, U-Wert 0,315
    Bauwerkssohle Verbesserung mit zus. 1 cm Dämmung, U-Wert 0,289
    Verbesserung U-Wert: 0,026; Abminderungsfaktor 0,5 zu Erdreich
    Investition/Mehrkosten bei 100 m² Sohle: 140 € (1,20 €/m² netto)
    Heizöleinsparung p.a. : 13 Liter = ca. 8 €
    Amortisation des zusätzlichen cm: in 58 Jahren bei Zinssatz 5 % und 3 % jährl. Energiepreissteigerung
    Fazit: keine Zusatzinvestition rechnet sich. Bei Annahme anderer Zinssätze und Einstandspreise wird sich natürlich was anderes ergeben. Jede Aussage zu den Energiepreisen der Zukunft, selbst nur über wenige Jahre, ist allerdings spekulativ bis unseriös. Das Selbe gilt für Bauzinsen, wenn man in 20-Jahres-Zeiträumen denkt.
  9. Die Mehrkosten für das Passivhaus rechnen sich nicht?!

    Herr Stubenrauch, Danke für die Ausführungen. Ihre Werte und Aussagen kann ich schlecht Prüfen da ich die Preise nicht kenne. Was ich weiß ist: Um den U-Wert zu halbieren muss ich die Dämmstärke verdoppeln. Bezahle ich aber auch für 2 cm Wanddämmung dann nicht 1,50 €/m² sondern 3 € oder nur 2,50?
    Mein Ansatz ist trotzdem ein anderer:
    Erstens will ich die nächsten 50 Jahre die Dämmung des Dachsstuhls nicht nochmal ändern. Das wäre ziemlich teuer und würde sich bestimmt nicht rechnen.
    Zum zweiten KANN ich gar nicht unter der Bodenplatte oder unter dem Estrich die Dämmung erhöhen wenn mir die Energiekosten über den Kopf wachsen (sonst wäre der Raum nur noch 2,30 Meter hoch).
    Als dritten Punkt: Wenn ich in 30 Jahren schon keine Rente mehr bekomme, muss ich doch wenigsten jetzt so vorausschauend sein dass ich später noch Butter für aus Brot habe ...
    Und viertens will ich doch ein Haus bauen was 100 Jahre steht. Auf 100 Jahre sollten sich die Mehrkosten dann doch rechnen.
    Einziges Manko ist mein Budget bei dem ich den besten Kompromiss finden muss das Projekt zu realisieren.
    Vielleicht kann zu den Berechnungen und Kostenpunkten des Herrn Stubenrauch noch jemand Antworten der von den Matieralpreisen und Verarbeitungskosten etwas versteht.
    Viele Dank,
  10. Welche Heizkosten zu welchem Invest?

    Standpunkt, Wunsch und Wirklichkeit ...
    Ist eine gute Überschrift und danke für Ihre Ausführungen.
    Zitat: "Mehrpreis: von NEH mit Lüftung und 30 kWh/m²a zu 15 kWh/m²a sind maximal 7-8 %. somit Größe derzeit 10-12.000 €. so jetzt kann sich jeder seine zahlen zurechtlegen ... "
    Interessant. Leider ist es (meines Wissens nach) bei 30 kWh/m²a nicht mehr sinnvoll nur mit der Lüftungsanlage zu heizen (Mehr Luftwechsel als nötig und hohe Temperaturen über langen Zeitraum). Also muss man von den 10000 € wieder etwas verbrauchen um die Heizungsverteilung anzupassen :-(
    Siehe auch

    Meine Wunsch ist ein wirtschaftliches Haus. Viele Menschen würden wohl auch gerne in einem autarkem Haus wohnen, können sich es aber nicht leisten.
    Welches Energienieveau mein Haus haben wird bin ich gerade dabei zu ermitteln.
    Zitat: "für manche sind Sitzheizungen, alufelgen oder ein super cd-Spieler mit monstersound im Auto wichtiger als ein energetisches Haus. mache (di ami's) bekommen es nicht mal hin ihre Häuser am Boden festzudübeln ... und somit fliegen die teile gerade über den atlantik ... "
    Der Spruch ist gut. Leider gibt es noch viel zu viel Bauherren die sich von den Bauträgern beschwatzen lassen. Ich habe es mit eigenen Ohren gehört:
    "Wenn Sie sich im Baumarkt einen Kaminofen kaufen und wir Ihnen einen Kamin einbauen können Sie die Heizkosten enorm senken. Unser Chef hat das auch so gemacht. Der Kamin kostet nur 4350 €. " Warum stecken die Leute das Geld und die Kosten für das Brennholz nicht gleich in die Dämmung?

