Was bewirken Temperatur- und Feuchtesensoren (Temperatursensoren, Feuchtesensoren) im Innenraum eines Gebäudes für Lüftungsanlagen?
BAU-Forum: Bauphysik

Was bewirken Temperatur- und Feuchtesensoren (Temperatursensoren, Feuchtesensoren) im Innenraum eines Gebäudes für Lüftungsanlagen?

Dr. Kies & Partner
Ingenieurbüro für technisch-wirtschaftliche Beratung
Bernhard Tiedtke  -  030 7201 9392
Beyrodtstraße 47,12277 Berlin
Von div. Heizungs- und Lüftungsbaufirmen werden unseren Kunden bei der Planung von dezentralen Lüftungsanlagen mit 92 % Wärmerückgewinnung Temperatur- und Feuchtesensoren (Temperatursensoren, Feuchtesensoren) für die Innenrauminstallation in einem Gebäude empfohlen. Damit soll offenbar sichergestellt werden, dass die feuchtwarme Raumluft abgeführt wird. Zugleich soll die Außenluft, wenn der Taupunkt am schlechtesten Bauteil erreicht würde, ausgeschlossen bleiben.
  • Das lässt sich doch nicht durch Messungen im Innenraum ermitteln?!?
  1. Na klar ...

    Werter Fragesteller
    Das geht  -  richtiges System vorausgesetzt  -  sogar sehr gut. Über rLf, Lufttemperatur und Wandoberflächentemperatur lässt sich der Taupunkt genau ermitteln und so vorbeugen.
  2. Temperatur+Feuchte innen oder außen messen?

    Dr. Kies & Partner
    Ingenieurbüro für technisch-wirtschaftliche Beratung
    Bernhard Tiedtke  -  030 7201 9392
    Beyrodtstraße 47,12277 Berlin
    Danke für Ihre schnelle Reaktion, verehrter Herr Dühlmeyer,
    Wesendlich ist hier, dass IM RAUM gemessen werden soll. Da kann man für den Moment den Taupunkt des kältesten Bauteils bestimmen. Minuten nachdem der Lüfter angeschalten ist, sind aber die Werte in der gemessenen Raumluft schon ganz anders, trotzdem sich die Temperatur im Bauteil kaum verändert hat und Luft mit der Feuchte von außen eingetragen wird.
    Bernhard Tietke
  3. Physik der Luft ...

    Werter Fragesteller im Schnelldurchgang.
    Die relative Luftfeuchte von 100 % bezeichnet das Verhältnis von Luftmenge zur maximal gasförmig aufzunehmenden Menge an Wasser bei einer bestimmten Lufttemperatur. Da diese Wassermenge mit abnehmender Temperatur geringer wird, erfolgt die Angabe der Luftfeuchte als relative Feuchte  -  relativ zu Lufttemperatur -. Wird ein Luftvolumen mit einer bestimmten relativen Feuchte abgekühlt, so steigt bei gleicher Feuchtemenge der Wert der relativen Feuchte an.
    Da Außenluft dann, wenn die Gefahr von Oberflächenkondensat besteht, meist kühl ist und die Luft im Gebäude erwärmt wird, fällt die rel. Feuchte der zugeführten Luft rapide.
    Und die Anlagen sollten so ausgelegt sein, dass die Laufzeiten eine "vernünftige" Lüftung ermöglichen.
  4. Besser außen als Innen messen. Nach einigen Minuten Lüftung ist die Messung innen falsch!

    Dr. Kies & Partner
    Ingenieurbüro für technisch-wirtschaftliche Beratung
    Bernhard Tiedtke  -  030 7201 9392
    Beyrodtstraße 47,12277 Berlin
    Feuchte im Gebäude verhindern und vorhandene Feuchte entfernen!
    • Es kommt nicht auf die Temperatur der Luft, sondern auf die Temperatur im schlechtesten Bauteil an!

