Silikonfugen und Naturstein
BAU-Forum: Bauwissen von Herbert Fahrenkrog

Silikonfugen und Naturstein

Foto von Herbert Fahrenkrog

Was bedeutet dauerelastisch, elastisch oder plastisch?

Das Wort "dauerelastisch" wird zwar oft für Silikonfugen genommen, ist aber falsch, da auch Silikone ihre Elastizität im Laufe der Zeit verlieren. Deshalb spricht man von elastischen Fugmaterialien. Acryldichtstoffe sind im Gegensatz zum Silikon nur plasto-elastisch. Die Elastizität ist geringer als beim Silikon. Bei Überlast kann eine bleibende Verformung entstehen.

Wie weit lässt sich Silikon eigentlich Zusammendrücken?

Der sogenannte ZGV -Wert gibt an, wie weit das Silikon Bewegungen aufnehmen kann. Bei einem Wert von "20 %" bedeutet es 10 % Zug- und 10 % Druckaufnahme. Bei einer Breite von 10 mm sind es dementsprechend nur +- 1 mm.

Wie breit muss die Silikonfuge sein?

In dem Merkblatt "Abdichtung von Bodenfugen mit elastischen Dichtstoffen", herausgegeben vom Industrieverband Dichtstoff

Fugenabstand festgelegt. Ein Beispiel: Fugenabstand 6 m, Temperaturschwankungen 40 °, ZGV 20 % ergibt sich eine Mindestbreite von 14 mm. In Außenbereichen mit einer Differenz von 80 ° sind es 25 mm.

Silikon und Schimmel, worauf muss man achten?

Sanitärsilikon oder die Ottoseal  -  Produkte für Naturstein sind i.d.R. fungizid ausgerüstet. Das bedeutet, das durch die Zutaten eine mikrobiologische Besiedlung reduziert wird. Mit der Zeit wird der Effekt geringer. Je nach Umgebungsbedingungen (Reinigungsmittel, Feuchtigkeit, angrenzende Baustoffe usw.) kann der Verlust der fungiziden Wirkung beschleunigt werden. Deshalb ist Schimmel i.d.R. kein "Problem" des Verlegers.

Wie entstehen eigentlich die Randverfärbungen bei Natursteinen?

Es gibt drei Hauptgründe:

  1. Das Silikon ist für Naturstein nicht geeignet. Billige oder ungeeignete Silikone enthalten oft "fettige" Füllstoffe, die in den Naturstein einwandern können. Diese Fettflecken können oft mit Ölentfernerpaste reduziert werden.
  2. Es wurde Spülmittel zum Glätten benutzt. Ein Tropfen auf 10 l Wasser reicht völlig aus. Meistens wird Spülmittel "pur" verwendet. Dann wandern die darin enthaltenen Reinigungsaktiven Stoffe (Tenside) in den Stein ein und führen zu einer "fettig" aussehenden Verfärbung. Bei unimprägnierten Flächen hilft es oft, wenn man einen nassen Lappen mehrere Tage auf der Stelle liegen lässt. Dann können sich die Tenside im Stein "verteilen" und fallen nicht mehr auf.
  3. Auf unpolierten Flächen entsteht durch die Glättung der Fugen öfter auch eine dünne Silikonschicht, die einen Nasseffekt erzeugt. Das kann man nur mechanisch entfernen, z.B. mit einem Messer und einem Ceranfeldhobel. Durch ordentliche Abklebung ist es vermeidbar.

Ersetzt eine Silikonfuge eine Abdichtung?

Eindeutig nein. Silikon ist zwar ein Dichtstoff, ersetzt aber nicht eine vernünftige Abdichtung unter dem Natursteinbelag in Nassbereichen. Naturstein ist noch nicht einmal ein Dichtstoff.

Muss die Silikonfuge bis zum Mörtel durchgehen?

Nein, im Gegenteil. Es ist die sogenannte "Dreiflankenhaftung" nicht geeignet. Das bedeutet, das der Dichtstoff nur an zwei nebeneinander liegenden Natursteinplatten haften soll, ohne am Mörtel zu "kleben". Deshalb ist ein entsprechende Rundschaumstreifen einzulegen. Lt. IVD  -  Merkblatt sind Dichtstoffdicken > 20 mm zu vermeiden.

  • Name:
  • HF
  1. der

    funzt besser.
  2. Herzlichen Gromyk

    Foto von Herbert Fahrenkrog

    Stimmt, das war der richtige Link zum IVD.

    Danke


Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN