"schwebende" Fußpfetten  -  statisch vertretbar?
BAU-Forum: Dach

"schwebende" Fußpfetten  -  statisch vertretbar?

Foto von Martin Outl

Als Ergänzung zu meinem vorigem Dach-Thread hier als mehr Details und Fragen zu "schwebende" Fußpfetten. Eigentlich will ich das unseren Statiker noch fragen, aber bei dem Interesse hier also schon mal die Situation:
Beim unserem Neubau wurde  -  aus welchem Grund auch immer  -  der Kniestockbetongurt auf 36,5 cm T9 Mauerwerk etwa 2-3 cm zu niedrig betoniert. Trotzdem wurde die Fußpfette auf richtige Höhe positioniert und unterhalb mit einigen Holzkeilen/Stücken (bis ca. 4 cm Breite) unterlegt im Abstand von ca. 1 m. Mit senkrechten Verschraubungen wurde die Fußpfette auch mehrfach im Betongurt verankert, sodass das Dach nicht wegfliegt oder?
Die 14 cm breite Fußpfette wurde nachträglich von der Raumseite her ca. zur Hälfte mit Mörtel unterfüttert. Die Holzkeile/Stücke blieben drin und wurden mit eingemörtelt.
FRAGE: Ist dieser Aufbau statisch vertretbar? Also von der mechanischen Haltbarkeit und von der Wärmedämmung her?
Sollte nicht wenigstens Hälfte der Außenseite auch noch mit Mörtel unterfüttert werden? Oder lieber diesen Bereich mit wärmedämmendem Material (ausgeschäumt) gefüllt werden?
Wie schreibt der Statiker so schön: sämtliche Anschlüsse sind ... zug- und druckfest (zugfest, druckfest) auszuführen.
Sieht hier jemand ein Problem und eine Lösung?
  1. Ja wie

    Foto von Stephan Langbein

    sie sind schon beim Dach angekommen? Man hat ja lange nichts mehr gehört von Ihnen. Sieht das etwa so aus:

    oder anders?

  2. Ja, genau so sieht es aus ..

    Foto von Martin Outl

    Wegen Baustress habe ich auch schon lange nicht mehr bei bauweise.net vorbeigeschaut. Aber genau so sieht es bei uns auch aus (siehe die beiden Bilder als direkte Links).
    Da brauche ich ja schon keine eigenen Bilder mehr ins Netz stellen. Wie wurde diese Problem denn bei Ihnen gelöst? Ich schaue mal ein paar Tage weiter im Bautagebuch. Oder steht die Lösung hier im Forum? Oder ist die Lösung einfach: "Es ist kein Problem "
    Gruß, Martin
  3. "wer" oder "was" ist falsch? ...

    der Dachstuhl oder der Kniestock?
    gefällt mir überhaupt ned (!) ... ich hoffe doch wenigtens das unter jeden Sparren ein Holzausgleich vorgenommen wurde? ... "ned" das die Dachhaut später wie eine Banane durchläuft.
  4. Tja Josef

    hier kann auch ein erfahrener Fuchs noch was lernen. Da können zig Liter Beton im Jahr gespart werden, wenn der Kniestock ein paar Zentimeter tiefer betoniert wird.
    An den Fragesteller: Das ist Pfusch. Sie sollten dringend mal Ihren Statiker konsultieren, ist das gleichzeitig der vom Bauträger, leisten Sie sich vorsorglich einen eigenen Prüfstatiker, den ich bezweifle, das die Bolzen die Last der schwebenden Fußpfette aufnehmen. Schieben sie es nicht auf die lange Bank, nach meiner Laien-Meinung muss die Pfette auf den Ringbalken, denn der zwischengeschmierte Beton wird dem Biegemoment, der bei Winddruck auf die Bolzenstücken wirkt nicht standhalten. Was sagen die Fachleute?
  5. "schuldiger" noch unbekannt

    Foto von Martin Outl

    Hallo Herr Thalhammer: schön, dass Sie auch beim Dach mitlesen.
    Ja, eigentlich hätte ich es auch unter Außenwand einstellen können, denn den "Schuldigen" für den 2-3 cm Luftspalt habe ich noch nicht gesucht. (Wahrscheinlich unterschiedliche Maßzahlen im Statiker- und Architektenplan (Statikplan, Architektenplan) oder so ähnlich. Oder wurde die Pfette mit "nur" 24 cm statt 26 cm (nach Statik) gefertigt?
    Nein, der Holzausgleich ist nicht auf die Sparren abgestimmt.
    Die Mörtelunterfütterung ist bisher jedenfalls nur halbseitig von innen vorgenommen worden. Auf meine Nachfrage, meinte der Architekt. das dies reichen sollte. Naja, ich glaube, dass möchte ich lieber vom Statiker bestätigt haben. Ich habe keine Angst, dass das Haus morgen umfällt, aber langfristig könnte doch durch die Setzungen eine kleine Schieflage (Spannung) auftreten und das Material unnötig beanspruchen. [Meine Theorie]
    Naja, jetzt sollte das Problem  -  wenn es eines ist  -  wenigstens vernünpftig behoben werden.
    Übrigens hat eine zweite kleine Fußpfette das gleiche Problem mit einem nur 1 cm hohen Luftspalt. Da kann man kaum noch Mörtel unterschieben  -  da bleibt nur wärmedämmend ausschäumen.

    Warum wird eigentlich so aufwendig ein dicker Betongurt mit Baustahl für die Fußpfette hergestellt, wenn diese nur punktweise aufliegt und nur punktweise verschraubt ist?