  11. hmm

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    Herr Stubenrauch hatte es bereits geschrieben: eine Wärmedämmung wirkt beinahe lineal in der Wirkung bis zu einer Dicke von ca. 260 mm. Danach flacht die Wirkungskurve enorm ab. Mithin bedeutet das, dass bei einer Verdopplung der Dämmung die eingesparten Kosten nicht halbiert werden. Die Berechnung des U-Werts ist insofern nicht die ganze Wahrheit.
    Auch sollte man in die Überlegungen einbeziehen, dass dickere Dämm-Materialien größere Transportkapazitäten verbrauchen. Das ist für deren Berechnungen in Sachen Nachhaltigkeit (Energiebilanz) auch bedeutsam.
    Die größten Einsparpotentiale ergeben sich meiner Meinung nach aus der gewählten Konstruktion, hier die Ausrichtung und Anordnung von Fenstern beispielsweise und aus der Formgebung des Gebäudes insgesamt.
    Eine weitere wichtige Geschichte ist und bleibt die Luftdichtheit, mit der das Gebäude erstellt werden muss.
    Wärmedämmung allein ist nicht das Maß der Dinge.
    Grüße
    Stefan Ibold
  12. danke für das Feedback  -  aber leider keine Antwort bekommen

    Hallo!
    Vielen Dank für alle Beiträge. Leider ist meine Ausgangsfrage nicht konkret beantwortet worden:
    Wie würden Sie ein Haus ausführen um die thermische Hülle und Haustechnik gegenüber der EnEV2002 so zu verändern, dass sich die Mehrkosten in 20 Jahren amortisieren.
    Die Berechnungen von Herrn Stubenrauch sind interessant, aber ich bleibe auf der Richtung von Herrn Wamsler.
    Die Dämmung unter der Bodenplatte muss ich heute definieren, denn ich werde sie niewieder ändern können.
    Zitat v. Stefan Ibold: "Die größten Einsparpotentiale ergeben sich meiner Meinung nach aus der gewählten Konstruktion, hier die Ausrichtung und Anordnung von Fenstern beispielsweise und aus der Formgebung des Gebäudes insgesamt.
    Eine weitere wichtige Geschichte ist und bleibt die Luftdichtheit, mit der das Gebäude erstellt werden muss".
    Hier stimme ich voll zu und ich werde viel Wert auf diese Punkte legen.
    Viel Licht ist ja nebenbei auch Gesund.
    Grüße
  13. zwiespältig

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Nichts gegen die Richtung von Herrn Wamsler. Passivhaus ist faszinierend, Passivhaus ist eine Philosophie. Aber wenn ich auf folgende Steilvorlage von Herrn Wamsler eingehe:
    "von NEH mit Lüftung und 30 kWh/m²a zu 15 kWh/m²a sind maximal 7-8 %. somit Größe derzeit 10-12.000 €"
    und das weiterrechne, sieht man, dass man zur Einsparung von
    (30-15) kWh/m²a * 150 m² Wohnfläche = 2.250 kWh/a
    entspricht 225 Liter Heizöl p.a. = 135 € p.a.
    den 80-fachen Betrag (11.000 / 135) als zusätzliche Baukosten aufwendet. Von Amortisation in 20 Jahren kann also keine Rede sein. Ich bleibe dabei: der Mindestdämmstandard der EnEVAbk. liegt bereits am oder über dem Optimum, wenn man Amortisation in 20 Jahren anstrebt.
  14. und wie wurde vor 20 Jahren gedämmt.