    Wir setzen es als bekannt voraus, möchten aber zum besseren Verständnis die thermischen Funktionen der Umwelt im Zusammenhang mit einem Gebäude die folgende Zusammenfassung der Funktionen darstellen:
    a) Die Energie und damit das Wasser fließen den Ausgleich suchend, immer zur "ärmsten" Stelle. Die große Oberfläche der Gebäudeinnenseite und die Größe des Temperaturgradienten zwischen dem Erdreich und der Raumluft sind für die Trockenleistung proportional maßgeblich. Nahe dem Gefrierpunkt findet keine Trocknung statt.
    b) Hauptsächlich aus der Außenluft gelangt Wasser in das Gebäude. Die Erdfeuchte und die Expositionen der Menschen spielen quantitativ nur eine untergeordnete Rolle. Im kühlen, erdnahen Bereich eines Gebäudes und an den Kältebrücken wird bei hoher Feuchte der Außenluft der Taupunkt unterschritten und Wasser abgeschieden. Die hygroskopischsten Stellen an denen vorrangig Wasser abgeschieden wird, sind immer die durch Feuchte, Oberflächensalze oder Anderes vorgeschädigten Stellen. Alleine die Außentemperatur mit einem Korrekturfaktor für den Dämmwert des schlechtesten Bauteils und die Feuchte der Außenluft bestimmen den Beginn der Abscheidung von Kondensat an der Gebäudeinnenseite des schlechtesten Bauteils und damit den Moment, wo der Raum zur Vermeidung dessen gegenüber der Außenluft völlig geschlossen sein müsste. Dies gilt normativ für die Lüftung im Keller und allen anderen Räumen eines Hauses. Das Wissen um die Berechnung des Taupunktes (und damit des Abschaltpunktes für Lüftungssysteme) setzen wir bei Fachleuten als bekannt voraus.
    Zur Regelung des Kellerklimas muss die Temperaturmessung 50 cm tief im Boden erfolgen, weil sonst das Erdreich mit seinem eigenen Dämmwert gegen die Außenluft die Rechnung für die erdschlüssigen Bauteile verfälschen würde.
    Die Luftfeuchte innen entspricht nach wenigen Minuten der Lüftung den Verhältnissen außen mit der Einschränkung, dass die Innentemperatur i.d.R. höher und die rel. Luftfeuchte entsprechend kleiner ist. Die Feuchte im Haus mit Systemlüfterbetrieb ist unerheblich, vergleicht man sie mit der unendlich verfügbaren Feuchte der Außenluft, die der Anwender keinesfalls als Kondenswasser in seinem Gebäude haben will.
    Durch eine Horizontal- und Vertikalsperre (Horizontalperre, Vertikalsperre) gelingt es mehr oder weniger gut, das Wasser aus dem Erdreich am eindringen in das Gebäude zu hindern.
    Mit einer Heizung gelingt es die Bauteile oberflächlich zu trocknen und dabei den Wasserdampf in alle Richtungen aber immer an die kälteste Stelle des Gebäudes zu bringen. Das ist dann die Innenseite der Horizontal- und Vertikalsperre (Horizontalperre, Vertikalsperre) oder der Fassadendämmung tief im Außenmauerwerk, also der Ort, wo das Wasser ggf. mit den Salzen das Gebäude schädigen kann und deswegen nicht hin darf!
    Die Temperatur und Feuchte der Außenluft zu messen, den Taupunkt auf dem Bauteil zu errechnen, die Größe des Temperaturgradienten zwischen Innenraum und Erdreich zu erhalten und die feuchte Raumluft optimal abzuführen, gelingt nur durch eine elektronisch gesteuerte Systemlüftungen mit bis zu 92 % Wärmerückgewinnung.
    Elektrisch betriebene Luftentfeuchter leisten dies auch, wobei sie aber unter günstigen Bedingungen nicht die normale Trockenwirkung der Außenluft zu nutzen. Durch ihre Abwärme vermindern sie die Größe des Temperaturgradienten zwischen dem Erdreich und der Raumluft. Sie sind wegen der schlechteren Kosten- und Energieeffizienz (Kosteneffizienz, Energieeffizienz) nicht als Mittel der ersten Wahl anzusehen.
    Allen Kollegen und Lesern dieses Forums unsere besten Wüsche für das Neue Jahr verbunden in der Hoffnung auf ein glückliches Weihnachtsfest.
    Bernhard Tiedtke und Kollegen
    in der Partnerschaftsgesellschaft