  6. Ins Rastermaß der BSH Hersteller passt

    besser die 24er Pfette Herr Outl, 26 cm müsste man wohl separat herstellen lassen. Ich würde also nachmessen empfehlen.
    Ich für meinen Fall als Zimmerer errechne normalerweise bei meinen Projekten das Dachprofil und gebe dann die Auflagerhöhen an die Mauerer weiter um eventuelle Ungenauigkeiten zu vermeiden. Und trotzdem sieht es viel zu oft dann so aus wie bei Ihnen weil die Auflager einfach nicht stimmen.
  7. Dauerhaft

    Foto von Norbert Basqué

    Pfette muss dauerhaft und kontinuierlich unterfüttert werden. Dabei ist sogenannter Quellmörtel zu verwenden; das sind Mörtel, die nicht schwinden.
    Der Mörtel muss den gesamten Bereich unterhalb der Pfette ausfüllen.
  8. Mein Beitrag hat sich gestern zeitlich mit dem ...

    Foto von Martin Outl

    Mein Beitrag hat sich gestern zeitlich mit dem von Bernd Jähn überschnitten. Danke auch für die SEHR präzisen weiteren Beiträge von Frank Knauber und Norbert Basque:

    @ Knauber:
    Ja, ich habe heute die Fußpfettenhöhe noch mal nachgemessen: Tatsächlich sie ist "nur" 24 cm hoch.
    (OT: Rastermasse im Bau scheinen ein Thema für sich zu sein. Hatte das Problem schon bei den Geschosshöhen, bei Fensterbreiten und Dachpfannenbreiten: Warum planen Architekt & Statiker nicht in den jeweils üblichen Rastermassen? Nehmt doch 3D-CAD Software mit eingebauten Rastermassen, die man nur bewusst außer Kraft setzen sollte, wenn es nötig ist. : TO)
    Der Statikerplan hat 14/26 Schwelle vorgegeben und so haben die Maurer den Betongurt in etwa eingebaut. Die andere Fußschwelle ist 14/14 und so wurde sie auch geliefert/eingebaut. (Unser Fußschwelle durchdringen übrigens jeweils die 36,5 cm Giebelwand und tragen außerhalb einen Dachvorsprung bis 2 m Breite (deshalb die 26 cm Stärke vom Statiker).

    @ Norbert Basque:
    Danke für Ihre konkrete Aussage. Haben Sie dafür vielleicht noch einen Verweis auf eine DINAbk. oder eine "anerkannte Regel der Technik"? Oder ist dies auch Ihrem geschätzten Erfahrungsschatz formuliert?
    MfG Martin

  9. nanu?

    war der Statiker (von Tragwerksplaner kann man ja wirklich kaum reden) nicht auf der Baustelle?
    was sagt der denn zur aufgeklotzten Fußpfette?
    im übrigen ist vollständiges untermörteln entgegen norberts Aussage nicht immer zwingend
    erforderlich, auch wenn das  -  der Einfachheit halber (is ja nur ein e halbe Zeile in der Statik) -
    und auch von sogenannten "gutachtern" gerne verlangt wird.
    aus qualitätsbewusster Holzbauersicht ist die Forderung verständlich, schließlich ist
    das die 100 %-Lösung  -  nur, ob's in diesem Fall als Grundsatzlösung irgendwem "auf's Auge"
    gedrückt werden kann, ist die Preisfrage.
    zumal dann, wenn ein großflächiges ausmörteln der Dübel (o.ä.) ausreichen würde.
    wieviel ausgemörtelt wird, hat der Statiker zu verantworten :-)
    der wird schon wissen, worum's geht ;-)
    der muss sich auch dem Thema "richtmasse" und "bautoleranzen" stellen.
    der Zimmerer ist anscheinend auch ein held mit zugenähtem mund: anstatt ein paar_Mark_fünfzig für weniger Holz einzusparen und den Bauherren mit um ein
    viertel größeren Durchbiegungen zu beglücken, könnte er vorher! einen zweizeiler loslassen
    und auf das Problem hinweisen  -  wenn Architekt und Zimmerer schon keine standardquerschnitte
    kennen wollen (spart auch die ausreden..)
    aber wenn die Integrationsplanung schon dem Zimmerer obliegt ...
  10. Statiker war auch auf der Baustelle  -  zum Richtfest :)

    Foto von Martin Outl

    Übrigens, wir bauen unseren Neubau (doch) nicht mit einem Bauträger/Generalunternehmer, sondern "nur" mit Architekt (enTeam) und Statiker (Team).
    Der Architekt. ist fast täglich am Bau und ein Statiker war vor jeder Deckenbetonierung da (einmal gab es deswegen auch einen kleinen Baustopp). Und der Statiker war beim Richtfest dabei / ob er da viel vom Dachstuhl gesehen hat, ich glaub nicht ...
    Ich werde ihn jetzt mal fragen ...
  11. Eigentlich

    Foto von Norbert Basqué

    würde ich jetzt sagen "Da, haben Sie alles richtig gemacht".
    Wie man sieht sind auch Architekten und Statiker nur Menschen. Vieles wird einfach vorausgesetzt. Wenn's dann hakt, sollte jedoch eine saubere Allianz der Planungspartner bestehen, um derartige Dinge kurz und schmerzlos zu ändern.
    Ich denke, die Sache wird  -  mit ihrer aufmerksamen Haltung  -  schnellstens erledigt werden.
  12. Zur Info: Statiker hat kommentiert.

    Foto von Martin Outl

    Zur Info und Vollständigkeit:
    Ich habe unserem Statiker meine "statischen Bedenken" geschildert und er hat die Mängel als berechtigt bezeichnet und Hinweise zur Abhilfe gegeben. U.a. gab es (ohne mein Wissen) eine Absprache von ihm mit dem Zimmermann, dass eine Schwellehöhe von 24 cm (statt 26 cm wie Plan) ausreichend ist. Daher müssen die Schwellen vollständig unterfüttert werden.

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