    Herr Stubenrauch,
    mit der Aussage haben Sie natürlich Recht. Im auf den Seiten der Befürworter findet man die niedrigen Zahlen und auf denen der Gegner die hohen Zahlen.
    Warum soll genau die EnEV2002 das Optimum darstellen? War nicht auch die WSV95 ein Optimum? Blöd das man nach der EnEV2002 bauen muss.
    Für jeden ist es einleuchtend lieber mehr, als weniger, zu dämmen. Nur Dumm das viele Einsparmittel so viel Geld benötigen.
    So sind wir wieder bei meiner Ausgangsfrage Frage. Eigentlich müssten wir uns doch nur die Sonne für 265 Tage im Jahr nutzbar machen. Die Energie bekommen wir geschenkt und damit wäre jegliche Dämmung unwirtschaftlich.
    Okay etwas Dämmung, damit die Tapete keine Eisrosen bekommt.
    Herr Stubenrauch, wieviel Dämmung würden Sie verbauen wenn Sie dafür nichts bezahlen müssten? :-)
    Selbsterkenntnis ist immer das Beste:
    Ich muss meine Ausgangsfrage ändern! Mit welchen Maßnahmen bekomme ich mit meinem Budget meine Wohnfläche als Passivhaus gebaut.
    Maßnahmen wie: Günstigere Finanzierung, gespendete Dämmstoffe, Honorar von der lokalen Zeitung weil sie einen Artikel über mein Haus schreiben dürfen, Werbeplakate am Haus, Hilfen aus dem Forum die einem Tipps geben, Spende von der Oma, usw!
    Der Tag wird kommen an dem ...
  15. Die Diskussion geht in die falsche Richtung

    Foto von Stephan Langbein

    denn es treffen Passivhausbeführworter auf klare Rechner. Man kann aber nicht alles berechnen. Lebensqualität und Lebensgefühl und gutes Gewissen lassen sich nicht in Zahlen wiedergeben.
    Bei Passivhausfenstern sollte man zudem nicht nur die Energieeinsparung betrachten, die dann berechenbar wird, wenn Fixwerte für Innen und Außentemperaturen feststehen und dann definierte Energiekosten in die Rechnung einfließen. So wird das Ergebnis im warmen Berlin ein anderes sein als im kühlen Schwarzwald mit längerem Winter. Wenn ich dann in 2 km Abstand zur Autobahn wohne und bei meinem Nachbar immer höre, dass die Autos so laut sind und ihn der Polizeihubschrauber wieder nerft, kann ich das erst nachvollziehen, wenn ich mal ein Fenster öffne. Meine Passivhausfenster haben nämlich einen traumhaften Vorteil bei Lärm. Ich kann gut schlafen und höre nichts. Was ist das jede Nacht Wert? 50 €, 20 €? 70 € wenn die Kids durchschlafen und nicht alle 2 Stunden wach werden.
    Meine Lüftungsanlage bringt frische Luft, auch wenn die Fenster zu sind :-) keine Stechmücken, weniger Pollen, wie berechne ich das ein? Draußen haben wir grade 33 Grad, am PC ohne Klimaanlage im Raum bei 25 cm YTONG mit 20 cm Styropor davor im Raum grade 23 Grad, die letzten Wochen waren kalt, der Nachbar hat geheizt (im Sommer), meine WP ist seit 10. März aus. Lebensqualität ist was Wert.
    Und was die Kosten angeht  -  wer ein Passivhaus baut, baut ein gutes Haus, billiger kann auch teurer sein, denn die Verarbeitungsqualität ist durch eindeutige Tests während des Baus bestimmt wesentlich höher, dadurch ist mein Haus langfristig billiger.
    Schauen Sie sich Passivhäuser an! Vergleichen Sie aktiv und nicht nur passiv. Ich kenne keinen Passivhausbesitzer, der im nachhinein die Rechnung aufmacht, wie sie hier geführt wird oder gar zurück ins "Standardhaus" möchte, dies betreiben nur die Ungläubigen  -  zur Einsicht und Überzeugung gelangen Sie auf diesem Wege nicht.
  16. immer wieder erstaunlich..