  5. Woher kommt das Wasser?

    > Hauptsächlich aus der Außenluft gelangt Wasser in das Gebäude.
    Tatsächlich? Wie kommen Sie darauf?
    Kochen, duschen, atmen, ist das vernachlässigbar?
    Peter
  6. Dr Kies Partner Bernhard Tiedtke Beyrodtstraße 47 12277 ...

    Dr. Kies & Partner
    Bernhard Tiedtke
    Beyrodtstraße 47
    12277 Berlin
    Tel. : 030 7201 9392
    Fax. : 030 7201 9392
    Leber Forumsteilnehmer, ich hoffe der nachstehende Text aus einer unserer Veröffentlichungen hilft zum besseren Verstehen.
    • Wie immer Fakten, Fakten, Fakte. Frag doch einfach konkret!

    Das Klima im Gebäude wird nur durch den Energiefluss geregelt.
    Alle Stoffe (Wasser, Luft, Erdreich, Baumaterialien, Menschen) behindern diesen Energiefluss mehr oder weniger und wirken sich dadurch indirekt auf das lokale Raumklima im Gebäude aus.
    Die Menge der Stoffe und der Energie im Gebäude sollten, nur durch einen minimalen Energiefluss geregelt, möglichst gleich bleibend sein.
    Man bewirkt dies, indem man den möglichen Eintrag externer Stoffe sperrt, etwa alle zwei Stunden die Luftmenge 1:1 austauscht und dabei die unerwünschten Stoffeinträge durch eine System-Lüftung mit einem Wärmerückgewinnungsgrad von bis zu 92 % entfernt. Die energetischen Verluste sind durch Heizung, Humanwärme o.ä. zu ersetzen.
    Durch eine derartige Lüftung werden in einem 130 m² Einfamilienhaus jährlich 1.852 t Luft (1,3 kg/m³ * 325 m³ * 8.766 Std./a * 2) und 25,6 t Wasser (18 g/m³ * 325 m³ * 8.766 Std./a * 2) ausgetauscht. Diese großen Stoffmengen verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit. Trotz moderner Bautechnik, Wärmedämmung, Feuchtesperren sowie Heiz- und Lüftungstechnik (Heizungstechnik, Lüftungstechnik), haben diese Bauten einen Energiebedarf von ca. 8300 kWh/a, was für eine mehr oder weniger schlechte Gebäudehülle mit diversen Wärmebrücken spricht. An diesen Wärmebrücken, und zwar besonders an den erd-schlüssigen Bauteilen, kondensiert die Feuchte der Außenluft bevorzugt und vermindert dann zusätzlich deren Dämmwirkung. Die hygroskopischsten Stellen an denen vorrangig Wasser abgeschieden wird, sind immer die durch Feuchte, Oberflächensalze, Schimmelpilze oder Anderes vorgeschädigten Stellen.

  7. @ Bernhard Tiedke

    weshalb verzichten Sie nicht auf den überflüssigen Werbeblock am Anfang eines Beitrages und bringen die Info so rüber? Das Profil genügt doch.
    Mir ist das schon in anderen Foren  -  negativ  -  aufgefallen.
    Wenn's nur wegen Google sein soll, was ich vermute, dafür gibt es intelligentere Lösungen. Überzeugen Sie durch Wissen, nicht durch Visitenkarten ...

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