Altbau: Massive Setzungen an Außenwand / Hanglange
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Altbau: Massive Setzungen an Außenwand / Hanglange

Liebe Experten,
vor zwei Jahren habe ich einen renovierungsbedürftigen Altbau (teilunterkellert) aus dem Jahre 1928 erworben.
Dass das Haus mängelbehaftet ist, war mir bereits beim Erwerb bewusst. Alle Mängel vom Keller bis zum Dachboden aufzuzählen, würde jedoch den Rahmen hier sprengen und nur für Verwirrung sorgen.
Mein aktuelles Sorgenkind, bei dem m.E. sofortiger Handlungsbedarf besteht, ist die rückwärtige Hauswand (55 cm stark). Das Haus selbst hat kein richtiges Fundament. Die Ziegelsteine wurden 1928 direkt auf den Lehmboden gemauert.
Die Rückwand steht schief und neigt sich von unten nach oben zunehmend hangabwärts. Die in den angrenzenden Räumlichkeiten befindlichen alten Dielenböden haben sich ebenfalls alle hangabwärts in Richtung Außenwand abgesenkt.
Diese massiven Setzungen sind jedoch nicht erst kürzlich entstanden, sondern müssen sich innerhalb von Jahrzehnten zugetragen haben,
was ich aus dem Umstand schlussfolgere, dass in einem an die Rückwand angrenzenden Badezimmer im 1. OGAbk. eine auf 1968 datierte Badewanne absolut gerade auf den schiefen Fußboden gemauert wurde. Es handelt sich demnach um einen Zustand, mit dem sich die Vorbesitzern (ca. 90 Jahre alt, leider nicht mehr auskunftsfähig) bereits lange Zeit zuvor arrangiert haben muss.
Grundsätzlich habe auch ich kein Problem mit schiefen Böden und Wänden, solange sich die Situation nicht dermaßen verschlimmert, dass die Statik gefährdet ist. Leider haben sich nach den (Einzugs-) Malerarbeiten vor 2 Jahren gerade an den Übergängen von den Seitenwänden und Decken zur betroffenen Rückwand hin Risse gebildet, insbesondere in den Ecken. Alle anderen Innenwände im Haus sind nahezu frei von Rissen, was meine Befürchtungen bestärkt, dass die Setzung der Rückwand immer noch, wenn auch sehr langsam, anhält und nicht abgeschlossen ist.
Meine Zielsetzung ist zumindest die Erhaltung des Status quo, sodass die Setzung zum Stillstand kommt und ein späteres Wegbrechen oder ein Einsturz der Außenwand ausgeschlossen werden kann.
Lösungsansätze, die mir als Laien nach Lesen unzähliger Forumsbeiträge durch den Kopf schwirren, wären:
  • Unterfangung der Außenwand durch einen Betonsockel
  • Hintermauerung / Errichten einer Stützwand bzw. Stützmauer

.- (schlimmstenfalls) kompletter Abriss der Wand und Neuaufbau
Zur besseren Illustration meiner Angaben habe ich diverse Fotos (siehe unten) gemacht und online hinterlegt.
Auffällig ist, dass bündig mit der betroffenen Außenwand im Garten auf einer Fläche von ca. 30-40 m² ca. 15 Zentimeter dick Beton aufgetragen wurde (aktuell ungleichmäßig und brüchig), siehe Foto 4. Über dem Beton liegen nur wenige Zentimeter durch mich aufgeschüttetes Erdreich.
Könnte es sich hierbei um einen mehr oder weniger erfolgreichen Versuch der Vorbesitzerin gehandelt haben, den Boden zu stabilisieren und dadurch die Setzungen zu stoppen? Beinahe hätte ich den Beton wegstemmen lassen, im letzten Moment sind mir jedoch Zweifel gekommen, ob das gefahrlos möglich ist. Für irgendwelche Maßnahmen müssten die Betonorgien allerdings doch sowieso entfernt werden, oder?
Ich bin mir dessen bewusst, dass dieses Forum keinesfalls ein Ersatz für die Dienste eines Statikers und/oder erfahrenen Architekten sein kann und dieser Schaden auch nicht in Eigenleistung behoben werden kann.
Nichtsdestotrotz erhoffe ich mir, hier bereits einige Anhaltspunkte und Meinungen zu erfahren, die ich z.B. bei einem Vorort-Termin mit einem Fachmann ins Gespräch mit einfließen lassen kann.
Ich hoffe, dass mir die Darstellung der Lage einigermaßen gelungen ist.
Ansonsten möchte ich mich bereits vorab für die Antwort (en) bedanken!
Gruß
Victor

  1. Wandaufbau wäre hilfreich

    Foto von Martin Kempf

    Bei Häusern dieses Alters ist es durchaus möglich, dass Sie einiges an Holzbalken in den Wänden haben. Daher wäre es gut, wenn Sie sagen könnten, wie die Wände im Detail beschaffen sind und ob es im Wandaufbau Unterschiede zwischen Innenwänden und Außenwänden gibt (z.B. Außenwand massiv Backstein, Innenwand Balken an Decke, Boden, neben der Tür senkrecht und diagonal, mit Backstein ausgemauert)
  2. Massive Setzungen

    Hallo Viktor,
    bevor hier spekulativ an die Sache ran gegangen wird, solltest du Dir einen Statiker suchen, das Gebäude begutachten lassen und Lösungsvorschläge erarbeiten.
    Ich denke die Situation spricht für sich und Meinungen oder Anhaltspunkte von der Ferne aus, führen nur zur weiteren Verwirrung.
    Mit freundlichen Grüßen

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