    wie ein Thema ausgemostet wird und wohin das dann driftet ...
    ich wollte kurz zurückkomen auf den 3-Satz von Kollege Stubenrauch:
    " ... und das weiterrechne, sieht man, dass man zur Einsparung von
    (30-15) kWh/m²a * 150 m² Wohnfläche = 2.250 kWh/a
    entspricht 225 Liter Heizöl p.a. = 135 € p.a.
    den 80-fachen Betrag (11.000 / 135) als zusätzliche Baukosten aufwendet. Von Amortisation in 20 Jahren kann also keine Rede sein. Ich bleibe dabei: der Mindestdämmstandard der EnEVAbk. liegt bereits am oder über dem Optimum, wenn man Amortisation in 20 Jahren anstrebt.
    ... "
    tja, so einfach auf den Punkt bringen wäre toll.
    sie haben die WOHNQUALITÄT und die HYGIENISCHEN Aspekte leider vergessen ... Beispiel: ich habe vor Jahren ein NEH mit ca. 3 Liter gebaut, aber neben okologischenmaterialien auch eine Lüftung wie im ph eingebaut. Resultat: die arzneikosten (beide astmatiker) sind pro Monat um von ca. 150 € auf unter 50 € innerhalb von 2 Jahren zurückgegangen ...
    und der verrückte Bush-Krieger wird's schon schaffen, dass ihre so tolle Rechnung bald bei 300 e und mehr sein wird!
    merke:
    nicht alles kann berechnet werden!
  17. die Frage hatte nichts mit Passivhaus zu tun

    Foto von Dipl.-Ing. univ. Bruno Stubenrauch

    Hallo Herr Wamsler, Ihre Hinweise werden dem Passivhaus nicht gerecht. Dass sich die Investition Passivhaus nur für Kranke via Arztrechnung rechnet, ist ein schwaches, wenn nicht sogar abschreckendes Argument. Wohnqualität hat außerdem nichts mit dem Energieverbrauch zu tun. Ein energiefressender beheizter Wintergarten kann die Wohnqualität unheimlich steigern, während für eine nennenswerte Anzahl potenzieller Hausbewohner (ca. die Hälfte, Studie "Akzeptanzverbesserung bei Niedrigenergiehaus-Komponenten", IFZ Graz, 2001) Fenster, die sie nicht öffnen sollen oder nicht kippen können, und die Abhängigkeit von einer Maschine immer noch gleichbedeutend mit einer eingeschränkten Wohnqualität sind. Hygiene ist auch kein Argument fürs Passivhaus. Unterstellt man, dass Lüftungsanlagen ein hygienischer Gewinn sind, so liegt das nur am Lüften, aber nicht an der Wärmerückgewinnung.
    Um nochmal meine "tolle" Rechnung aufzugreifen: selbst 300 € jährliche Einsparung, entsprechend einem Heizölpreis von 1,35 €/Liter, würden nicht 11.000 € Zusatzinvestition (= das 36-fache) rechtfertigen, wenn man wie der Fragesteller auf der Suche nach Amortisation in 20 Jahren ist.
    Belassen wir es dabei, dass man der Philosophie Passivhaus mit Rechnen nicht gerecht wird. Das Passivhaus hat es ganz einfach nicht nötig, über den Preis mit herkömmlichen Häusern zu konkurrieren.
  18. bravo martin

    Huch, der Thread ging ja noch weiter und ich habe es nicht gemerkt ...
    So jetzt haben wir den Salat. Ich wollte Fragen was wie man nun ein wirtschaftliches Haus baut und es artet in eine schwere Diskussion aus.
    Wie war meine Ausgangsfrage:
    "Wie würden Sie ein Haus ausführen um die thermische Hülle und Haustechnik gegenüber der EnEV2002 so zu verändern, dass sich die Mehrkosten in 20 Jahren amortisieren. "
    Es kann doch nicht nur am "Wohnwert" und am "grünen Gewissen" liegen?
    Es ist das streben nach der richtigen, sinnvollen und wirtschaftlichen Entscheidung. Mit Fakten wird man mir wohl nicht helfen können. Auf jeden Fall halte es für richtiger ein Passiv- als ein EnEVAbk.-Haus zu bauen. Ein Plus-Haus wäre natürlich noch besser :-)
    Ab heute ändere ich meine Emailsignatur im Sinne meines Letzten Postings:
    "Mit welchen Maßnahmen bekomme ich mit meinem Budget meine Wohnfläche als Passivhaus gebaut. "
    Spenden zur Realisierung meine Passivhauses bitte an die PSD-Bank Karlsruhe-Neustadt, Stichwort: Passivhaus Koenen
    Grüße
  19. heute

    hochschieb ...

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN